Kapitel 1

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Als ich mit meinem Frühstück fertig war, bezahlte ich und verließ das Café. Da es mir unsinnig erschien erst wieder in die Wohnung zu gehen, machte ich mich gleich auf den Weg in die Stadt um Essen und andere wichtige Sachen kaufen zu gehen. Obwohl alles noch so fremd war, fühlte ich mich wie zuhause. Es war einfach der Ort an den ich gehörte. Das Land für das mein Herz schlug. Und jetzt würde ich es ein Jahr lang in vollen Zügen genießen hier zu sein. Da gab es so viel was ich machen wollte und was ich mir wünschte was passiert. Wobei einige Sachen wirklich wohl nur Träume waren. Während ich so die Straße entlang ging, sah ich wie mir jemand entgegen kam. Ich blinzelte ein paar mal und sah den Mann an der mir entegen kam. Er lief direkt an mir vorbei und kurz trafen sich unsere Blicke. Wie benebelt blieb ich stehen und sah ihm hinter her. Hatte ich mir das gerade eingebildet? Das konnte unmöglich wahr sein. 

Ich sah dem Mann hinter her, wie er abbog und hinter ein paar Häusern verschwand. Das musste einfach Einbildung gewesen sein. Es konnte einfach nicht wirklich gewesen sein. Noch immer blickte ich zu der Stelle wo er abgebogen war. "Suga?", murmelte ich. Aber schon kurz danach kniff ich mir vorsichtig in den Arm. "Das glaubst du doch selber nicht Sukreya", sagte ich zu mir selber und ging schnell weiter. das wäre einfach ein zu großer Zufall. Okay ich meine, die Jungs wohnten auch hier in Seoul. Aber das ausgerechnet ich ihnen über den Weg lief und das an meinem aller ersten Tag, war schon viel zu unrealistisch. Also einfach nicht weiter drüber nachdenken und weiter gehen. 

Immerhin hatte ich besseres zu tun. Lange dauerte es nicht mehr, dann stand ich in einem Supermarkt und hatte einen Korb voll mit Essenssachen und anderem wichtigen Krams. So wie meinem ersten Souvenir. Ich schlenderte zur Kasse und stellte mich dort an. Viel war noch nicht los. Was ich recht gut fand, denn gleich am Anfang nur lange Schlangen kennen zu lernen, wäre nicht so schön gewesen. Ich packte meine Einkäufe in zwei dazu gekaufte Taschen und verabschiedete mich freundlich von der Verkäuferin. Dann verließ ich den Laden wieder und machte mich auf den nachhause Weg. Die Sonne kroch immer weiter am Himmel empor und dennoch lag der Geruch von Regen in der Luft. 

Ich sah zum Himmel und genoss die warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Ob es regnen würde oder nicht, es war ein wunderschöner Tag. Langsam ging ich weiter und fotografierte alles was ich schön fand. So zog sich der Weg in die Länge. Das war aber kein Problem. So lohnte sich wenigstens das kochen wenn ich wieder zuhause war. Und danach könnte ich mich genauer erkunden, wo genau meine Schule war. Das war durchaus wichtig, damit ich nicht am ersten Tag gleich zu spät kam. 

Als ich dann vor meiner Haustür stand, kramte ich meinen Schlüssel hervor und öffnete die große Haupteingangstür. Ich fuhr noch schnell mit dem Fahrstuhl in meine Etage und schloss dann meine Wohnungstür auf. Gerade als ich eintreten wollte, kam eine junge Frau auf mich zu. Ich begrüßte sie freundlich. Sie hingegen warf mir nur einen kritischen Blick zu. "Hallo", sagte sie knapp und ging an mir vorbei. Wie Eis fühlte sich die Luft an. War sie etwa ein so kalter Mensch? Irgendwie konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen, aber ich kannte sie auch einfach zu wenig. Na ja gut ich kannte sie gar nicht. Aber so kalt konnte ich mir sie wirklich nicht vorstellen. 

Ich trat in meine Wohnung und ließ die Tür ins Schloss fallen. Als erstes ging ich in die Küche und räumte alle Sachen weg. Dann trank ich etwas und fing an zu kochen. Eine Stunde später und mittlerweile war es früher Nachmittag, war ich fertig mit kochen und konnte Essen. Es schmeckte wirklich lecker und das beruhigte mich. Immerhin konnte ich so sicher sein auch mal andere zum Essen nach hier einzuladen. 

Ich räumte noch schnell das Geschirr weg und machte mich dann daran meine Wohnung richtig einzurichten. Meine Sachen in die Schränke zu räumen und noch einmal sauber zu machen. Als dann alles fertig war, sah ich auf die Uhr. Es war schon relativ spät und mir steckte noch immer die Erschöpfung vom Flug in den Knochen. Also machte ich mir nur noch etwas kleines zum Essen und ging dann sofort ins Bett. Gerade als ich halbwegs am einschlafen war, hörte ich auf dem Hausflur Geräusche. Nicht gerade leise und ich setzte mich auf. Wer um alles in der Welt machte denn bitte so viel Krach, das es sich anhörte als würde eine ganze Armee über den Flur laufen? 

Etwas spezielle NachbarnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt