Kapitel 58

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Eri wartete bereits auf dem Flur. Von Jungkook fehlte noch jede Spur. "Weißt du wo er ist?", fragte ich. Gut wir waren ein ganz bisschen früher als sonst dran, aber sonst war er immer schon vorher da. Immerhin wollte er ja aufpassen das uns nichts passierte. "Keine Ahnung habe mich auch schon gewundert", erklärte Eri mir. Obwohl wir dadurch Zeit verloren, entschlossen wir uns bei den Jungs zu klopfen. Gerade als wir vor der Tür stehen blieben, wurde diese aufgezogen und Jungkook lief heraus. Dabei lief er direkt in uns herein. Ein paar Millisekunden später saßen wir alle drei auf dem Boden. "Dir auch einen Guten Morgen", murmelte ich und sah mein Handgelenk an. "Oh man das wollte ich nicht. Ich habe euch echt nicht gesehen", sagte er schuldbewusst und sah uns entschuldigend an. "Kein Problem ist ja nichts schlimmeres passiert", murmelte ich. Eri stand bereits und klopfte sich den Dreck vom Rock. "Wollen wir uns nicht lieber beeilen, bevor wir doch noch zu spät kommen?", fragte sie. Gute Idee dachte ich und richtete mich ebenfalls wieder auf. Auch Jungkook stand jetzt wieder. 

"Okay das ist ein chaotischer Morgen vielleicht sollten wir ein bisschen aufpassen wo wir lang laufen, ich habe so im Gefühl das uns sonst noch irgendwas passiert", sagte er. Vielleicht hatte er damit Recht. Aber selbst wenn nicht ich blieb heute so dicht bei ihm, wahrscheinlich weil ich mich eifnach bei ihm total sicher fühlte weil er mein Bruder war. Wir schafften es noch rechtzeitig zur ersten Stunde und hatten auch noch ein wenig Zeit. Während Eri sich mit Kien unterhielt, der heute allein war weil Sakura beim Arzt war und dann zuhause bleiben wollte, machten Jungkook und ich uns auf den Weg zu einer der Bänke auf dem Schulhof. Endlich mal in Ruhe sitzend atmete ich tief durch und legte meinen Kopf in den Nacken. "Ist alles gut bei dir?", fragte er mich. Mein Blick wanderte zu seinen Augen. "Eigentlich ja, ich bin nur ziemlich aufgeregt wegen morgen und so", erklärte ich. Das machte mich echt nervös. Jetzt wo es so unmittelbar bevor stand konnte ich es einerseits kaum erwarten und hatte ich andererseits Angst alles falsch zu machen was man nur falsch machen konnte. "Reya das wird schon. Glaub mir ihr kriegt das schon hin", sagte er aufmunternd. Dankend nickte ich. "Schön das du daran glaubst", bemerkte ich. 

Er stand protestierend auf. "Abgesehen davon das ich dein Bruder bin, sogar dein Zwillingsbruder und ich es einfach fühle das alles gut gehen wird, stehen die anderen auch voll und ganz hinter der Hochzeit", erklärte er. Jetzt fühlte ich mich total klein gegen ihn. "Ach du hast ja Recht", sagte ich und stand ebenfalls auf. Die anderen beiden standen immernoch beim Schultor also sah ich Jungkook an. "Wollen wir schon mal vorgehen zum Klassenraum?", fragte ich. Er nickte und wir machten uns auf den Weg. Im Schulgebäude herrschte so enges Gedränge das ich mich irgendwann an seinem Arm festhielt. Gerade als wir es endlich geschafft hatten uns zu unserem Klassenraum vorzuarbeiten stand die Schulreporterin vor uns. "Lächeln", sagte sie. Verwirrt sahen wir sie an und sie machte ein Foto. "Oh mein Gott das wird die Schlagzeile überhaupt", sagte sie und konnte sich das hinterhältige Grinsen nicht verkneifen. "Hey warte", sagte Jungkook der viel schneller als ich reagierte. "Nein das könnt ihr vergessen. Das wird noch heute gedruckt", sagte sie und drehte sich schwungvoll um. Dann verschwand sie zwischen den Massen an Schülern. 

"Was machen wir denn jetzt?", fragte ich nervös. Meinen Rücken lief ein eiskalter Schauer entlang. Wenn die ganzen anderen Schüler das zu hören bekamen, dann war es aus mit der Ruhe hier. Ich seufzte. "Komm mit dir holen wir uns bevor sie da irgendwas zusammen dichtet", sagte Jungkook motiviert und auch ziemlich sauer. "Und was ist mit dem Unterricht?", fragte ich. Er sah mich ernst an. "Das hier ist wichtiger", erklärte er. Obwohl ich mir da nicht ganz sicher war, ob es nicht besser war zum Unterricht zu gehen, konnte ich sowieso nicht hier stehen bleiben. Jungkook packte dieses mal meinen Arm und zog mich hinter sich her. Durch die ganzen Schülermassen die verwirrt zur Seite traten. Soweit war es gar nicht, da standen wir schon vor dem Büro der Schülerzeitung. Ohne anzuklopfen oder ähnliches öffnete Jungkook die Tür. Damit erwischten wir zwei von der Schülerzeitung die sich gerade küssten und vor Schreck fast auseinander sprangen. "Wo ist sie?", fragte Jungkook ernst nach. Scheinbar wussten sie schon um wen es ging und deuteten in Richtung eines Raumes. "Da drinnen", murmelte eine die an einem Rechner saß. "Danke", sagte er knapp und zog mich weiter. 

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