Kapitel 45

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Iwaizumi spürte eine sanfte Berührung an seiner Schulter, gefolgt von einem leichten Rütteln.

»Guten Morgen«, ertönte Ayas liebliche Stimme in seinem Ohr.

Das muss ein Traum sein.
Verschlafen öffnete er die Augen. Er blinzelte mehrmals, bis er sich an das Tageslicht im Raum gewöhnt hatte. Aya saß neben ihm auf der Sofakante mit einer Tasse in der Hand. Iwaizumi konnte den heißen Dampf erkennen, der aus der Tasse aufstieg, und der Geruch verriet ihm, dass es Kaffee sein musste.
Das muss wirklich ein Traum sein.

»Guten Morgen«, murmelte Iwaizumi noch leicht verwirrt und stützte sich auf seine Unterarme. Er ließ seinen Blick einmal durch den Raum schweifen, versuchte die Lage zu erfassen und rieb sich träge die Augen. »Bin ich gestern Abend einfach eingeschlafen?«

»Ja, ich wollte dich nicht wecken«, lächelte Aya. »Kaffee?«
Sie hielt ihm die Tasse näher hin. Er quälte sich aus den weichen Kissen, bis er aufrecht saß und nahm Aya dann den Kaffee ab.

»Danke.« Langsam nahm er den ersten Schluck und das heiße Getränk glitt seinen Rachen hinunter, bis es ein warmes, angenehmes Gefühl im Magen verursachte.

»Aya, brauchst du die Milch noch, die auf der Arbeitsfläche steht?«, rief Osamu aus der Küche und augenverdrehend löste Aya den Blick von Iwaizumi.

»Nein«, erwiderte sie lauter.

»Wie schwer ist es dann, die Milch wieder in den Kühlschrank zu räumen?«, beschwerte sich Osamu grummelig und kam dann ebenfalls mit zwei Tassen ins Wohnzimmer.

»Ich fand es heute morgen sehr schwer«, antwortete Aya frech und wackelte provozierend mit den Augenbrauen. Ein neckisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Iwaizumi schmunzelte leicht in seine Kaffeetasse hinein und kam nicht umhin belustigt, den Kopf zu schütteln.

»Pass auf Aya, sonst bringt er dich noch viermal um.« Suna kam gerade aus dem Bad, seine nassen Haare fielen ihm in sein Gesicht, und ein Handtuch hing lässig um seine Hüften. Mit einem flüchtigen Kuss nahm er Osamu eine der Tassen ab. »Danke, Schatz.«

Aya stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah Osamu mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Viermal willst du mich umbringen? Für was denn alles?«

»Also für die Milch und eigentlich wäre es nur zweimal wegen der Klingel gestern Abend gewesen, aber es wurden drei, da der da zu heiß ist, um ihn zu töten«, antwortete Osamu trocken und zeigte mit einer Handbewegung auf Iwaizumi. Dieser war eindeutig überfordert mit dieser Morgensituation und ein Teil wünschte sich zurück in seine Wohnung, wo niemand außer ihm den Morgen genoss. Vielleicht noch mit Aya zusammen, aber dann nur mit ihr.

Etwas entgeistert, aber auch lachend sah Aya zu Iwaizumi. Dieser zuckte nur entschuldigend mit den Schultern und versuchte, sich wieder auf seinen Kaffee zu konzentrieren. Er wollte in diese Diskussion nicht mit reingezogen werden.

»Wenn du weißt, wann du mich umbringst, kannst du mir dann Bescheid geben? Dann schaue ich, ob ich da Zeit habe«, entgegnete Aya grinsend und wandte sich Richtung ihre Zimmertür. »Ich geh mich mal umziehen«, antwortete Aya trocken und verschwand in ihrem Zimmer.
Nun war Iwaizumi allein mit Suna und Osamu. Unbehagen machte sich in ihm breit und er wusste nicht so recht, wo er hinschauen sollte - was er sagen sollte. Dass Suna nur ein Handtuch trug, machte die Situation erst recht nicht unbeschwerter.

»Und, gut geschlafen auf meiner Couch?«, fragte Osamu. Eine leichte Provokation lag in der Stimme. Iwaizumi konnte sie jedoch nicht ganz einordnen.

»Was denkst du denn, Samu? Hast du schon mal eine Nacht darauf gepennt? Einfach furchtbar«, lachte Suna und nahm somit die Spannung aus dem Raum.

Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt