Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)

Kapitel 35

»Konsole oder Filme?«, kam Iwaizumi die Frage von Matsukawa entgegen, als dieser mit Hanamaki zusammen vor seiner Wohnungstür stand. Freudestrahlend in der einen Hand seine Nintendo Switch und in der anderen, aufgefächert, mehrere Filme.

»Hast du dich echt so in Position gebracht, bevor ihr geklingelt habt? Oder bist du so quer durch die Straßen gelaufen?«, lachte Iwaizumi bei dem Anblick.

»Er dachte, das wirkt besonders cool und witzig.« Belustigt schüttelte Hanamaki seinen Kopf.

»Verarscht mich nicht...das WAR cool und witzig«, protestierte Matsukawa und schob sich, empört spielend, an Iwaizumi vorbei in die Wohnung.

»Kommt doch rein«, grinste dieser und bat nun auch Hanamaki in seine Wohnung. Matsukawa hatte indessen schon seine Schuhe von den Füßen gestreift und verschwand um die Ecke ins Wohnzimmer. Wieso auch auf den Gastgeber warten, wenn er sich doch in der Wohnung auskannte?
Die drei hatten sich einen entspannten Samstagabend vorgenommen – ähnlich wie zu ihrer Schulzeit. Leider zwar ohne Oikawa, aber dieser würde erst nächste Woche wieder in Japan landen. Auch standen heute nur bequeme Klamotten auf dem Programm, daher trugen alle drei Jogginghosen und ein T-Shirt.
Hanamaki und Iwaizumi folgten ihrem Kumpel ins Wohnzimmer. Er hatte schon in der kurzen Zeit seine Mitbringsel auf dem Esstisch ausgebreitet.

»Also, was darf es heute sein?«, fragte er euphorisch.

»Wie wäre es erstmal mit was zu Essen?«, antwortete Hanamaki und ließ sich auf die Couch über die Armlehne nach hinten fallen.

»Bin ich auch dafür. Wie wäre es mit Donburi?«, schlug Iwaizumi vor.

»Na schön, dann erst Essen...bei Donburi bin ich dabei«, ließ sich Matsukawa breitschlagen und lehnte sich an den Tisch. Nachdem Iwaizumi Hanamakis nach oben gestreckten Daumen gesehen hatte, zückte er sein Handy. Schnell waren die drei Reisgerichte im Warenkorb und während der Wartezeit brachte Iwaizumi jedem von ihnen schon mal ein Bier.

»Also, wie sieht es aus – Zocken oder Filme?«, versuchte es Matsukawa erneut und ließ sich gegenüber von Iwaizumi auf einem der Stühle nieder.

»Wieso nicht beides? Erst ne Runde Mario Kart und dann ein paar Filme«, antwortete Hanamaki und quälte sich wieder von der Couch hoch. Er nahm die dritte Flasche vom Tisch und setzte sich neben Matsukawa.
Doch bevor Iwaizumi Hanamakis Vorschlag zustimmte, fiel ihm Matsukawas Blick auf. Bei der Erwähnung von „Mario Kart" weiteten sich dessen Augen vor Begeisterung. Iwaizumi wusste genau, was das bedeutete.

»Vergiss es, Matsu!«, sagte Iwaizumi bestimmt. »Ich habe morgen noch was vor.«

»Ach komm, Iwa. Ein bisschen "Don't drink and drive". Das haben wir schon ewig nicht gemacht«, grinste Hanamaki. Auch er kannte den Ausdruck auf Matsukawas Gesicht. Besser als jeder andere.

»Weil wir nicht mehr Anfang, sondern Mitte Zwanzig sind und dieses Spiel bekanntlich selten gut endet«, konterte Iwaizumi. Seine Finger trommelten unruhig auf die Tischplatte. Er konnte es nicht verstecken, sobald er an den nächsten Tag dachte, schlug sein Herz verdammt schnell. Schneller als gesundheitlich in Ordnung sein konnte, da war sich Iwaizumi sicher.

»Und was hat der werte Herr morgen so Wichtiges vor, dass er nicht mit einem Kater im Bett liegen kann?«, neckte ihn Hanamaki, während seine Augenbrauen spielerisch tanzten. Iwaizumi wandte seinen Blick ab und zögerte bei der Antwort.
Verdammt!

»Oh, guck mal Makki, er wird rot«, lachte Matsukawa und stieß seinem besten Kumpel leicht in die Seite.

»Es wird doch nicht was mit seiner neuen Arbeitskollegin sein?«, fragte Hanamaki mit übertrieben gespielter Dramatik.