Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)

Kapitel 9

Als der Abend gekommen war, trafen Osamu und Aya vor der Karaokebar auf Suna, Atsumu und Sakusa. Die Bar hatte mehrere Karaokeräume. Diese hatten bequeme Sitzecken und eine kleine Bühne. Über ein Tablet konnte man sich Getränke und auch Snacks bestellen. Die Beleuchtung glich schon fast einem Club.

»Sieht ja klasse aus«, staunte Atsumu, als er in den Raum trat. Seine Augen funkelten vor Freude. Er hatte eine Schwäche für Karaoke, konnte Sakusa aber nie überzeugen. Den Lockenkopf auf die Bühne zu bewegen war schier unmöglich, aber heute hatte Atsumu ja noch drei weitere Partner zum Singen zur Auswahl.

»Bin ja froh, dass sie hier extra Räume haben. Vor fremden Leuten wäre ich eher nur Zuhörer geblieben«, meinte Aya und ließ sich auf das Sofa fallen. »Obwohl hier ist es so bequem, ich bin mir nicht sicher ob ich nochmal aufstehe.«

»Nichts da, heute wird performt, was das Zeug hält.« Atsumu hüpfte auf die Bühne und widmete sich schon dem Tablet für die Songauswahl.

Osamu und Sakusa standen noch im Eingang und beobachteten das Tun des Blondhaarigen.

»Aufgedreht wie ein Kind«, meinte Osamu trocken.

»Hast du was anderes erwartet?«, fragte Suna und gesellte sich neben die zwei. Osamu schüttelte nur verneinend seinen Kopf.

»Ist doch süß«, platze es aus Sakusa raus und alle drei, inklusive Sakusa selbst rissen die Augen weit auf. Krampfhaft suchte er eine Ausrede, als Osamu ihm auf die Schulter klopfte.

»Wow, du musst den Spinner echt lieben«

Osamu und Suna nahmen auch auf der Couch Platz. Sakusa blieb noch wie angewurzelt in der Tür stehen und beobachtete weiter Atsumu.
»Ja, das tue ich wirklich«, murmelte er nur für sich in seine Maske.

»So, wer will anfangen?«, drehte sich Atsumu zu seinen Freunden um, nachdem er anscheinend am Tablet alles eingerichtet hatte.

»Wollen wir nicht erstmal was bestellen? Oder sollen wir noch auf deine Nachzügler warten, Aya?«, stellte Osamu die Frage in die Runde.

»Wir müssen nicht warten, die kommen ein bisschen später dazu«, antwortete Aya und studierte die Getränkekarte. Sie hatte vorhin noch mit Oikawa den Ort und die Uhrzeit abgestimmt.

»Ah, stimmt. Wer ist das eigentlich, den du da eingeladen hast?«, fragte Atsumu und hüpfte von der Bühne, um näher zu kommen.

»Äh...Iwaizumi, Oikawa, Matsukawa und Hanamaki.« Ayas Antwort klang recht geistesabwesend. Ihre Augen waren weiterhin am Lesen der Karte.

»Oh ja, jetzt weiß ich absolut Bescheid. Danke für die ausführliche Information.« Atsumus sarkastischer Kommentar ließ Aya nun doch aufblicken und sein Grinsen erwidern.

»Gern geschehen«, witzelte Aya und warf ihm einen Luftkuss zu. Als Antwort schubste Atsumu, der inzwischen neben ihr stand, sie lachend zur Seite und quetschte sich neben sie auf die Couch. Gezwungenermaßen rutschte Aya stöhnend zur Seite.

»Ist das der Iwaizumi von dem Training letztens aus dem Trainerstab des Nationalteams?«, stellte Suna ihr die Frage. Er hatte sich in Osamus Arm gekuschelt und beschäftigte sich nebenbei mit seinem Handy.

»Ja genau und eben 3 seiner Schulfreunde. Doch Oikawa sollte euch auch so was sagen.«

»Der von San Juan aus Argentinien?« Sakusa saß neben der Couch auf einem Sessel. Es wäre ihm nicht einmal im Traum eingefallen, sich auch noch auf das Sofa zu quetschen.

»Genau der«, nickte Aya und wählte nun endlich ein Getränk aus, nachdem Atsumu sich bei der Bestellung vorgedrängelt hatte.
Dieser hingegen spannte sich sichtlich nach Sakusas Aussage an. Natürlich kannte er Oikawa. Dieser war ein herausragender Zuspieler, so hieß es zumindest in den Medien. Natürlich hatte Atsumu auch schon dessen Spiele verfolgt, um sich selbst davon zu überzeugen. Er wollte der beste Zuspieler werden. Das war sein Ziel. Atsumu stützte sich mit seinen Ellbogen auf seinen Knien ab und wippte mit seinen Füßen. Irgendwie steigerte er sich mehr in die Situation hinein als er wollte. Plötzlich spürte er eine warme Hand an seinem Oberschenkel. Er blickte auf und sah in die dunklen Augen seines Freundes. Sakusa musste nicht mit Atsumu reden, um zu wissen, was in ihm vorging und seine Geste erzielte genau das richtige Ergebnis. Er erkannte, wie Atsumu seine Schultern wieder entspannte und auch seine Beine zu wippen aufhörten. Die anderen drei bekamen davon nichts mit. Sie waren gerade mit der Auswahl der Snacks beschäftigt.