TW: Autophobie (Verlustängste)
"Woah Felix, du kannst so gut backen. Ich will auch!"
Es war schon das dritte mal, dass Hyunjin meine Brownies lobte. Generell wirkte er wie ausgewechselt. Vorher reagierte er auf die einfachsten Situationen sehr gereizt und aggressiv. Diese Seite von ihm war jetzt so gut wie verschwunden. Stattdessen trug er ein leichtes Lächeln auf den Lippen, was ihn noch hübscher machte.
"Wenn du willst, können wir ja auch mal zusammen backen?" Ich war mir unsicher, ob er morgen immer noch so nett zu mir sein würde. Weil es gab ja schonmal die Situation, wo ich dachte, es ändert sich jetzt endlich. Doch am nächsten Morgen bekam ich alles doppelt und dreifach zurück.
Hyunjin schien die Zweifel in meinem Kopf zu erkennen, denn er antwortete auf meine unausgesprochene Frage, mit der sanftesten Stimme, die ich je an ihm gehört hatte. "Ich werde dich nicht noch einmal fallen lassen. Ich würde sagen, Vertrau mir, doch ich weiß, dass ich mir dieses erst neu erwerben muss. Trotzdem verspreche ich dir, dass es sich ab jetzt ändert." Verträumt betrachtete ich ihn. "Und ja, ich würde mich gerne mit dir treffen, um zu backen. Oder Filme zu sehen. Einfach generell Zeit miteinander verbringen", schob er noch eilig hinterher.
Ich war mir absolut unsicher, ob das hier nicht deutlich zu schnell verlief. Vor zwei Tagen haben wir uns noch aufs übelste beleidigt und jetzt liegen wir zusammen in meinem Bett und reden darüber, mehr Zeit miteinander zu verbringen... Warum stellte sich mein Kopf wieder in den Weg und redete mir ein, dass dies hier eine Falle sei. Warum sollte er sich so plötzlich ändern? Du bist jämmerlich, wenn du nicht erkennst, dass er dich ausnutzt!
Ich wollte die Stimme in meinem Kopf zum schweigen bringen, doch sie ließ sich nicht zurückdrängen. Immer tiefer sank ich in meinen negativen Gedankenstrudel, bis ich meine Frage nicht mehr unterdrücken konnte. "Warum, Hyunjin?" Verwirrt blinzelte er mich an und zog seine Stirn kraus. "Warum genau jetzt? Wieso so plötzlich. Was planst du?"
Der Ältere sah mich fragend an. Sein Zögern war nur noch mehr Futter, für meine Gedanken. "Ich habe ehrlich keine Ahnung von was du redest?" Schauspieler! "Ich verstehe einfach nicht, wie du dich so schnell ändern kannst. Versteh mich nicht falsch, ich finde es viel besser so, aber es- Es macht mir Angst. Was wenn du mich dann auch verlässt, sobald ich dich mag. Was hält dich davon ab, mich zu brechen?"
Man konnte förmlich sehen, wie das Verstehen durch sein Gesicht zuckte. "Felix, hast du Verlustängste? Hast du Angst davor, was passiert, wenn du neue Leute in dein Leben lässt? Warst du deshalb die ganze Zeit so kalt zu mir?" Wieso konnte er mich so gut lesen?
Mein schuldbewusster Blick reichte ihm anscheinend, um seine Theorie zu bestätigen. Mit einem versöhnenden Ton, versuchte er mich zu beruhigen. "Hey, das ist okay. Ich meine welcher Jugendliche in unserer Welt hat heutzutage nicht mit irgendwelchen psychischen Problemen zu kämpfen? Außerdem bin ich doch echt in der letzten Position, um mich darüber lustig zu machen. Viel eher, möchte ich dir diese Last abnehmen. Ich wiederhole mich zwar gerade, doch ich möchte, dass meine Worte wirklich zu dir durchdringen!
Obwohl es jetzt vielleicht komisch klingt, hab ich deine Aufmerksamkeit gebraucht. Alle sehen nur das was sie sehen wollen. Die Leute in der Schule schauen zu mir auf, obwohl sie mich nicht einmal kennen. Meine eigene Mutter hasst mich, doch gibt sich nicht mal die Mühe mich zu verstehen. Und als du mir deine Geschichte erzählt hast, hab ich irgendwie so eine Verbundenheit gespürt. Als ob du der erste wärst, der mich, mit all meinen Problemen und Ängsten akzeptiert.
Und ich wusste, dass wir die Chance haben, uns beide gegenseitig zu helfen, vielleicht sogar zu heilen. Außerdem hab ich einen kleinen Schutzinstinkt für dich entwickelt. Als du mir von deiner Vergangenheit erzählt hast... Du sahst so gebrechlich aus. So als müsste man dich nur einmal anfassten, und plötzlich liegen 1000de Splitter auf dem Boden. Deswegen möchte ich, dass deine Zukunft umso besser wird. Und egoistischer Weise sagt mir eine Stimme, dass ich der bin, der einzige bin, der dir dabei helfen kann."
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Princess ʰʸᵘᶰˡᶤˣ ᶠᶠ
Fanfiction"𝑇𝑟𝑒𝑎𝑡 𝑚𝑒 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑎 𝑝𝑟𝑖𝑛𝑐𝑒𝑠𝑠, 𝑜𝑟 𝐼 𝑤𝑖𝑙𝑙 𝑡𝑟𝑒𝑎𝑡 𝑦𝑜𝑢 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑎𝑛 𝑒𝑛𝑒𝑚𝑦" Felix ist noch nie in seinem Leben auf Wiederstand gestoßen. Immer läuft alles so wie er will. Doch als er beschließt von seinem Privatunterr...