Kapitel 4

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Osamu hatte eine 3-Zimmer-Wohnung. Nach dem Eingangsbereich folgte auf der linken Seite die offene Küche, die an das Wohnzimmer angrenzt. Auf der rechten Seite des Flurs waren noch drei Türen zum Schlafzimmer, Gästezimmer und dem Bad. Anschließend an den kleinen Rundgang nahmen die drei noch im Wohnzimmer beim Sofa Platz. Osamu holte jedem ein gut gefülltes Weinglas. Aya saß auf dem Boden und lehnte sich an der Couch an.

»Du hast eine echt schöne Wohnung, Samu«, fing Aya das Gespräch an und nahm ihr Weinglas entgegen.

»Danke«, antwortete Osamu knapp und widmete sich wieder seinem Weinglas. So entspannt die Atmosphäre im Laden war, so angespannt ist sie nun wieder.

»Hast du dir schon überlegt, wie du an deine Sachen kommst?«, stellte Suna die Frage in den Raum. Er saß gegenüber von der Couch vor einem kleinen Couchtisch im Schneidersitz und stützte sich auf seine Hände.

»Keine Ahnung, ich muss auf jeden Fall in die Wohnung zurück und mein Zeug holen.«

Bevor sie weitersprechen konnte, klingelte Ayas Handy. Ein Blick auf den Bildschirm zog ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht.

Osamu beugte sich vor und las den Namen. »Was will der denn?«

»Ist das Naoto?«, fragte Suna und beugte sich auch vor.

Bevor Aya ihn aufhalten konnte, griff Suna nach dem Handy, ging ran und stellte auf laut.

»Aya? Wo zum Teufel bist du? Du kannst doch nicht einfach abhauen«, klang eine aufgebrachte Stimme durchs Telefon. Aya war wie versteinert. Die Stimme umhüllte sie, die Stimme, die sie so sehr geliebt hatte. Sie drückte ihre zitternde Hand an ihren Mund, um ein Schluchzer zu unterdrücken. Osamu legte eine Hand auf ihre Schulter. Vergangenheit hin oder her, bei dieser Reaktion von Aya konnte er nicht anders, als alles daran zu setzen, sie zu beschützen und ihr zu helfen.

»Was hätte sie machen sollen, Naoto? Zu dir und deiner Affäre ins Bett zu kommen?!«, entgegnete Suna zornig.

»Wer ist da? Aya?«

»Aya kann leider nicht ans Telefon, sie verarbeitet gerade den Mist, den du abgezogen hast.« Suna kam gerade richtig in Fahrt. Er konnte Naoto schon damals nicht leiden und er wusste jetzt auch wieder warum.

»Wer auch immer du bist, gib sie mir verdammt nochmal.« Naotos Stimme wurde lauter.

»Hier ist Suna, sollte dir vielleicht noch was sagen und jetzt hör mal zu: Wir holen morgen Ayas Zeug ab und du bist besser nicht daheim.«

»Aya, was soll der Schei..«, bevor Naoto aber den Satz beenden konnte, legte Suna schon auf und schaltete das Handy aus.

»Wie es aussieht, holen wir dein Zeug morgen«, mit den Worten reichte er Aya wieder ihr Handy und nahm einen großen Schluck von seinem Wein.

»Danke, dass du mit ihm gesprochen hast.« Aya leerte ihr Weinglas mit einem Schluck und starrte auf den schwarzen Bildschirm.

»Das war eher ein einseitiges Gespräch«, schmunzelte Osamu seinen Partner stolz an, »Mal sehen, ob der morgen zuhause ist.«

»Oh, ich hoffe, er ist morgen da. Soll er mir nur unter die Augen treten.« Angriffslustig ließ Suna seine Fingerknöchel knacken.

»So, ich glaube du hattest genug Wein.« Osamu beugte sich über den Tisch und nahm Suna sein Glas weg, um anschließend alle drei Gläser wieder in die Küche zu bringen. Aya konnte sich das Kichern nicht verkneifen.

»Alter, dein Ernst.«, beschwerte sich der Volleyballer empört.

»Oh ja, "Alter", wir sollten ins Bett, weil wir uns anscheinend morgen um einen Umzug kümmern müssen«, grinste Osamu und zog Suna auf die Beine. An der Taille drückte er ihn enger an sich und gab ihm einen Kuss. Sie verharrten noch einen kurzen Moment und verloren sich kurz in den Augen des anderen. Osamu strich Suna sanft über seine Wange und wie schon seit den letzten Jahren erfüllte ihn ein Kribbeln im gesamten Körper. Er liebte seinen Partner mehr als alles andere auf der Welt.

»Naww, ihr seid sowas von süß«, beschämt knetete Aya ihre Hände. »Tut mir Leid, dass ich eure Zweisamkeit raube und euch gerade so viele Umstände mache.«

Osamu und Suna wechselten kurz einen Blick miteinander und zogen Aya auf die Beine. Ehe sie etwas erwidern konnte, befand sie sich in einer Dreierumarmung.
»Jetzt mach dir nicht so einen Kopf«, meinte Osamu und löste die Umarmung. »Wir sollten jetzt ins Bett. Ich bring dir noch eine Jogginghose und ein Shirt zum Schlafen. Handtuch und so leg ich dir ins Bad.«
Mit dieser Ansage verschwand Osamu in seinem Schlafzimmer.

»Und ich schreib Atsumu wegen morgen. Der kann auch ruhig helfen.«, beschloss Suna, gab Aya noch einen Kuss auf die Stirn und folgte Osamu am Handy tippend ins Schlafzimmer.


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Somit hat Kapitel Vier nun auch einen Ende.
Es folgt auch gleich das nächste Kapitel. Bin gerade mitten in der Überarbeitung.
Wie auch die Kapitel davor, hoffe ich, es hat euch gefallen und ich freue mich über Weiterleser :)

Macht es euch schön.

Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt