Aya und Suna gesellten sich wieder zu Sakusa, Atsumu und Osamu an den Tisch.
»Alles gut?«, kam direkt die Frage von Osamu an Suna gerichtet.
»Mal sehen«, antwortete Suna nur trocken und blickte zu Aya. Sie knetete nervös ihre Finger und suchte in ihrem Kopf Worte für den Anfang.
»Wie ihr ja wisst, war ich kurz vor unserem Abschluss mit Naoto zusammen gekommen.«
»Und ich habe bis heute nicht verstanden, warum«, warf Atsumu ein und kassierte einen leichten Schlag von seinem Zwilling auf den Hinterkopf.
»Naoto..tja. Er war damals meine große Liebe, aber so rosig war nicht alles. Er war sehr besitzergreifend und auch wenn ihr damals zusammen gekommen seid, Samu und Rin, wart ihr ihm ein Dorn im Auge. Wir vier haben ihm einfach immer zu viel Zeit miteinander verbracht und waren zu eng miteinander. Es war dann immer ein und dasselbe Streitthema. Ich durfte mir einiges an Beleidigungen anhören und dann habe ich den Weg des geringsten Widerstandes gewählt....schön blöd so im Nachhinein«, Aya atmete einmal tief durch. »Um den Streit zu umgehen, habe ich den Kontakt zu euch reduziert. Nach der Oberschule sind wir zusammen geblieben und durch den neuen Alltag mit Uni und allem drum und dran hatten wir eh weniger Kontakt und irgendwann war ich es leid immer und immer wieder über das gleiche Thema zu streiten und ihr hattet ja euch und Tsumu hatte sein Volleyballspiel. Ich wäre allein gewesen...daher wählte ich Naoto. Vielleicht für euch nicht nachvollziehbar....inzwischen jetzt für mich auch nicht mehr, aber damals....«
Schuldig blickte sie zu Boden. Atsumu war der Erste der etwas sagte: »Du weißt doch, du hättest immer mit uns reden können.«
»Sollte ich eigentlich wissen«, lächelte Aya leicht und hob ihren Blick. »Wie gesagt, inzwischen kann ich mich selber nicht mehr ganz nachvollziehen, aber damals gab er mir ein gutes Gefühl, ein Zuhause und ich dachte er wäre der richtige und das das alles wert ist und man Kompromisse eingehen muss.« Aya spielte nervös an dem Verlobungsring an ihrem Finger. Erst jetzt fiel der Ring den anderen auf.
»Was hat sich geändert?«, fragte Suna, inzwischen auch mit einer gefassteren Stimme. Aya war damals die erste Person, der er erzählt hatte, dass er auf Osamu steht. Sie hatte ihn unterstützt, ohne sie hätte er sich nicht überwinden können. Zu gern wäre er auch für sie da gewesen, hätte er Bescheid gewusst.
»Seine Affäre, die ich vor ein paar Stunden in unserem Bett mit ihm kennenlernen durfte«, antwortete Aya verbittert und eine Träne kullerte über ihre Wangen.
»Nicht dein Ernst.....dieses Arschloch«, entfuhr es Atsumu lauter als gewollt.
»Man Tsumu, nicht so laut.«, schimpfte sein Bruder mit ihm erneut. Sie hätten dieses gesamte Gespräch vielleicht besser in seiner Wohnung führen sollen.
»Ich begreife es selbst noch nicht. Ich musste dann einfach so schnell wie möglich dort weg. Es zersplitterte auf einmal alles, was ich mir aufgebaut und jahrelang eingeredet hatte.«
Stille kehrte wieder ein. Da sie es jetzt ausgesprochen hatte, bekam diese ganze Sache Realität.
»Ach, man tut mir Leid. Ich sollte gar nicht wegen so einem Typen weinen.« Sie wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und versuchte, tief durch zu atmen.
»Schon gut.« Atsumu legte einen Arm um sie und zog sie an sich. Beruhigend strich er ihr über die Schulter.
»Tut mir Leid, dass ich euch damit so überfallen habe. Ihr habt jegliches Recht, mich weg zu schicken.«
»Das glaubst du doch wohl selber nicht.«, antwortete Suna. »Wir werden dich jetzt nicht alleine lassen.«
»Danke, Rin....wirklich.« Erleichtert atmete Aya aus. Sie fühlte sich das erste Mal seit den letzten Stunden nicht mehr allein. Einen Schritt nach dem anderen.
»Was ist jetzt dein Plan?«, fragte nun Osamu. Von seiner Körpersprache konnte Aya ablesen, dass er ihr noch nicht komplett vergeben hatte, aber ihr war bewusst, dass das auch Zeit benötigte.
Ihr Lächeln verschwand von ihren Lippen und eine gewisse Leere kehrte in ihren Blick: »Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich stehe wirklich vor dem Nichts. Da ich bei der Arbeit seine Assistentin war, stehe ich nun ohne Job und ohne Wohnung da. Ich habe vorhin nicht weiter gedacht, als zu euch zu kommen.«
Aya atmete tief durch und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht, das jedoch nicht ihre Augen erreichte.
»Aber als erstes werd ich mir irgendwo eine Bleibe suchen und dann einfach Schritt für Schritt weitersehen.«»Du bleibst hier«, sagte Osamu emotionslos und stand von seinem Platz auf. Er hatte Yuki lange genug allein gelassen.
»Was?« Ayas Augen weiteten sich und fingen Osamus Blick.
»Natürlich, ich hab ein Gästezimmer. Du bleibst erstmal bei mir.«
»Das musst du ni...«
»Untersteh dich, den Satz zu beenden. Du bleibst hier und Punkt.«
»Danke.«
»Ich muss wieder zu meinen Kunden und bringe euch auch gleich was zu essen.«
Osamu drückte Suna noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er in der Küche verschwand.»Ich habe euch echt vermisst«, seufzte Aya erleichtert.
»Wir dich auch, auch wenn das diese Trantüte da drüben nicht zugeben würde«, grinste Atsumu. »Hey Aua, hör auf mich zu treten Suna.«
»Oh sorry, war wohl ein Zucken im Bein.« Auch wenn Sunas Blick warnend und seine Stimmlage trocken war, konnte man erkennen, dass seine Mundwinkel leicht nach oben gingen.
»Aber jetzt erstmal genug von mir, ok? Was ist bei euch so passiert? Wie läuft es zwischen dir und Samu, Suna? Und seit wann seid ihr zwei zusammen, Tsumu?«, versuchte Aya die Stimmung wieder zu heben und ein bisschen zu entspannen. Schritt für Schritt.
Damit nahm der Abend seinen Lauf. Nachdem Osamu das Essen gebracht hatte, brachten sie sich auf den aktuellen Stand und versuchten, normal miteinander umzugehen, auch wenn das nicht von jetzt auf gleich funktionierte. Jede weitere Stunde wurde die Atmosphäre unbeschwerter und sogar Sakusa taute etwas auf. Viel lag hierbei an Atsumu, der ein Talent hatte, die Stimmung entspannt und die Gespräche aufrecht und ungezwungen zu halten.
Nachdem Osamu seine letzten Gäste verabschiedete, die Küche aufgeräumt und er seine Mitarbeiter verabschiedet hatte, gingen auch Sakusa und Atsumu zusammen nach Hause. Osamu führte nun Aya hoch in seine Wohnung. Sie befand sich direkt über seinem Geschäft. Suna folgte ihnen. Da er morgen trainingsfrei hatte und der Onigiri-Laden geschlossen blieb, wollte er die Nacht sowieso bei seinem Freund verbringen.
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So das wäre nun nach der Überarbeitung das neue Kapitel 3.
Es folgt gleich noch das ursprüngliche Kapitel 3, nun als Kapitel 4. Für die, die sich vielleicht etwas wundern.
Ich hoffe euch gefällt die Story bis jetzt. Ich versuche so gut es geht die Charakter so wieder zugeben, wie sie auf mich im Anime und im Manga wirken. Ich hoffe ich werde dem Gerecht.
Ich freue mich über jeden Leser, jedes Kommentar und natürlich über Feedback wie es euch gefällt.
Für alle die bis jetzt gelesen haben. Danke schön und wir sehen uns in den weiteren Kapiteln.
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Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)
FanficWas tust du, wenn dir der Boden unter den Füßen weggerissen wird? Aya Sato verliert alles auf einmal - ihren Verlobten, ihr Zuhause und ihren Job. In ihrer Verzweiflung sucht sie Zuflucht bei alten Freunden, doch sechs Jahre Funkstille liegen wie ei...