Kapitel 6

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Obwohl ich schon sehr erschöpft war machte ich noch zuende sauber. Dann nahm ich mir meine Decke und setzte mich auf den Balkon. Die Sterne funkelten klar am Nachthimmel und ich seufzte. Was für ein gelungener und dennoch anstrengender Tag, wenn Sakura da gewesen wäre, hätte alles anders ausgesehen. Bei Sakura fiel mir wieder etwas ein. Ich nahm mein Handy und sah auf das Display. Tatsächlich eine Nachricht. Aber nicht von ihr, sondern von Katara. 'Hey wie geht es dir? Hast du schon was von Sakura gehört?' Ich schrieb ihr zurück das ich auch nichts von Sakura wusste und das es mir gut ging. Dann schrieb ich erneut eine Nachricht an Sakura. Auch wenn ich nicht davon ausging, das sie sich melden würde. Wieder sah ich zum Himmel. Was war bloß los bei ihr das sie sich gar nicht mehr meldete? Aber da ich sowieso nichts ausrichten konnte, ließ ich es erst einmal ruhen. 

Stattdessen verzog ich mich wieder nach drinnen und legte mich in mein Bett. Es dauerte nicht lange und ich schlief tief und fest. Der nächste Morgen begann für mich mit einem herrlichen Frühstück im Café. "Hallo", sprach mich eine der Mitarbeiterinnen an, mit der ich mich schon angefreundet hatte. "Wie geht es dir so Linya?", fragte ich während das Geschirr bei der Rückgabe abstellte. "Sehr gut. Na ja heute wird wohl wieder ein anstrengender Tag auf der Arbeit", bemerkte sie und sah mich an. "Und wie geht es dir?" Sie war wirklich nett und hatte als sie klein war in Busan gewohnt. "Auch sehr gut. Aber ich muss jetzt wieder nach hause und irgendwie versuchen meine eine Freundin zu erreichen. Die meldet sich einfach nicht mehr und kam auch nicht mehr zur Schule", erklärte ich und verabschiedete mich von ihr. "Wir sehen uns", sagte ich noch über die Schulter und verließ dann das Café. Hier gab es so viele nette Menschen in der Umgebung, das es richtig Spaß machte hier etwas zu machen. 

"Hey du hübsche", sagte jemand hinter mir und ich zuckte zusammen. Immer diese Menschen die einen einfach so ansprachen, wenn man sie nicht mal sehen konnte. Ich drehte mich um und sah in Sugas Augen. "Hallo", sagte ich grinsend. "Hübsch bin ich nicht wirklich. Also sag sowas nicht." Er sah mich skeptisch an. "Vielleicht solltest du einfach in den Spiegel sehen. Du bist wirklich hübsch", erklärte er und legte mir den Arm um die Schultern. Ich lachte. Das tat ich schon oft genug, aber irgendetwas fehlte immer dazu das ich mich hübsch fühlte. Vielleicht auch einfach nur das es jemand zeigte das er mich so hübsch fand, wie ich war. "Weißt du ich habe gerade nichts zu tun und wollte ein bisschen in die Stadt gehen, vielleicht möchtest du ja mitkommen", sagte er und sah mich grinsend an. "Also eigentlich klingt das ja echt gut", bemerkte ich und wand mich unter seinem Arm heraus. "Heißt das du kommst mit?", fragte er. Ich wiegte den Kopf leicht hin und her. "Mal schauen. Wäre ein wenig merkwürdig wenn nur wir beide gehen, oder?", bemerkte ich. Er sah mich lachend an. "Hast du Angst, das ich dich dann entführe oder was?" Ich schüttelte den Kopf. Als wenn er mich entführen würde. Dafür würde es nicht einmal einen Grund geben. "Nein ich meinte das etwas anders. Aber gut. Natürlich kann ich mitkommen, wenn du es so unbedingt willst", sagte ich und ging weiter. "Gut dann freue ich mich schon mal. Ich stehe genau um 12 vor deiner Tür. Dann können wir noch was essen vorher", sagte er. Mit diesen Wort hielt er mir die Tür zu unserem Wohnhaus auf. Ich bedankte mich und betrat den Hausflur. Während der Fahrstuhl nach unten fuhr, standen wir schweigend da im Flur. Als der dann endlich vor der Fahrstuhltür anhielt und sich die Tür zu Seite zog, betraten wir fast gleichzeitig den Aufzug. 

Ich drückte auf die Taste zu unserem Stockwerk und lehnte mich dann gegen die Wand. Er sah zu mir und schien nachzudenken. Worüber auch immer, er kam mir immer näher. Etwas nervös sah ich ihn an und rückte noch näher an die Wand. Aber er kam immer noch näher. Kurz vor meinem Gesicht hielt er an. "Du bist echt süß", flüsterte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Mit großen Augen sah ich ihn an. "Findest du?", fragte ich und versuchte weiter nach hinten zu gehen. Aber da war die Fahrstuhlwand. Er nickte und kam noch näher während er mein Kinn mit seiner Hand anhob. Bevor er etwas anderes machen konnte, ging die Fahrstuhltür auf und ich wand mich unter seinem Arm hindurch den er gegen die Fahrstuhlwand gestemmt hatte. "Wir sehen uns um 12", sagte ich noch und lief zu meiner Wohnung. Er sah mir hinter her und ich verschwand durch meine Tür. 

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