"Was soll ich nur mit euch beiden anstellen?"
Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Ich hätte nicht erwartet, dass unsere kleinen Streits Folgen mit sich ziehen könnten. Wobei das Wort klein, hier eher relativ war. "Ihr könnt verstehen, dass dies so nicht weiter gehen kann, oder?" Aus dem Augenwinkel sah ich Hyunjin, wie er nickte und automatisch widerholte ich seine Bewegung.
"Möchtet ihr mir vielleicht erst einmal erklären, was überhaupt passiert ist? Und am besten auch wie es angefangen hat?" Genau erklären konnte ich nichts, da wir immer wegen den unnötigsten Sachen stritten, teilweise auch einfach so, ohne Grund. "Es macht einfach Spaß ihn zu provozieren", antwortete Hyunjin, dem scheinbar Ähnliches durch den Kopf gehen mussten.
Resigniert seufzend wandte Mr. Zhang sich jetzt auch mir zu. "Und bei dir, das selbe?" Leicht grinsend nickte ich. "Es ist lustig anzusehen, wie ich ihn immer mehr an seine Grenzen bringe, er aber trotzdem noch glaubt, mir überlegen zu sein." Sofort war ein widersprechendes Schnauben von Rechts zu hören. "Als ob du mich aus der Ruhe bringen könntest. Erst heute hast du gezeigt, wie instabil und leicht zu brechen du doch bist." Gerade als ich den Älteren anmotzen wollte, schrie uns der Schulleiter an, aufzuhören.
"Ihr seid schlimmer als meine beiden Kinder, und die sind 3 und 5! Das einzige was eurer kaputten Beziehung noch helfen kann, ist mehr Zeit miteinander zu verbringen, und damit zu lernen sich zu verstehen. Und wo kann man dies besser machen, als beim gemeinsamen Nachsitzen?" Geschockt sah ich ihn an, dass konnte doch nicht sein Ernst sein! "Ähm, ist das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen? Wir haben schließlich keine der Schulregeln gebrochen", versuchte auch Hyunjin unsere Bestrafung abzumildern.
"Oh doch! Ich hab einige Beschwerden über euch bekommen, da das heute scheinbar kein Einzelfall war. Ihr stört andere Schuler während ihrer Mittagspause, doch merkt ihr dies nicht mal, so versessen seid ihr in euren Streit!" Die Worte von Mr. Zhang brachten mich zum Nachdenken. Stimmte es, dass wir andere störten? Bestimmt! Würde ich eine außenstehende Person sein, hätte es mich schon längst abgefuckt.
"Sie haben Recht, wann und wie oft sollen wir zum Nachsitzen kommen?", erkundigte ich mich, da ich der Meinung war, unseren Schulleiter sowieso nicht mehr umstimmen zu können. "Bah, was für ein ekelhafter Schleimer du doch bist", flüsterte Hyunjin mir ins Ohr. Genervt raunte ich zurück, "Ich hab einfach nur eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht hab und versuche diesen nun auszugleichen. Diese Einstellung könnte dir auch nicht schaden, Hwang!"
"Schön dass du fragst, die Sporthallen müssten mal wieder sortiert und geputzt werden. Von mir aus könnt ihr jetzt gleich anfangen, ich komme jede Stunde vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Und jetzt hopp hopp, je eher ihr anfangt, desto früher seid ihr fertig." Mit diesen Worten erhob er sich aus seinem Lehrersessel und scheuchte uns auch hoch. "Na toll, erniedrigender geht es gar nicht. Wegen dir soll ich jetzt zur Putzfrau werden, schönen Dank auch, Lee!" Bei meinen nächsten Wörtern musste ich leicht lachen.
"Kein Grund gleich Trans zu werden. Aber vielleicht findest du als Mädchen endlich deine Schönheit wieder. Es sei denn, du hattest sie überhaupt schon mal." Dass ich damit uns beide knallhart anlog, ignorieren wir einfach. Hyunjin könnte es problemlos auf ein Cover von so ner berühmten Modezeitschrift schaffen. Dass was ich bei unserer ersten Begegnung gedacht hatte, stimmte schon, er war wunderschön. Doch konnte ich mich schlecht auf die Seite meines Feindes stellen, weshalb es besser war zu lügen.
Ich merkte gar nicht, wie wir schon bei den Hallen ankamen, so vertieft war ich in meine Gedanken. Meine Gedanken zu Hyunjin... Man, dass musste echt aufhören. "Heute sperre ich euch nur Halle eins auf, wenn ihr heute nicht fertig werdet, müsst ihr morgen nochmal ran. Halle zwei ist dann nächste Woche dran." Kurz bevor er sich verabschieden wollte, hielt er nochmal kurz inne.
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Princess ʰʸᵘᶰˡᶤˣ ᶠᶠ
Fanfiction"𝑇𝑟𝑒𝑎𝑡 𝑚𝑒 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑎 𝑝𝑟𝑖𝑛𝑐𝑒𝑠𝑠, 𝑜𝑟 𝐼 𝑤𝑖𝑙𝑙 𝑡𝑟𝑒𝑎𝑡 𝑦𝑜𝑢 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑎𝑛 𝑒𝑛𝑒𝑚𝑦" Felix ist noch nie in seinem Leben auf Wiederstand gestoßen. Immer läuft alles so wie er will. Doch als er beschließt von seinem Privatunterr...