06: "Die Kleine scheint ja was ganz Besonderes zu sein..."

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Jeremy wachte durch seinen Wecker auf und schaute nach draußen. Es war noch hell und er zog sich schnell seine Sportsachen an, um - wie geplant - joggen zu gehen. Er hatte ein gutes Tempo drauf und die Musik, die durch seine Kopfhörer in seine Ohren drang, animierte ihn zu einer schnellen, aber gleichmäßigen Geschwindigkeit.

Seine Gedanken schweiften zu Mara ab und er dachte an die Situation mit dem Kuss. Es wurmte ihn so dermaßen, dass Mara ihn nicht hatte küssen wollen und ausgewichen ist, sowas war einfach noch nie passiert und er konnte sich nicht ganz erklären, warum es so abgelaufen war. Aber wahrscheinlich war Mara in solchen Dingen tatsächlich etwas schüchtern und brauchte etwas Zeit. Zeit, die Jeremy ihr wohl oder übel geben musste, denn er MUSSTE sie ja dazu bringen, andernfalls käme sein Ruf in ein ganz anderes Licht.

Um ihr das Armband zu geben brauchte er eh noch ein Treffen, daraus würde er ein Date machen und seinen Charme spielen lassen. In der Schule konnte er Mara heute absolut nicht finden und er wunderte sich etwas, weshalb. Er hätte sich gefreut sie zu sehen, weil.. was dachte er da eigentlich? Es war ihm egal, ob sie in der Schule war, oder nicht, sonst ist sie ihm ja auch nicht aufgefallen! Er schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder auf das Laufen zu konzentrieren.

Jeremy war so in Gedanken, dass er nicht merkte, dass er gegen ein Mädchen lief, das vollgepackt mit Tüten in seine Richtung ging. Sie fiel samt ihrer Tüten zu Boden und er blieb erschrocken stehen.

"Oh man, sorry, ich hab dich nicht gesehen!" Er zog seine Stöpsel aus den Ohren und beugte sich zu ihr herunter, um ihr aufzuhelfen.

"Schon okay, ich hab nicht aufgepasst", sagte diese und schaute nach oben, direkt in seine Augen.

Es war Mara, gegen die er da gelaufen war und umgestoßen hatte. Für einen Moment blieb die Zeit stehen, bis er schnallte, dass Mara noch immer am Boden saß. Sie trug wieder keine Brille und es stand ihr unheimlich gut. Er gab ihr die Hand und half ihr hoch.

"Das war echt keine Absicht."

Mara lächelte. "Ist schon gut, hab ich doch gesagt."

Jeremy erwiderte ihr Lächeln. "Komm, ich helfe dir mit Tüten tragen."

Er ließ Mara gar nicht zu Wort kommen und hob ihre Tüten auf.

"Äh... danke?", sagte Mara und ging neben Jeremy her.

"Wie war Schule bei dir?", fragte er sie und Mara wurde augenblicklich rot.

"Ich.. äh.. ich war nicht dort."

Jeremy war überrascht und hob die Augenbrauen. "Wieso nicht?"

Sie bogen in Maras Straße ein und von Weitem konnte Jeremy schon ihr Haus sehen.

"Emma und ich waren noch lange wach, sie kam noch zu mir und dann haben wir beschlossen, mal auf Schule zu verzichten."

Jeremy grinste, so hatte er Mara eigentlich gar nicht eingeschätzt. Er dachte, sie wäre ne Oberlangweilerin, aber da hatte er sich wohl getäuscht.

"Ach was und ich habe mich müde zur Schule gequält. Dann hätten wir auch zusammen was machen können", scherzte er, wobei er nicht genau sagen konnte, ob es wirklich ein Scherz war.

Mara lachte. "Tja, dann hättest du Bescheid sagen müssen. Beim nächsten Mal vielleicht."

Sie schaute zu ihm auf und Jeremy musste augenblicklich lächeln. 'Was bist du nur für 'ne Lusche! Du bist der BadBoy der Schule, also bleib mal locker!', schrie seine innere Stimme. Jeremy räusperte sich, als sie vor Maras Haus standen.

"Ich wollte dir eigentlich dein Armband in der Schule geben, aber ich habe dich logischerweise nicht gefunden."

Mara kramte nach ihrem Schlüssel. "Ach was, schon gut. Du kannst es mir ja morgen geben."

Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt