Drawn to you

Kapitel 47

4.August.2027

An Bradys viertem Geburtstag, kamen Stella, Sam, Mel und die McAllister Zwillinge um die restliche Woche mit uns zu verbringen. Evie war wieder in Deutschland bei Manfred Koller, das Praktikum welches sie während dem Spring Break absolvierte, lief so gut, das er die ganzen Sommerferien lang mit ihr weiter an seiner neuen Kollektion arbeiten wollte. Ich freute mich sehr für sie, Mode Design war ihr Traumberuf und ihr Vorbild wollte mit ihr zusammen arbeiten.

Ich hüpfte wie ein kleines Kind als ich die ersten ankommen sah. Mel schmiss Mason ihre Tasche gegen den Bauch und rannte auf mich zu. Meine Rothaarige Freundin riss mich wie ein Quarterback um und drückte mich fest. ,,Ich hab dich so vermisst." Ich lachte während mich ihre Haare in Gesicht kitzelten. Ich hatte Mel sehr vermisst. Es war schwer seine beste Freundin nicht bei sich zu haben, vor allem wenn sie einen so wichtigen Part in meinem Leben hatte. My sister from another Mister, wie sie immer sagte. Mason schüttelte seinen Kopf und stellte ihre Tasche neben uns ab. ,,Du hast Glück das ich dich Mag Miss White." sagte Mason leicht erschöpft. ,,Was hast du alles eingepackt? Ziegelsteine?" schimpfte er und wir beide brachen in lachen aus. Ich kannte Mel so gut das ich wusste es gab nur einen Grund wieso ihre Tasche so schwer war. ,,Schuhe mein Lieber. Deine Freundin geht nirgendswo hin ohne ihre Lieblings Stiefel." Ähnlich wie Christian, zog sich Mel in einer Grundge-Ähstetik an, wobei sie auch ein bisschen Indie-Girly Vibes ausstrahlte. Aber nichts kam zwischen Mel und ihre Stiefel. ,,Ja aber das wiegt ja fast eine Tonne." fügte Mason hinzu während er uns aufhalf. Mel packte ihn am Kragen und zog ihn nah zu sich. ,,Ich kann dir gerne mit den Stiefeln mit den Metalplatten in den Arsch treten." drohte sie dann küsste sie ihn leidenschaftlich. Ich beneidete sie dafür. Sie hatte auch keine Leichte Jugend gehabt. Langezeit war sie auch in ihrer Sexualität gehindert, aber mit Mason fand sie sich wieder und sie liebte ihren Körper. Sie konnte und wusste, wie sie ihre reize einsetzen konnte und verdrehte Mason regelrecht den Kopf. Ich räusperte mich als ihre Kleine Knutschszene anfing in einen nicht Jugendfreien Bereich zu kippen drohte. Mel ließ ihn los und sah mich verlegen an. ,,Christian kommt oder?" Mel und Mason warfen sich einen schnellen, verschwörerischen Blick zu, der mich aufhorchen ließ. „Was? Er hat doch gesagt, dass er kommen würde." Ich konnte die Nervosität in meiner Stimme nicht verbergen. Mel legte einen Arm um meine Schultern. „Mach dir keine Sorgen, Cate. Er kommt. Christian würde Bradys Geburtstag niemals verpassen." Doch irgendetwas in ihrer Stimme klang nicht ganz überzeugend. War Christian wirklich auf dem Weg? Oder hatte er es sich anders überlegt? Ich dachte an Justins Besuch bei mir, vergangenen November. Damals versprach Christian auch das er kommen würde und tat es nicht. Ich wollte nicht in alte Muster des Zweifels zurückfallen, aber das Warten auf ihn ließ alte Ängste hochkommen.

„Hey, alles in Ordnung?", fragte Robert sanft, als er sich von hinten an mich lehnte. „Sie macht sich sorgen das Christian nicht kommt." sagte Mason. Robert stich mir sanft über meine Arme. ,,Er kommt, die frage die du dir stellen solltest ist ob er alleine kommt." fügte Mel hinzu. „Was meinst du damit?" fragte ich und drehte mich zu Mason, der mir ein schelmisches Grinsen schenkte.
Mason lachte leise und schüttelte den Kopf. „Er trifft sich seit ein paar Wochen mit einer aus der Uni." Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich die Worte hörte. „Er hat eine Freundin?" Ich wusste, dass Christian in letzter Zeit distanzierter gewesen war, aber ich hätte nie gedacht, dass er jemanden kennengelernt hatte, ohne es mir zu erzählen. „Es ist noch nichts Offizielles", warf Mel ein, während sie sich neben mich setzte auf einen Sonnenstuhl saß. „Du kennst ihn. Er ist vorsichtig, will sichergehen, bevor er es jemandem erzählt. Vor allem dir."„Mir?" Ich fühlte, wie eine leichte Welle der Verunsicherung durch mich lief. Hatte er befürchtet, ich würde nicht gut auf seine neue Beziehung reagieren? Christian und ich hatten immer ein besonderes Band, es war mehr gewesen als tiefe Freundschaft, er war mein Ex, der der mich beim ersten Mal aufbaute. Nachdem mich Männer in Stücke gerissen hatten. „Er wollte sicher sein, dass es wirklich ernst ist, bevor er es dir erzählt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht allein kommen wird, sie ist ein bisschen anhänglich." Ich spürte, wie sich ein Knoten in meinem Bauch bildete. „Ich will, dass er glücklich ist", flüsterte ich und sah auf den See hinaus, wo Brady und Kenna die letzten Tage gespielt hatten. „Ich will, dass er jemanden findet, der ihn genauso liebt, wie er es verdient. Es ist nur..."„Es ist nur schwer, zu sehen das er weiter zieht?" Mel legte ihre Hand auf meine und drückte sie sanft. „Es ist okay, Cate. Ihr habt zusammen viel durchgemacht. Es ist normal, dass du dir Gedanken machst." sagte Robert und küsste meinen Hinterkopf „Ich weiß", sagte ich leise und versuchte, meine Gefühle zu sortieren. Christian und ich hatten eine sehr emotional geladene Geschichte, aber wir waren immer Freunde geblieben. Trotzdem war da dieses kleine Ziehen in meinem Herzen, das ich nicht ganz ignorieren konnte. Vielleicht war es die Veränderung - die Angst, dass alles, was wir kannten, sich weiterentwickelte, ohne dass ich es kontrollieren konnte.
„Du solltest stolz darauf sein, wie stark eure Freundschaft ist. Er wird dir alles erzählen, wenn er soweit ist. Aber was zählt, ist, dass er kommt. Und du wirst sehen, es wird alles gut."Ich nickte und atmete tief durch. Robert hatte recht. Es ging nicht darum, was Christian mir erzählt hatte oder nicht - es ging darum, dass er glücklich war. Und das sollte ich unterstützen, so wie er es immer bei mir getan hatte.Plötzlich hörte ich ein lautes Hupen in der Ferne. „Na sieh mal wer da kommt.", unterbrach Robert meine Gedanken. Mel sprang auf und drehte sich mit einem breiten Grinsen zum Eingang des Waldwegs um. „Das muss er sein!" Meine Nervosität kehrte zurück, als ich in der Ferne einen schwarzen SUV erkannte, der langsam die Auffahrt entlangfuhr. Mein Herz klopfte schneller, als die Tür aufging, und Christian ausstieg. Doch als er um das Auto herumging, öffnete er die Beifahrertür - und heraus stieg eine brünette Frau, die ich nicht kannte. „Das ist dann wohl seine Freundin.", flüsterte ich und beobachtete, wie er auf uns zukam, die Hand seiner Begleiterin fest in seiner hielt. Sie sah freundlich aus, mit einem strahlenden Lächeln und einer entspannten Art, die sofort Sympathie auslöste. Robert grinste und legte mir eine Hand auf den Rücken. „Entspann dich Kätzchen, er ist hier." Robert nannte mich zum ersten Mal wieder bei meinem Spitznamen. Und zum ersten Mal seit meiner Entführung verspürte ich ein Prickeln in mir.
Als Christian und die Frau uns erreichten, trat ich vor und umarmte ihn fest. „Du bist spät dran", neckte ich ihn, während ich ihn losließ. „Entschuldigung", sagte er lächelnd und schien ein wenig verlegen. „Ich wollte dir jemanden vorstellen." Er drehte sich zu der Frau um. „Das ist Sophie." „Hallo", sagte Sophie mit einer warmen Stimme und streckte mir die Hand entgegen. „Ich habe so viel über dich gehört." Ich nahm ihre Hand und lächelte. „Es freut mich, dich kennenzulernen." Und obwohl mein Herz immer noch ein wenig schneller schlug, spürte ich, dass dies ein neuer Anfang war - nicht nur für Christian, sondern auch für uns alle. Sam und Stella kamen knapp zehn Minuten später. Wir setzten uns draußen in den Garten und beobachteten die Kinder beim Spielen. Brady war ganz aufgeregt und freute sich über die ganzen Gäste.