"Vielleicht wisst ihr es ja teilweise schon. Ich werde in ungefähr fünf Wochen für zwei Jahre nach Italien gehen und dort in einer Softwarefirma eine Art bezahltes Praktikum machen." Jeremy war verwirrt. Ryan wollte zwei Jahre nach Italien? Er dachte, es sollte nur ein Jahr werden. Jeremy schien nicht der Einzige zu sein, der geschockt war, denn Mara stand neben ihm, kreidebleich und völlig abwesend. gerade wollte er einen Arm um sie legen und fragen, ob sie davon gewusst hatte, als sie sich anscheinend fasste und schnurstracks aus dem Raum verschwand. Okay, sie hatte es nicht gewusst. Ryan hielt in seinem Redeschwall kurz inne und verfolgte Mara mit den Augen. "Fuck", hörte er ihn murmeln, was aber offensichtlich nur er mitbekam, denn alle anderen verhielten sich ganz normal. "Ich gehe zu ihr", flüsterte Jeremy Linus zu, der ihn ebenso besorgt und verwirrt ansah und dieser nickte. "Soll ich mitkommen?", fragte Emma, doch Jeremy winkte ab. "Ich mach das schon, ich hole euch sonst."
Mit diesen Worten verschwand Jeremy möglichst unauffällig aus dem Raum und ging auf die Suche nach seiner Freundin.
"Mara?", rief er in den Flur hinein, doch er bekam keine Antwort. "Mara Schatz?", probierte er es erneut und er hörte ein leises Schluchzen. Es kam vom Flur oben, wo Mara und Ryan ihre Zimmer hatten. Er ging die Stufen nach oben und sah Mara, wie sie schluchzend da saß und das Gesicht in den Händen vergrub. "Baby, alles gut? Komm her", sagte er und setzte sich auf den Boden zu Mara, die sich gegen das Gelände gelehnt und nun die Beine angewinkelt hatte. Jeremy legte einen Arm um sie und Mara ließ sich gegen seine Brust fallen. Er streichelte ihr über den Rücken und vernahm wie sie sich Stück für Stück beruhigte. Es zeriss ihm schier das Herz, dass sie so traurig war, er konnte es gar nicht mit ansehen.
"Er hat mir nichts gesagt", sagte Mara mit einem vorwurfsvollen Ton in ihrer weinerlichen Stimme. "Warum denn nicht? Ich dachte, ihr habt so ein gutes Verhältnis." Jeremy fragte sich wirklich, woran das gelegen haben könnte, dass Ryan seiner Schwester keinen Ton davon erzählt hatte. So hatte er deren Beziehung nicht eingeschätzt, aber man konnte sich auch täuschen. Allerdings konnte es natürlich auch sein, dass Ryan nicht gewusst hatte, wie er es Mara hätte sagen sollen, ohne sie dabei zu verletzen. Andererseits musste man so etwas unter Geschwistern klären können. Ach, es war alles Spekulation, was er sich da jetzt dachte. Letzten Endes konnte nur Ryan sagen, was da los war. "Das dachte ich auch", schniefte Mara und schaute ihn aus ihren gläsernen Augen an.
Verdammt, wenn sie ihn so ansah, wollte er sie am liebsten hier und jetzt nehmen. 'Absolut falscher Moment dafür, Jeremy!!' , schrie ihn seine innere Stimme an, damit er zur Vernunft kam. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und war wieder in der Realität angekommen, in der seine Freundin mit nasaler Stimme sprach. "Hast du ein Taschentuch?", fragte sie zart und am Ende es Satzes wurde ihre Stimme immer höher. Jeremy schüttelte den Kopf und wollte gerade aufstehen und eins holen, als er im Augenwinkel sah, dass einige Leute die Treppen hoch kamen. Es waren Linus, Emma, Ryan und Anna. "Ich hab eins", sagte Anna und reichte Mara eins, das sie dankend annahm. Sie schnaubte einmal aus und fing an zu Grinsen. "'Tschuldigung."
"Mara, können wir reden? Es tut mir leid! Ich wollte es dir die ganze Zeit schon sagen, aber-" Mara schnitt Ryan das Wort ab. "Warum hast du es nicht getan? Weißt du, was das für ein Schock für mich gewesen ist? Wir sehen uns zwei Jahre nicht! Zwei verdammte Jahre, das ist so unheimlich lang!" Mara war kurz davor wieder zu weinen, doch sie schien sich zusammenreißen zu wollen. Jeremy gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und stand auf, damit Ryan sich neben sie setzen konnte. "Sollen wir lieber gehen?", fragte Emma, aber Ryan und Mara schüttelten beide gleichzeitig den Kopf, sodass sie anfingen zu lachen. Mara boxte ihrem Bruder gegen den Oberarm und er drückte sie fest an sich. Ryan wurde wieder etwas ernster und sprach ganz leise, dennoch genug laut, um es zu verstehen, an Mara gewandt. "Glaub mir, ich wollte es dir sagen, ich wusste nur die ganze Zeit nicht wie. Ich weiß es eigentlich auch erst seit ein paar Tagen, beziehungsweise das Angebot kam vor ein paar Tagen. Heute wollte ich es dir sagen, nicht vor allen anderen, sondern in Ruhe, aber es kam immer jemand dazwischen, du müsstest es auch gemerkt haben." Mara nickte zustimmend mit dem Kopf. 'Also liegt es nicht an ihrem Verhältnis, Ryan hatte einfach nur Angst vor der Reaktion seiner kleinen Schwester.' Bei dem Gedanken musste Jeremy Grinsen und alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet. "Was ist?", fragte Mara und Jeremys Grinsen wurde breiter. "Ryan hat Schiss vor seiner Schwester." Sie grinste ebenso breit und schaute ihren Bruder an. Dieser hob abwehrend die Hände. "Ich bin nur vorsichtig. Das solltest du auch sein, Jer", sagte Ryan und alle in der Runde fingen an zu lachen. Ryan kassierte erneut einen Schlag auf den Arm. "Ich komme zu euch, wann immer ich kann, versprochen", sagte er, nachdem sich alle wieder beruhigt hatten. Mara atmete hörbar aus. "Kann man denn auch zu dir kommen?" Ryan nickte. "Natürlich, Kathi hat auch schon gefragt", sagte er grinsend und Mara hob und senkte ihre Augenbrauen. "So, wollen wir wieder?", lenkte Ryan vom Thema ab und fragte in die Runde, aber allen voran an Mara gerichtet und sie nickte.
Jeremy ging einen Schritt vor um ihr hoch zu helfen und sie ergriff seine Hand. Als sie stand drehte sie sich zu ihrem Bruder und umarmte ihn einmal fest, bevor Ryan als erster die Treppen wieder nach unten ging. "Ich liebe dich", flüsterte Mara Jeremy zu und ein wohliger Schauer schoss ihm durch den Körper. "Ich liebe dich auch", flüsterte er ihr zu und sie errötete leicht.
Die Musik wurde lauter, je näher sie dem unteren Flur kamen und das Grölen der eingeladenen Leute ebenfalls. Okay, die Party konnte beginnen...--
Etwa eine Woche später, fünf Tage vor dem Abschlussball, wurden alle noch einmal zu Mr. Fidelli gebeten, der noch letzte Einzelheiten besprechen wollte. "Wie schön, dass Sie es doch alle einrichten konnten. Setzen Sie sich", sagte er sehr freundlich und alle taten wie ihnen geheißen. "So", begann er und lehnte sich vor und verschränkte die Hände. "Hat jemand von Ihnen eine Frage, Anmerkung oder braucht jemand noch mal Hilfe bei seinem Projekt?" Einheitliches Kopfschütteln erklärte, dass alles soweit in Ordnung war. "Okay, prima. Dann lasst mal hören, wie weit ihr jetzt seid, es sind schließlich nur noch fünf Tage bis zum Abschlussball." Jordan meldete sich zuerst zu Wort. "Also wir sind jetzt komplett fertig. Allerdings ist mir eine Idee in den Sinn gekommen, die ich eventuell umsetzen möchte, von der aber keiner etwas erfahren soll. Natürlich erzählen wir Ihnen das nachher, wenn die Besprechung hier beendet ist." Mr. Fidelli nickte und lächelte breit. "Das klingt sehr interessant und ich bin gespannt, was du für eine Idee hast! Schön, schön und wie kommt ihr so zurecht?" Mr. Fidelli schaute zu Max und Leyla, die mittlerweile gar nicht mehr so unglücklich schien wie zu Anfang des Projekts. Jeremy grinste, als er daran dachte, dass er heilfroh gewesen war, als Mara und er zu Partnern wurden und er nicht mit der blöden Leyla irgendwas machen musste.
"Also wir sind ebenfalls fertig mit den Sketchen und wir hoffen einfach, dass wir gut ankommen." "Okay, falls ihr doch noch einen Witz braucht, ich habe eine Menge auf Lager", sagte der Schuldirektor lächelnd, woraufhin Max und Leyla dankend ablehnten. "Und Linus und die anderen? Ihr hattet die Kombination aus Tanz und Gesang, wie weit habt ihr die Choreo gefestigt? Sitz alles?" Linus ergriff das Wort, schaute aber Emma, Mara und Jeremy vorher noch mal kurz an. Es sah aus, als ob er fragen wollte, ob es okay sei wenn er jetzt sprach. Jeremy fand ihn manchmal echt witzig mit seiner unbeholfenen Art. "Ja, wir sind fertig. Wir müssen nur noch die Kleidung besprechen, aber so wie ich das verstanden habe, haben sich unsere Mädels schon etwas überlegt." "Wunderbar", erwiderte Mr. Fidelli nur und wandte sich an Enrique und Isabella, die letzten beiden der Truppe. "Wir haben eine Szene aus einem eher unbekannten Stück gewählt. Die Leute werden vermutlich etwas neues sehen. Es ist ein romantisches Stück und die Texte sitzen bei uns perfekt. Wie bei den anderen", dabei zeigte sie auf Jeremy und seine Freunde, "fehlen nur noch Kostüme, aber auch da bin ich mir schon fast sicher." Mr. Fidelli grinste breit und schaute einmal in die Runde. "Das klingt fantastisch! Ich bin froh, dass alles bisher so reibungslos geklappt hat und Sie so selbstständig vorgegangen sind. Nächsten Mittwoch und Donnerstag finden Generalproben statt. Da bitte ich Sie auf jeden Fall vorbeizukommen, denn auch der Chor und die Theatergruppe werden proben." Jeremy runzelte die Stirn. Der Abschlussball sollte etwas Besonderes werden, weil die Leute, die hier mit ihm saßen, verschiedene Dinge auf der Bühne zeigten und jetzt würden auch noch der Chor und die Theatergruppe etwas machen. Das würde ja ein Abend werden! Jeremy hoffte, dass trotz dessen die Party gelingen würde, denn was wäre ein Abschluss ohne eine geile Abschlussparty?!
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Ich weiß, ich weiß, das Kapitel ist nicht sonderlich gut und es dient ein wenig als lückenfüller... Die Geschichte neigt sich nämlich langsam dem Ende und ich bin noch nicht so ganz sicher, wie das aussehen soll. Ich habe schon ein paar Ideen und es wird auch eine Art Epilog geben, auch wenn ich keinen Prolog habe. Bei dem weiß ich aber schon, wie der aussehen wird (:
Einige werden sich den scheiß hier zwar nicht durchlesen, aber irgendwer wird es hoffentlich tun :D das Kapitel ist für Nadjo18, weil du wundervoll bist!An Phoenix_2001, ich habe deine Freundin nicht gefunden als Account... Schreib's mir einfach noch mal, vielleicht habe ich es auch falsch geschrieben?!
Ich danke euch allen für eure Votes und kommentare, macht weiter so, das macht mich glücklich! (:
Eure carrielle
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Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!
RomantikMara ist schüchtern, hübsch und 18 Jahre alt. Eine Beziehung: fände sie toll. Jeremy ist der typische Bad Boy, selbstbewusst, arrogant und 19 Jahre alt. Eine Beziehung: Was? Nein! Beide treffen aufeinander und Jeremy soll Mara die Unschuld nehmen. D...