51: "Tief durchatmen"

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"So und als erstes der Chor bitte", krächzte Mrs Baker mit ihrer nervigen Stimme und als ob das nicht genug wäre, fügte sie noch ein "Hopp, hopp, hopp", hinzu und klatschte in die Hände. Mara verdrehte die Augen und Jeremy schmunzelte deshalb.

Die letzten beiden Tage sind unheimlich schnell vergangen und jeder Moment, den Jeremy mit Mara verbrachte, war schöner als der vorherige. Nachdem er Ella als Poppy kennengelernt hatte und Ryan von dem Test erzählt hatte, von dem er selbst nichts gewusst hatte, war er heil froh darüber gewesen, dass Mara nicht erneut sauer gewesen war, denn das hätte eindeutig die schöne Stimmung an dem Abend bei den Edwards gesenkt. Zudem konnte er ja nichts dafür, dass Ella ihn hatte küssen wollen und das dies der perfide Plan seines Schwagers in Spee gewesen war. Er fühlte sich pudelwohl mit Maras Familie und den Freunden und hatte auch diesen Abend sehr genossen. Bruno verhielt sich mittlerweile normal ihm gegenüber, worüber sich Jeremy mehr als nur freute, denn nachdem der ganze Mist, den er veranstaltet hatte, rauskam, dachte er, Bruno würde ihm irgendwann noch mal ein Messer in den Rücken rammen. Dieser war aber offensichtlich nicht sonderlich nachtragend, allerdings hatte er ihm mehr als nur verständlich klargemacht, dass ihm der Arsch brennen würde, wenn er Mara auch nur ansatzweise noch mal so verletzen würde. Das hatte Jeremy aber niemals vor, denn er war nun, mit ihr an seiner Seite, der glücklichste Mann auf Erden. Mit Ryan hatte er noch etwas für die Hochzeit geplant, was aber eine Überraschung für Mara werden sollte, in die auch Sarah eingeweiht wurde, als Mara gerade auf der Toilette war.

"Wir sind gleich dran", flüsterte Emma Jeremy zu und er nickte. Er würde gleich mit Mara zum ersten Mal vor Publikum tanzen und er war sehr aufgeregt deswegen, was er laut natürlich niemals zugeben würde. Auch Mara schien nervös zu sein, denn sie wirkte etwas blass um die Nase. "Süße, ist alles okay?", fragte Emma Mara und sie nickte eher weniger überzeugend. "Komm schon, wir schaffen das, denk daran: du bist nicht alleine auf der Bühne. Linus, Jeremy und ich sind auch noch da und und allen platzt gleich der Hintern vor Aufregung!" Diese Aussage brachte Mara zum schmunzeln und etwas motivierter gingen sie nun zusammen zur Bühne, nachdem sich der Chor verpisst hatte. Jeremy war immer noch genervt und nicht überzeugt von der Idee, dass der Chor und die Theatergruppe ebenfalls auf der Bühne stehen würden.

"Tief durchatmen", flüsterte Mara, vermutlich zu sich selbst, aber Jeremy konnte es dennoch hören. Er drückte Maras Hand einmal und ging dann in Position.

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Die Musik erklang und Mara war aufgeregt wie sonst was. Sie hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich nur auf die Töne. Sie dachte an das stolze Lächeln ihrer Mutter und ließ sich einfach fallen. Linus sang die ersten Töne des Liedes und wie von alleine bewegte sich Maras Körper dazu. Ihre Bewegungen waren fließend und als sie ihre Augen langsam öffnete und Jeremy erblickte, klopfte ihr Herz noch schneller und sie freute sich, dass er alles richtig tanzte. Sie tanzte auf ihn zu, er hob sie hoch und ließ sie, wie einstudiert, langsam an sich herunter gleiten. Als sie in der Hocke war und den Kopf hob, sah sie in lächelnde Gesichter im Publikum, was sie ebenfalls erneut zum Lächeln brachte. Emma war dran mit singen und obwohl sie aufgeregt war, hörte man es kaum in ihrer Stimme. Sie zitterte etwas, aber es klang wie geplant. Ihr Blick traf den von Emma und sie lächelten sich an, bis Mara sich wieder wegdrehen musste, weil die Choreographie das verlangte. Sie tanzte nun synchron mit Jeremy und zwischendurch erhielten sie einen kleinen Applaus, der sie animierte noch mehr Gefühle in den Tanz zu legen. Jeremy war hinter ihr, eine Hand an ihrer Taille und gemeinsam machten sie zwei Ausfallschritte, einmal nach rechts und einmal nach links. Er hob sie nun mit beiden Händen an der Taille nach oben und drehte sich zweimal im Kreis, während sie die Hände in die Höhe streckte und ihre Beine wie eine Ballerina spreizte, sodass sie einen Spagat in der Luft machte. Die Musik wurde leiser und nur noch Linus und Emma sangen zweistimmig, was das Ende des Liedes langsam ankündigte. Noch einmal drehte Jeremy Mara so, dass sie ihre Beine um seine Taille schlang und die Arme um seinen Nacken hatte. Langsam ließ er sich auf die Knie fallen und legte Mara behutsam auf den Boden. Eine Stille herrschte in dem großen Saal, der in nur wenigen Tagen der Raum des Abschlussballs werden würde und auf die Stille folgte tosender Applaus und laute Pfiffe und Gejubel.

Bad Boy in love? Never! -Abgeschlossen- // wird überarbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt