16.November.2026
Während unseres Dates im Diner fragte ich Robert, ob er meine Hilfe beim Schreiben seines neuen Buches wolle. Er willigte ein und wir beschlossen, uns während seiner Sprechstunden in der Uni zu treffen. Heute war einer dieser Tage. Robert hatte mehrere Entwürfe vor sich, sein Buch war schon ziemlich weit ausgereift, es gab noch ein paar Lücken, aber er hatte noch genug Zeit, daran zu feilen, da er derzeit keinen Verleger hatte. Der Plot war einfach: Eine junge Frau, die von ihrem Leben enttäuscht war, reiste mit nichts als ihrem Koffer und ihrem Auto durchs Land. Ihr Auto blieb mitten im Nirgendwo liegen und ein Attraktiver Rancher auf einem Pferd entdeckte sie. Sie verliebt sich unsterblich in ihn. Der Rancher nahm sie auf und langsam verliebte sich auch der Rancher in sie. Als er ihr seine Gefühle gesteht weiß sie nicht was sie tun soll. Sie hatte auch ein Jobangebot für ihren Traumjob in der Verleger Branche erhalten. Der Nebenplot war in zwei Teile gegliedert: zum einen die finanzielle Situation der Ranch, die vom Bankrott bedroht war und zum anderen die Rivalität mit der Nachbarranch, dessen Besitzer auch auf die Protagonistin scharf war.
„Wie kommst du auf diese ganzen Geschichten?" Ich saß beim Lesen an Roberts Schreibtisch auf. Er legte seine Hände auf meine Schultern und massierte sie. „Ich hatte schon immer eine lebhafte Fantasie und ich mochte Bücher." Er beugte sich zu mir herunter und küsste meinen Hals. Der Bariton Klang seiner stimme ließ mich jedes Mal aufs neue Zittern, wenn er mir uns Ohr flüsterte. "Manchmal bekomme ich unter der Dusche eine Idee oder manchmal träume ich von einer Geschichte. Sich etwas auszudenken ist einfach, aber ein Buch zu schreiben braucht Zeit und Mühe." Robert setzte sich auf die Couch, welche links von seinem Tisch aus stand. Die Kleine Braune Stoffcouch war sehr bequem. Robert nahm meine Notizen und legte sie auf den Glasbeistelltisch. Nachdem wir kleine Kontrollpunkte gesetzt hatten, damit seine Geschichte die ihre Entwicklungen im Laufe des Buches aufgreifen konnte, packte mich Robert am Kinn und küsste mich. Ich schlang meine Beine um ihn und rollte mein Becken gegen seines, nachdem ich mich auf seinen Schoß gesetzt hatte.
Es war eine gute Ablenkung von dem, was mir mein Vater früher an diesem Tag erzählt hatte. Auch wenn ich versuchte nicht daran zu denken war schwer. Ein unbekannter Hacker hatte sich in unsere Firma gehackt und meinem Vater bedroht. Er solle ihm zwanzig Milliarden Dollar zahlen, um zu verhindern, dass der Hacker vertrauliche Informationen über mich preisgab. Der Hacker sagte nicht genau, welche Art von Informationen, aber angesichts meiner Vergangenheit war ich auf alles gefasst. Für eine Millisekunde dachte ich daran Maxwell könnte der Hacker sein, doch er war Chemiker und kein Computer Freak
*klopf* *klopf* Robert löste den Kuss und warf mir einen warnenden Blick zu. Ich setzte mich aufrecht hin, strich meine Kleidung glatt und überprüfte mein Makeup. Ich nahm die Notizen vom Glastisch und tat so als hatten wir ein normales Gespräch geführt, nur ein Professor mit einem Studenten die über ein Buch sprachen. Mein Herz schlug heftig gegen meinen Brustkorb. Mein Mund war trocken. Robert war angespannt, doch als er die Tür einen Spalt weit öffnete, nahm er wieder seine alte Rolle an. „Was machst du hier?", schnaubte er belustigt. Ein kleines blondes Mädchen in Schuluniform kam herein. Sie sah mich nicht, da ich von Roberts großer Statur völlig verdeckt war. Robert umarmte sie und küsste sie auf die Stirn. Das Mädchen war zweifellos seine Tochter Kenna. Ich dachte an die Millionen Male, die mein Vater mich auf die gleiche Weise begrüßt und gelächelt hatte. „Die Schule war früher vorbei, weil Mister Hamilton wieder früher gehen musste." Ich kicherte. Mr. Hamilton war auch mein Geschichtslehrer gewesen, als ich in der High School war. Es kam ziemlich oft vor, dass er wegen eines Termins seinen Unterricht früher verlassen musste, aber das störte den Direktor nicht. Ich war in Erinnerungen an die High School verloren und bemerkte nicht, dass Kenna mich ansah. Ich kam von meinem Trip in die Vergangenheit zurück in die Realität und sag ihre kleinen braunen Augen, die sich bohrten mitten in meine Seele bohrten. Ich wurde höllisch nervös. Robert räusperte sich. Wie würde Robert uns vorstellen? Als Freunde, wie er es mit Brady gemacht hatte. Noch weniger würde er sagen, dass ich seine Studentin sei. Oder würde er nichts sagen und mich bitten zu gehen? Aber dann trat Kenna einen Schritt auf mich zu und sagte etwas Unerwartetes. „Ich kenne dich." Sie lächelte mich an. Robert und ich tauschten Blicke. Ich wusste es, ich hatte sie nie getroffen und doch behauptete sie, mich zu kennen. „Kenna, wovon redest du?", fragte Robert ruhig, klang aber leicht nervös. „Ich habe sie auf einem Bild gesehen, in der Trophäenvitrine, in der Schule. ", hielt sie inne. „Und auf deinem Telefon." Fügte sie leise hinzu. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten wie verrückt. Roberts Augen weiteten sich, während seine Wangen rot wurden. „Du magst mich wirklich, was?" Ich grinste ihn an und obwohl er es versuchte, konnte Robert sein Lächeln nicht verbergen. „Kenna, das ist Cathrine." Kenna lächelte mich an und ich erwiderte den Gefallen. Robert kniete nieder und kam auf Augenhöhe mit seiner Tochter. „Sie ist – sie ist meine Freundin." Kennas Augen weiteten sich vor Aufregung. „Wirklich?" Er nickte. Kenna strahlte über das ganze Gesicht, sie kannte mich nicht einmal, aber sie freute sich so sehr für ihren Vater, es war unglaublich. Sie bombardierte ihn mit Fragen darüber, wie wir uns kennengelernt hatten, was er an mir mochte; ob er mir von ihrer Ranch in Montana erzählen würde. Sie war sehr aufgeregt. Robert brauchte eine Weile, um sie zu beruhigen. Um unsere Beziehung zu feiern, beschlossen wir drei, zusammen zu kochen und uns besser kennenzulernen. Kenna erzählte mir sie interessierte sich für Kunst und liebte das Zeichnen und Malen. Robert und ich sahen uns verstohlen an; Kunst hatte auch bei uns Wunder gewirkt. Kenna war sehr gesprächig und während sie Tomaten schnitt, erzählte sie mir von ihrem Pferd Moonshine in Montana. Ein Andalusier mit weißem Fell und geflecktem Hinterteil. Sie liebte Tiere und flehte ihren Vater an, ihnen wieder einen Hund zu besorgen. Sie hatten einen in Seattle, aber hier in New York stand in seinem Mietvertrag, dass keine Haustiere in der Wohnung erlaubt waren.
Das Abendessen war fertig und Kenna versammelte ihren Onkel Sam und ihre Tante Kim und wir aßen. Es war nett. Ich hatte seit Jahren kein Familienessen mehr gehabt. Robert sprach vor dem Essen ein Tischgebet. Ich hatte ihn nie für einen religiösen Menschen gehalten. Aber es war schön. Die Atmosphäre war warm und ich fühlte mich wie zu Hause. „Robert hat mir erzählt, dass du ein Doppelstudium machst. Muss anstrengend sein", sagte Kim, bevor sie einen Bissen nahm. Die Spaghetti auf ihrem Löffel rundeten sich perfekt ab. „Ja, ich studiere Finanzmanagement und Jura." Kim nickte, während Sam fast seine Gabel fallen ließ. Kenna lachte über ihren Onkel, Robert hatte mir einmal gesagt, er sei der Tollpatschige in der Familie. „Ich erinnere mich, dass mein Jurastudium zeitaufwändig war. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie eng dein Zeitplan ist, mit beiden Hauptfächern und deinen Sohn und außerdem musst du dich um meinen Bruder kümmern." Robert warf seiner Schwester einen genervten Blick zu. Kim hatte in einer Sache recht, mein Zeitplan war eng. „Robert hat sich bisher benommen und die Universität war mir entgegenkommend, wegen meines Sohnes und weil mein Vater einer der Spender ist." Es war kein Geheimnis, dass ich in eine wohlhabende Familie hineingeboren wurde. Robert wusste es, Kim wusste es auch, sogar Kenna dachte sich das, immer hin hatte sie mich in der Trophäenvitrine ihrer Schule auf einem Foto gesehen; einer Schule für die Reichen und Begabten. Nach dem Abendessen spülten Robert und ich das Geschirr, er wusch und ich trocknete ab. Es war eine der einfachsten Sachen der Welt; Geschirrspülen, aber Gott, gab es mir das Gefühl, ein normaler Mensch zu sein. „Weißt du." Ich sah Robert an, während ich den letzten Teller abtrocknete. „Ich glaube, Kenna mag dich", sagte er wahrend er mir eine Hand voll Löffel reichte. Ich mochte sie auch, sie war ein süßes Mädchen und ich war mir sicher, dass wir eines Tages gute Freunde werden würden. „Ich denke, du konntest über Nacht bleiben wenn du willst." Ich lächelte schüchtern und sah nach unten. Ich wollte wirklich bleiben, aber ich konnte nicht um Brady's Willen. Aber bevor ich es ihm sagen konnte, klingelte mein Telefon. Hanks Name wurde auf meinem Telefon angezeigt. Warum rief er mich an? Er rief nie an. Mir sank das Herz in der Brust.
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Drawn to you
Romance!!!Broken By You ab dem 12.11. Verfügbar!!! Buch 1 der „One with you" Serie Als Cathrine nach New York zurückkehrt, ahnt sie nicht, dass sie sich in einen fast doppelt so alten Mann verlieben wird. Doch ihre düstere Vergangenheit droht sie einzuhole...