Kapitel 11

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Am nächsten Morgen schlürfte Aya verschlafen und leicht verkatert aus ihrem Zimmer. Als sie am Abend bei Osamu angekommen waren, hatte dieser noch den Sake geöffnet. Das war mehr als eine schlechte Idee gewesen. Sakusa hatte gestern ganz schön Arbeit gehabt, einen torkelnden Atsumu nach Hause zu befördern.

Müde rieb sie sich die Augen, als ihr der Geruch von Kaffee ihr in die Nase kroch. Sie blinzelte leicht. Die Sonnenstrahlen waren definitiv noch zu hell. Aus der Küche hörte sie schon die Kaffeemaschine arbeiten. Auf der Küchentheke lag Sunas Kopf. Er saß auf einem Barhocker und seine Arme hingen schlaff an ihm herunter. Auch er hatte einen über den Durst getrunken.

»Morgen.« Ayas Stimme klang kratzig und sie räusperte sich einmal.

»Aha«, kam es nur verschlafen von der Küchentheke zurück.

Aya bereitete die zwei Kaffeetassen vor und stellte sich gegenüber von Suna an die Theke. Sie lehnte sich auf ihre Unterarme und schob Suna seine Tasse rüber.

Fast schon mühselig richtete sich dieser auf und stützte kurz danach seinen Kopf auf seine Hand. Mit der anderen Hand brachte er das wertvolle Koffein zu seinem Mund.
Beide tranken erstmal ein paar Schluck und ließen den Aufwachprozess über sich ergehen.

»Wo ist der Sake-Übeltäter von gestern Nacht?« Aya spürte den Kopfschmerz aufkeimen, nachdem sie langsam wacher wurde.

»Hör mir mit dem auf«, quengelte Suna und entschloss sich dazu, den Kopf wieder auf die Theke zu legen. »Der hat heute schon freudestrahlend ohne beschissenen Kater das Haus verlassen und ist einkaufen gefahren. Der Penner.«

»Keinen Kater? Hat er etwa nicht..?«

»Nein, der Penner hat einfach immer uns nach geschenkt und hatte selber nicht viel.«

»Das zahlen wir ihm heim«, stöhnte Aya und rieb sich die Stirn.

»Lass uns das überlegen, wenn mir nicht alles hochkommt, wenn ich allein nur an Alkohol denke. Deal?«

»Deal«, nickte Aya. Sie warf einen Blick um die Theke herum, um sich zu vergewissern, ob sie sich das vorhin nur eingebildet hatte. Aber dem war nicht so.

»Rin...Wieso trägst du nur eine Boxershorts und ein T-Shirt?«

»Sei froh, dass ich überhaupt etwas anhabe. Das sah vorhin noch ganz anders aus.« Suna nahm noch einen großen Schluck von seinem Kaffee und richtete sich wieder auf. Auch ihm dröhnte der Kopf.

»So viel wollte ich gar nicht wissen. Zum Glück sind die Wände hier nicht dünn«, angewidert verzog Aya das Gesicht.

»Dann hättest du nicht fragen sollen«, grinste Suna frech.

»Ich geh duschen«, antwortete Aya nur darauf und füllte sich nochmal Kaffee in ihre Tasse, bevor sie die Küche verließ.

»Mit Kaffee?«, fragte Suna irritiert. Er bekam keine Antwort, aber als er ihr nachsah, erblickte er nur, wie sie ihm den Mittelfinger zeigte. Dies ließ ihn schmunzeln. Verkatert waren sie offenbar beide keine Morgenmenschen.

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Aya schnappte sich aus ihrem Zimmer frische Unterwäsche und ein T-Shirt. Im Bad stellte sie die Kaffeetasse auf den Waschbeckenrand. Als sie in der Dusche war und das Wasser auf ihren Körper prasselte, fühlte sie sich schon besser. In ihren Gedanken ließ sie den Abend Revue passieren. Sie hatte richtig Spaß gehabt und das, ohne Naoto, mit ihren Jungs und neu gewonnenen Freunden. Der Gedanke ließ sie lächeln. Sie konnte jedoch nicht leugnen, dass ihr Herz immer noch an Naoto hing. So etwas ging nicht einfach weg. Ihre Gedanken blieben an Naoto hängen und mit einem Schlag war das Lächeln verschwunden.
Der Schmerz in ihrer Brust wurde größer und sie versuchte, ruhig zu atmen.
Auf einmal schlichen sich olivgrüne Augen in ihre Gedanken. Iwaizumi. Erschrocken riss sie die Augen auf und auf einmal war der Kopfschmerz wieder da. Niedergeschlagen stellte sie das Wasser aus. Die Dusche hatte sie sich erholsamer vorgestellt.

Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt