4.Heim

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Völlig verschwitzt wache ich im Krankenzimmer auf und setze mich hin. Mein Kopf brummt. Ich versuche mich etwas zu entspannen, was mir nach ein paar Minuten glücklicherweise gelingt. Als ich endlich mental so weit bin öffne ich den Vorhang und schaue auf die Uhr. Es bereits drei, was mich innerlich etwas fluchen lässt. Der Unterricht ist dann wohl vorbei. Ich schrecke leicht zusammen als sich eine Frau hinter mir zu räuspern beginnt. Oh!

>> Alles in Ordnung mit ihnen? Sie sehen blass aus. << 

Ach wirklich? Was sie nicht sagen! Ich schüttele mit dem Kopf und erhalte nur ein Kopf nicken. Weitergehend mustert sie mich und behält einen misstrauischen Blick bei. Sie spekuliert wohl darüber, ob es mir wirklich gut geht.

>> Es ist wirklich alles okay, ich hatte heute Morgen nur etwas Kopfschmerzen, was jetzt wieder besser ist. << versichere ich ihr und lächele. Etwas besser gelaunt als heute Morgen mache ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer um meine Sachen zur holen. Im Klassensaal schaue ich mich kurz um, keiner ist mehr anwesend. Wen wundert es auch. Wir haben drei. Die restlichen Schüler die sich jetzt noch hier im Gebäude oder im Schulgelände befinden, sind in einem der Schulklubs. Ich mach mich auf den Weg nach Hause, wobei ich an einer Bücherei halt mache. Anstatt also nach Hause zu gehen, gehe ich in die Bücherei und halte Ausschau nach Manga. Ich war nicht wirklich fan von den Normalen Büchern, weswegen ich mich ausschließlich mit den anderen beschäftigte. Die meiste Zeit verbrachte ich hier, um zu verhindern das mich die anderen, die mit mir im Heim wohnten, bequatschten. Etwas später mache ich mich mit einem Buch an die Kasse und kaufe es mir. Auf meinem nach Hause weg Höre ich etwas Musik und versuche etwas ab zur schalten.

 ...

>> Ich bin wieder da. << gebe ich leise von mir, als ich die Tür aufschließe und laufe Direkt durch den Gang in mein Zimmer.

>> Willkommen zu Hause! << werde ich von Haru herzlich begrüßt, als ich das Zimmer herein trete. 

>> Hey Haru. << begrüße ich ihn und schaue zu ihm. Haru war etwas kleiner als ich, mit seinen eins sechzig sah er manchmal schon etwas zu klein aus. Er besaß eher einen schlanken Körper und hatte gerade so etwas Speck um seine Knochen zu verdecken. Als aussenstehender würde man ihn wahrscheinlich mit einem Mädchen verwechseln. Er hat kurze blonde Haare die wenn man sie anfasst, weicher sind als sie aussahen. Seine Augen leuchten leicht Golden.

Wie immer wenn ich ihn sehe, streichele ich ihm durch die Haare, auch wenn er es nicht ganz so mag, sagte er aber dazu trotzdem nichts.

Wenige Minuten vergehen und schon habe ich platz in seinem Bett gefunden und lasse mich etwas von ihm Kraulen. Mit Haru konnte ich schon immer gut reden, er war die einzige Person die mich so akzeptierte wie ich auch wirklich war. Ich konnte mit ihm über alles reden und auch Themen die mal nicht so schön waren, waren für ihn nichts unbekanntes. Meine Gedanken schweifen ab.


Rückblende

>> Du Mistkerl, du hast doch gesagt das es vorbei ist! Warum denkst du nicht einmal an uns, du hast einen fünf jährigen Sohn! << meine Augenlieder sind schwer, ich versuche sie mit viel Kraft, langsam zu öffnen. Unauffällig betrachte ich meine Mutter, am vorder Sitz, wie sie in Tränen aufgelöst zu meinem Vater schaut.

 >> Schatz können wir nicht später, darüber reden. Es ist vorbei mit ihr! << meine Mutter fangt an zu weinen und schaut mich erschrocken an, als sie bemerkt das ich wach bin.

>> Maus! Alles okay mit dir? << sie wischt sich ihre Tränen aus dem Gesicht und fängt an mich an zu lächeln. 

>> Mama, wann sind wir da?  << gähnend setze ich mich ordentlich auf die Rückbank des Autos und schaue verträumt aus dem Fenster. Die Gegend ist komplett mit einer großen Allee umgeben. Die Bäume sind kahl, trotz allem hatte es etwas an sich, das mich in den Bann zog.

>> Bald mein Schatz! << antwortet sie mir und dreht sich um. Ich will gerade zu Reden Ansätzen, als meine Mutter aufschreit. 

>> PASS AUF SCHATZ! << ein lautes tuten erfüllt meine Ohren und plötzlich kommt unser Auto ins Schleudern. Ich kann sehen wie Dad das Lenkrad hin und her dreht. Ein anderes Auto ist ebenfalls ins schleudern geraden, ich sehe es, als es an meinem Fenster vorbei wirbelt. Beide Autos überschlagen sich. Papa und Mama schreien. Der Sicherheitsgurt um mich, hält mich auf sodass ich nicht herum gewirbelt werde. Bevor ich meine Augen fest zusammen presse, sehe ich wie Mama aus der Vor Scheibe auf die Straße fliegt. Sie rollt über die Straßen und hinterlässt eine Blutspur. Papa bewegt sich nicht mehr. Er ist eingeschlafen. Unser Auto bleibt Kopfüber liegen. Ich versuche den Sicherheitsgurt zu lösen, doch ich habe etwas Schwierigkeiten beim öffnen. Nach mehreren versuchen schaffe ich es aber trotzdem und krabble mit schmerzen aus dem Auto. Mein rechter Fuß will sich nicht bewegen, also krabble ich zu meiner Mutter. Dort angekommen, drehe ich sie auf den Rücken und fange an sie vorsichtig zu schütteln.

>> MAMA, MAMA, PAPA WACHT NICHT AUF, MAMA!? << teile ich ihr mit und werfe einen kurzen Blick zu unserem Auto.

Ende der Rückblende


Dangerous Love (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt