5. August.2027
Am nächsten Morgen brachen wir voller Vorfreude zu unserer Wanderung auf. Die frische Morgenluft war angenehm kühl, während wir uns durch die verschlungenen Pfade des Waldes schlängelten. Stella ging vor mir, und ich musste schmunzeln, als ich sie in ihren Wander-Monteuren sah. Ihre sonst so elegante Art, stets perfekt gekleidet, passte kaum zu der rustikalen Ausrüstung - aber gerade das machte den Anblick so besonders. Sie strahlte eine ungewohnte Natürlichkeit aus, und ich konnte nicht anders, als zu denken, dass es nichts Schöneres gab.
Robert, unser selbsternannter Wanderführer, hatte eine Strecke von zehn Kilometern ausgesucht. „Nur zehn Kilometer", hatte er am Abend zuvor gesagt, als wir am Lagerfeuer saßen. „Einfach genug, damit wir es genießen können, aber lang genug, um das Gefühl zu haben, wir hätten was geleistet." Außerdem hatte er uns in den Plan eingeweiht, unterwegs ein paar Geocaches zu suchen. Das würde unserer Wanderung eine zusätzliche Herausforderung geben - und ein bisschen Abenteuer in die sonst so friedliche Natur bringen.
Der Wald um uns herum war still, bis auf das gelegentliche Zwitschern der Vögel und das sanfte Rauschen der Blätter im Wind. Die ersten Kilometer verliefen problemlos, und wir plauderten locker über dies und das. Als wir jedoch den ersten Geocache ansteuerten, änderte sich die Dynamik. Plötzlich waren wir nicht mehr nur Wanderer, sondern Entdecker, die sich durch Büsche und über Steine kämpften, auf der Suche nach einem versteckten Schatz.
„Hier irgendwo muss es sein", murmelte Robert, während er auf sein GPS-Gerät starrte. Stella und ich suchten ebenfalls fieberhaft, bis sie plötzlich aufgeregt rief: „Ich hab's!" Sie zog triumphierend eine kleine Box aus einem Felsenversteck. Wir öffneten sie gemeinsam und entdeckten ein kleines Logbuch und einige Tauschgegenstände. Es war ein simpler Fund, aber in diesem Moment fühlte es sich an, als hätten wir etwas Großes erreicht. „So ist das also Normale Dinge zu tun." scherzte Stella, die sonst in Golfkarts in Luxus-Spas wandern ging. „Süße was machst du bloß wenn wir mal meine Eltern besuchen." Stella blieb stehen. „Ich vergesse immer das du auf ner Farm groß geworden bist." sagte Stella und Sam nahm sie bei der Hand. „Tja Sam, kannst ja deinen Eltern vorschlagen eine Beauty Farm aus der Rinder Farm zu machen." scherzte ich. Robert drehte sich zu mir mit einem schiefen Lächeln und drehte sich dann zu Sam um. „Sammy wir müssen uns neue Freundinnen suchen, unsere sind zu Etepetete." Spielerisch schlug ich Robert auf die Schulter und er rannte mit Sam voraus, als ob sie wirklich von uns davon rennen wollten. Lachend riefen wir den zwei Brüdern hinterher. Und sobald sie hörten das sie nicht mehr im gleichen Bett wie wir schlafen durften, kamen sie sofort wieder an gedackelt.
Mit neuer Energie setzten wir unsere Wanderung fort, immer wieder innehaltend, um die nächsten Geocaches zu finden. Jeder Fund machte uns ein wenig stolzer und ließ uns ein bisschen mehr in die Welt um uns herum eintauchen. Die Zeit verging schneller, als wir erwartet hatten, und ehe wir uns versahen, hatten wir die zehn Kilometer fast hinter uns. Brady und ließ sich wieder teilweise von Mason auf den Schultern tragen. Aber auch er hatte gefallen an der Wanderung.
Als wir endlich wieder beim Ausgangspunkt ankamen, lag die Erschöpfung wie eine schwere Decke auf uns. Die Kinder ließen sich in die Liegestühle fallen, als wären sie gerade einer Wüste entkommen. Brady fiel in eine so tiefe Ohnmacht, dass ich dachte, wir müssten ihn mit einem Wecker wieder aufwecken. Kenna, obwohl sie ebenfalls erschöpft war, hatte noch genug Energie, um ihren Vater Robert herauszufordern: „Massage, Daddy, oder ich kann nie wieder laufen!"
Robert, stets bereit, sich selbst als Held zu inszenieren, begann, ihre Füße zu massieren. „Irgendwann bringen mich deine Käsefüße noch um", stöhnte er mit gespielter Verzweiflung. Kenna ließ sich das natürlich nicht gefallen und schoss zurück: „Käsefüße? Ich? Du hast Stinkkäsefüße, Papa! Und die stinken schlimmer als meine!"
Das war, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Robert, der keine Herausforderung scheute, zog seine Wanderstiefel mit einem triumphierenden Grinsen aus, und sofort breitete sich ein Geruch aus, der den Begriff „Stinkefüße" neu definierte. Es war, als hätte jemand eine unsichtbare Wand aufgebaut - eine Wand aus reiner, unverdünnter Fußgeruch-Essenz.
„Robert!" rief ich, mehr schockiert als wütend, während ich schnell den Kopf zur Seite drehte. „Was ist das? Eine chemische Waffe?"
Mel und Sophie versuchten sich vergeblich, mit den Händen frische Luft zu wedeln, während Kenna dramatisch auf den Liegestuhl sank und sich die Nase zuhielt. „Dad, ernsthaft, ich wusste nicht, dass so was legal ist!"
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Drawn to you
Romance!!!Broken By You ab dem 12.11. Verfügbar!!! Buch 1 der „One with you" Serie Als Cathrine nach New York zurückkehrt, ahnt sie nicht, dass sie sich in einen fast doppelt so alten Mann verlieben wird. Doch ihre düstere Vergangenheit droht sie einzuhole...