Kapitel 7

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Er sah mich wieder an. "Danke schön." Ich lächelte. Es war schon irgendwie sehr cool, das ich mich so gut mit ihm verstand obwohl er so ganz anders war als ich. "Na gut also wir brauchen einige Sachen. Ich hoffe es stört dich nicht, wenn es etwas länger dauert", erklärte er. "Nein auf keinen Fall", sagte ich lachend und wir machten uns auf den Weg durch den Laden. Es gab hier echt viel was ich so noch nicht gesehen hatte. Und das obwohl ich ja jetzt schon ein paar mal einkaufen gewesen war. Kurzerhand entschied ich mich für heute Abend ein Nudelgericht mit frischen Beilagen zu kochen. Jung Kook nahm einige Sachen für ein paar Gerichte mit. "Also ich habe alles", sagte er. "Ich auch. Lass uns zur Kasse gehen." Er nickte und wenig später standen wir in einer der Schlangen zu einer Kasse. Von weiter weg konnte ich Suga in einer anderen Schlange stehen sehen. Er schien uns nicht zu bemerken, also schielte ich immer wieder zu ihm rüber, bis ich mich aufs bezahlen konzentrieren musste. Jung Kook stand hinter mir und beobachtete was ich machte. Als ich fertig war, wartete ich mit etwas Abstand und Blickkontakt zu ihm auf dem langen Gang des Ladens. 

Mit zwei Tüten hatte er die Sachen verstaut und sah mich an. "Ich komme mir in solchen Läden immer verfolgt vor und beobachtet", sagte er zu mir und sah sich nach Suga um. Auch er musste ihn an der anderen Kasse gesehen haben. Als dieser sich nach dem bezahlen suchend umsah, winkte Jung Kook leicht mit der Hand. Er bemerkte uns und schlängelte sich durch die Mengen von Menschen zu uns. "Hab euch wieder gefunden", sagte er lachend. "Wohl eher wir haben dich wieder gefunden", erwiderte ich kichernd. Jung Kook nickte zustimmend. "Da hat sie recht. Wir haben dich schon an der Kasse gesehen." Er gab sich geschlagen und streckte sich einmal. Auch er hatte zwei Tüten voll mit eingekauften Sachen. Obwohl es bei ihm eher nach Süßigkeiten und so nem Kram aussah. "Wollt ihr eine Party veranstalten?", fragte ich als wir uns auf den Weg zurück zur Bahn machten. "Nein aber wir haben immer etwas aus Vorrat und der ist ausgegangen", erklärte er. 

Das erklärte natürlich warum sie so viel gekauft hatten. Ich war ganz zufrieden mit meinem Essen für heute Abend. Und das ich noch die anderen Tüten vom shoppen zu tragen hatte, machte es noch besser das ich nicht so viel gekauft hatte. Meine Füße schienen abzufallen als wir uns in den Zug gesetzt hatten. "Versprecht mir das ihr mich hier nicht so oft herbringt", sagte ich und lehnte mich etwas zurück. Das Sitzen so gut tun konnte, hätte ich nie gedacht. Die beiden sahen sich an und dann beide gleichzeitig mich. "Das können wir dir nicht versprechen", sagte Suga. Er lachte. Seufzend sah ich ihn an. "Wenn du mich dann das nächste mal durch die Geschäfte tragen willst", sagte ich. Kurz überlegte er. "Warum eigentlich nicht." Jung Kook sah ihn an. "Dann wirst du aber Schlagzeilen reißen wie sonst was", bemerkte er. Suga überlegte wieder. "Das wäre es mir wert." 

Geräuschvoll stieß ich die Luft aus. "Mal gucken ich denke mal das ich bis zum nächsten mal fitter und trainierter bin", sage ich schnell. "Na dann, das werden wir sehen. Ansonsten trage ich dich durch die Geschäfte und du schuldest mir dann etwas", sagte er grinsend. "Abgemacht", sagte ich. Solange die jetzt nicht auf die Idee kamen nächstes Wochenende wieder her zu kommen. Obwohl das auch etwas problematisch werden würde, weil wir da Geburtstag hatten. Da würden sie wahrscheinlich eher zu hause bleiben weil über all die Fans lauern und ihm gratulieren wollen würden. Auf jeden Fall stellte ich mir das so vor, weil er ja ein Idol war. Dabei wollte er bestimmt nur wie in ganz normaler Mensch bahandelt werden an solch einem Tag. Auch wenn es die anderen nicht taten, konnte ich es ja anders machen. Wie sehr sich mein Charakter doch geändert hatten. Ich war nicht mehr dieses Fan Girl was bei deren Anblick fast in Ohnmacht fällt sondern eine ganz normale Freundin von ihnen. Irgendwie machte mich diese Erkenntnis sehr stolz. Immerhin war das eine sehr positive Veränderung. 

Wir stiegen an unserer Haltestelle aus und erschöpft schleppte ich mich bis zu meiner Wohnung wo ich mich von den anderen beiden verabschiedete. "Wir sehen uns dann. Klopft einfach wenn euch danach ist. Ich koche jetzt erstmal", sagte ich nur und verneigte mich leicht vor den beiden, ehe ich meine Tür aufschloss und die Sachen in meinem kleinen Vorraumflur abstellte. Die beiden sahen mich an. "Was gibt es bei dir denn zu Essen?", fragte Suga interessiert. Jung Kook sah auch nicht so aus, als würde er ihn gar nicht interessieren. "Ähm einfach nur ein Nudelgericht mit Beilagen", sagte ich und versuchte so stumpf wie möglich zu klingen. "Interessant", sagte Suga. Er verabschiedete sich und zog Jung Kook dann hinter sich her, der sich ebenfalls gerade verabschieden wollte. 

Etwas spezielle NachbarnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt