Kapitel 29

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Bevor ich etwas sagen konnte, schoben sie mich schon regelrecht in die Umkleidekabine. Jetzt gab es sowieso kein zurück mehr. Eine von beiden verließ die Kabine und die andere half mir bei der Anprobe. Ich wurde total rot, als ich mich darin sah. Es sah wirklich wunderschön aus und passte auch irgendwie voll gut zu mir. Eigentlich hatten wir doch nur einmal gucken wollen, jetzt wusste ich das ich nur dieses Kleid haben wollte. Mit einem seufzen betrachtete ich mich weiter in dem Spiegel. "Und wie gefällt es ihnen?", fragte die Verkäuferin und riss mich völlig aus meinen Gedanken. "Es sieht einfach nur umwerfend aus und ich würde es echt gerne haben. Nur will ich erstmal mit meinen Freundinnen reden und sie mitnehmen, das sie auch einmal drauf gucken können", erklärte ich ein bisschen verlegen. Die Verkäuferin seufzte und sah mich an. "Wenn es ihnen so gut gefällt, können sie es eigentlich gleich mitnehmen weil ich mal sagen würde das sie sich nicht umentscheiden werden. Aber gut sie können natürlich auch noch ein zweites Mal herkommen", sagte sie. Wie unfreundlich die Verkäuferinnen hier waren, das Kleid war wirklich schön, aber eigentlich wollte ich nicht hier kaufen wegen der unfreundlichen Bedienung. "Gut ich glaube wir müssen jetzt auch weiter", sagte ich und versuchte höflich dabei zu klingen. Sie nickte und half mir beim ausziehen. Dann verließ ich die Kabine und ging zu Suga. "Komm wir müssen weiter Liebling", sagte ich. Er sah mich verdutzt an. "So hast du mich ja noch nie genannt", murmelte er grinsend. Ich nahm seine Hand. "Dann war es jetzt das erste Mal, aber bestimmt nicht das letzte Mal", erklärte ich mit einem Zwinkern. 

Wir wollten gerade den Laden verlassen als die jüngere Verkäuferin zu uns kam. "Könnte ich vielleicht ein Autogramm haben?", fragte sie Suga. Ich sah ihn an und er seufzte. Sie hielt ihm einen kleinen Block entgegen und einen Stift. "Na gut", sagte er leise und unterschrieb einmal auf dem Block. Dann nahm er meine Hand und verabschiedete sich mit einem leichten Kopf neigen. Ich schaffte es auch gerade so meinen Kopf einmal leicht zu neigen, da zog er mich aus dem Laden. Draußen angekommen sah er mich mit großen Augen an. "Wenn ich gewusst hätte, dass das so merkwürdig wird, hätte ich dir was anderes vorgeschlagen", erklärte er. Sein Blick verriet das er sich gerade sehr darüber aufregte. "Alles gut. Es war schon ein ziemlich merkwürdiger Laden. Das Kleid war zwar schon schön, aber ich werde ganz sicher in einem anderen Laden ein noch viel schöneres finden", erklärte ich und küsste ihn. Aus dem Augenwinkel sah ich das die Verkäuferin uns scheinbar zu beoachten schien. "Lass uns wo anders hingehen. Ich fühle mich hier irgendwie total beoachtet", flüsterte ich. Er stimmte mir zu und wir gingen los. Fürs erste wollten wir einfach einkaufen, immerhin brauchten wir auch mal selber wieder etwas zu essen im Kühlschrank. Als wir mit drei vollen EInkaufstüten die Straße entlang gingen, kamen wir an einem kleinen Ddeok Laden vorbei. "Hast du Hunger?", fragte er mich. "Ein bisschen, aber das kann sonst auch bis zuhause warten", sagte ich lächelnd. "Nein komm. Ich lade dich ein", sagte er und zog mich schon hinter sich her. Mit einem Lachen auf den Lippen folgte ich ihm. 

Der Verkäufer begrüßte uns freundlich und ich verneigte mich einmal tief. Suga verneigte sich auch einmal und wir sahen uns dann die Auswahl an. Wir entschieden uns beide für das gleiche und ließen uns das für unterwegs einpacken. "Auf Wiedersehen", sagten wir freundlich und der Verkäufer wünschte uns noch einen schönen Abend. Tatsächlich war es doch schon ganz schön spät geworden. Auf dem Weg zurück zur Wohnung aßen wir unsere kleine Zwischenmahlzeit und unterhielten uns ein wenig. "Was für ein Zufall", hörte ich jemanden hinter mir sagen. Wir drehten uns um und ich sah in Daniels Augen. Wollte er nicht abreisen? "Ja totaler Zufall", murmelte ich genervt und Suga sah mich fragend an. "Was macht ihr denn so spät noch hier in der Stadt?", fragte er und ich atmete geräuschvoll aus. "Wir waren einkaufen, sieht man doch. Jetzt müssen wir auch gehen", sagte ich noch. Er sah mich sauer an und warf dann Suga einen wütenden Blick zu. Bevor Daniel noch etwas sagen konnte, nahm ich Sugas Arm und zog ihn mit mir mit. Während wir uns immer weiter von Daniel entfernten, erklärte ich was der eben gesagt hatte. "Ich geh gleich zurück und lese dem mal ordentlich die Leviten", sagte er sauer. "Nein lass das lieber. Nicht das der dich noch anzeigt oder so. Außerdem versteht der sowieso kein Wort koreanisch", sagte ich um ihn zu beruhigen. Er wirkte noch immer aufgebracht. Beruhige dich, dachte ich und klammerte mich fester an seinen Arm. "Suga alles wird gut. Der muss hier sowieso wieder weg und das auch sehr bald, also brauchst du dir keine Sorgen um den machen", flüsterte ich und passte auf das er keine Chance bekam umzudrehen. Widerwillig blieb er bei mir. "Aber trotzdem ist es nicht in Ordnung das er dir so stark folgt wie dieser Jiho. Er sollte lieber gleich lernen das man sich nicht mit uns anlegt", erklärte er. In seiner Stimme war noch immer dieser wütende Unterton zu hören. Ich seufzte. Recht hatte er ja eigentlich, aber wir durften nicht riskieren uns womöglich mit der Polizei anzulegen, nur wegen so einem Streit. Es war zum Glück ja nicht in die Presse gekommen, was bei Jiho passiert war. Darüber war ich mehr als froh. 

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