Kapitel 13

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Es war inzwischen Sonntag und Aya hatte Osamu angeboten, den Haushalt zu machen, damit er mit Suna ein bisschen Zeit zusammen genießen konnte. Dieser nahm es nur dankend an. Sein Geschäft lief mehr als gut, was zur Folge hatte, dass er besonders viel arbeitete und wenn er heimkam, warteten sein Partner, seine Mitbewohnerin und der weitere Alltag auf ihn. Dadurch blieben Momente der Zweisamkeit mit Suna etwas auf der Strecke.

Aya war froh, dass sie Osamu damit zumindest ein bisschen helfen konnte. Sie genoss dazu auch mal einen Tag allein zuhause. Von Atsumus Antragsidee hatte sie noch keinem erzählt. Sie hatte es ihm versprochen. Selbst Osamu und Suna sollten nichts davon erfahren.

Während sie die Musik laut aufdrehte und durch die Wohnung Staub wischte, ließ sie, wie sonst auch, ihren Gedanken freien Lauf. Als sie ihre Tasche ausräumte, fand sie den Kassenzettel vom vergangenen Freitag. Da war sie mit Oikawa nochmal ihren Diabetes-Kaffee trinken gewesen, wie Iwaizumi es betitelt hatte.
Sie hatte den argentinischen Zuspieler schon mehr als ins Herz geschlossen, obwohl sie sich erst so kurz kannten. Mit ihm konnte sie auch sehr einfach über alles sprechen. Gerade beim Naoto Thema half er ihr weiter. Da er nur Außenstehender war, gab er Aya nochmal eine andere Sicht auf die Dinge. Das löste zwar den Schmerz nicht auf, aber brachte sie einen Schritt voran.
Oikawa fühlte sich in Ayas Nähe ähnlich. Er sprach sehr offen über die Zeit in Argentinien. Es fiel ihm nicht alles so leicht, wie es auf den ersten Blick den Anschein nahm. Er neigte dazu, sich gerne hinter seiner perfekten Fassade zu verstecken und Probleme alleine bewältigen zu wollen.
Am Ende ihres Treffens hatten sie einen Deal beschlossen. Immer wenn jemand sich von den beiden zu tief in sein Loch setzte, müsste er den anderen anrufen.
In weniger als einer Woche flog er zwar zurück nach Argentinien, aber die zwei hatten schon mehrere Skype-Verabredungen in ihre Kalender eingetragen. Auch würden sie sich noch einmal vor dem Abflug sehen.
Oikawa und Atsumu hatten sich zu einem Volleyballspiel am Mittwochabend verabredet. Beide durften sich ihre Teams selbst zusammen stellen. Aya war schon mehr als gespannt, wer dabei sein und wer gewinnen würde. Sie hatte sich bereit erklärt, wieder die Rolle des Schiedsrichters zu übernehmen.
Sie war gerade dabei, die Spiegel zu putzen, als die Musik von ihrem Handyklingelton unterbrochen wurde.

»Was verschafft mir die Ehre?", begrüßte Aya die Stimme am anderen Ende der Leitung.

»Na, da klingt ja jemand zufrieden. Ich hoffe, ich störe nicht«, entgegnete Iwaizumi.

»Nein, nein. Ich denke, die Spiegel können noch etwas warten, bis sie sauber werden.«

»Da bin ich ja froh«, lachte er. »Ich will dich auch nicht lange stören.«

»Oh doch, bitte. Danach kommt das Bad, da bin ich nicht so scharf drauf«, grinste Aya und ließ sich auf das Sofa fallen. »Vor allem hab ich das letzte mal was von dir am Karaokeabend gehört, danach bist du dem Tippen verfallen.«

»Ja, ich war von der Arbeit sehr eingebunden. Es geht jetzt langsam in die heiße Phase und die ersten Spieler werden ausgewählt.«

»Uh, darf ich erfahren, ob ein paar gewisse Personen dabei sind?«, versuchte Aya, Informationen aus Iwaizumi herauszukitzeln.

»Da muss ich dich leider enttäuschen. Da müsstest du schon hier arbeiten.«

»Na schön. Es sei dir verziehen«, schmollte Aya. Am Ton ihrer Stimme erkannte Iwaizumi, dass sie es ihm aber nicht übel nahm.

»Und jetzt ist es ruhiger im Trainerstab?«, fragte Aya.

»Schön wärs, aber ich habe heute frei, somit etwas mehr Zeit.«

»Willst du bei mir Wohnung putzen?«, schmunzelte sie.

»Absolut...nicht.« Iwaizumis Stimme klang amüsiert. »Aber ich wollte dich was fragen.«

Schritt für Schritt (Iwaizumi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt