Kapitel 17

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Als ich aufwachte stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Ich streckte mich und sah mich um. Suga war nicht da. Verwundert richtete ich mich ganz auf. "Suga?", fragte ich und sah zur Tür. Aus der Küche waren Geräusche zu hören. Wahrscheinlich kochte er gerade. Langsam zog ich mich an den Rand vom Bett. Mir ging es zwar gut, aber ich fühlte mich noch immer relativ schwach. "Suga", rief ich etwas lauter. Aber er schien mich einfach nicht zu hören. Noch vorsichtiger stand ich auf und blieb wackelnd auf meinen Beinen stehen. Ungewohnt wenn man sonst die ganze Zeit gestützt worden war. Schritt für Schritt und mit immer kürzer werdenden Pausen zwischendurch bewegte ich mich in Richtung Flur. Am Türrahmen, sah ich lächelnd nach vorn. Bis hierher hatte ich es schon alleine geschafft, also würde ich den Rest wohl auch noch alleine schaffen. Und außerdem fühlte ich mich jetzt richtig gut. Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, setzte ich meinen Weg fort. 

Als ich mich bis zur Ecke vorgearbeitet hatte und zur Küche gucken konnte, sah ich Suga wie er am Herd stand und wohl versuchte etwas zu kochen. Dabei hörte ich ihn die ganze Zeit fluchen. Eine Weile sah ich ihm einfach nur still zu. Das tat ich aber eher aus dem Grund, das ich erstmal kurz verschnaufen musste. Dann atmete ich einmal tief durch und ging durch den Raum auf die Theke mit dem Herd zu. Es dauerte etwas bis er mich bemerkte und als das soweit war, stand ich bereits mitten im Raum. Alles was er in der Hand hatte, ließ er fallen und stürzte zu mir. Er griff mir unter die Arme und sah mich schockiert an. "Wieso hast du nichts gesagt?", sagte er aufgebracht und ich sah ihn an. "Als ich dich gerufen habe hast du mich nicht gehört, deswegen wollte ich nachsehen gehen ob es dir gut geht", erklärte ich. Sein Blick war immer noch von Panik durchzogen. "Du hättest stürzen können und dich sehr stark verletzen können. Du hättest gegen die Bettkante fallen können oder den kleinen Schrank auf dem Flur oder sonst was", sagte er mir und strich meine Haare nach hinten. Ich sah ihn an, wahrscheinlich sah ich aus wie so ein kleiner Hund der etwas angestellt hatte. 

"Aber es ist doch nichts passiert und ich fühle mich auch echt gut", sagte ich und blinzelte ihn mit einem Lächeln an. "Ja es ist nichts passiert und darüber bin ich auch sehr froh. Aber du setzt dich jetzt sofort auf die Couch an den Tisch", bestimmte er. "Ich kann dir doch wenigstens etwas helfen", sagte ich und sah ihn fast flehend an. "Völlig ausgeschlossen, du setzt dich da vorne hin. Abgesehen davon hole ich gleich Jin. Kochen kann ich einfach nicht", sagte er. "Darf ich wenigstens mit rüber kommen?", fragte ich. Er bis sich auf die Lippe und sah weg. Ich wusste genau das ihn diese Frage wohl gerade innerlich zerriss. "Ja okee. Aber du ziehst dich ordentlich an", sagte er und nahm mich hoch. Ich legte meine Arme um seinen Nacken. "Kann ich noch kurz duschen?", fragte ich ihn. "Ja natürlich. Aber ich passe auf, das du nicht auf einmal umkippst oder ähnliches", sagte er. Ich stimmte zu, solange es ihn beruhigte. Also brachte er mich ins Bad und ich stellte mich vor meine Dusche. Er setzte sich auf einen Stuhl der da stand und drehte sich so das er mich nicht sehen konnte. Wahrscheinlich war es für ihn eine genauso merkwürdige Situation. 

Eigentlich kannte er ja auch schon alles, aber es war einfach nur merkwürdig. Ich legte meine Schlafsachen ab und stellte mich in die Duschkabine. Mit leichtem knacken schloss ich die Kabinentür hinter mir und stellte das Wasser an. Immer wieder drehte ich mich zu ihm um, nur um sicherzugehen das er sich auch nicht umdrehte. Als ich fertig war und mir ein großes Badetuch umgewickelt hatte, stand er auf und sah mich an. "Es ist verdammt schwierig wenn ich nicht gucken darf und ich weiß das du das bist", sagte er und kam auf mich zu. Ich kam nicht dazu etwas dazu zu sagen, denn er presste seine Lippen auf meine und drückte mich leicht gegen die Wand. Mein Blut kochte hoch und ich spürte wie meine Wangen immer heißer wurden. Er drückte mich mit seinem ganzen Körper gegen die Wand. Mit seinen Lippen wanderte er zu meinem Hals. Sein ruhiger Atem strich meinen Nacken entlang und ich biss mir auf die Lippe. "Nicht jetzt", murmelte ich und schob ihn etwas von mir weg. "Tut mir leid, du bist nur so verdammt verführerisch", flüsterte er mir in mein Ohr. Dann trat er einen Schritt zurück. Er nahm mich wieder hoch und brachte mich in mein Zimmer. Mich setzte er auf meinem Bett ab. "Ich suche dir etwas zum anziehen heraus", sagte er und ging zu meinem Kleiderschrank.

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