Kapitel 37

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Nachdem ich die bis jetzt gesprochen Worte beiden Parteien erklärt hatte, verlangten meine Eltern nach einem Gespräch. Ich sah Suga liebevoll an und sagte ihm das er kurz zusammen mit den anderen rüber gehen sollte. "Sicher das ich nicht hier bleiben soll?", fragte er und hielt meine Hand. Mein Vater warf ihm einen funkelnden Blick zu. "Nein ich glaube gerade ist es besser wenn ich es ihnen erst einmal allein erkläre", sagte ich. Widerwillig ließ er mich los und ging zu den anderen auf den Flur. Als ich die Tür geschlossen hatte und mit meinen Eltern allein war, sahen sie mich streng an. "Hätte ich gewusst das du dir solche Dummheiten in den Kopf setzt, hätte ich meine Zustimmung zu diesem Jahr niemals gegeben", sagte meine Mutter böse und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich bot ihnen an sich zu setzen und sie machten es, wenn auch mit protestierendem Blick. "Aber ich liebe ihn", widersprach ich. "Und wenn man es so sieht ist es doch das schönste was mir passieren konnte." Skeptisch sahen meine Eltern sich an. "Aber du bist doch noch so jung und hast noch nicht einmal einen Job gelernt, wie willst du denn hier eine feste Arbeit finden?", bedachte mein Vater. Ich verdrehte die Augen. "Also alt genug bin ich dafür schon und die Sprache kann ich auch fließend. Dazu kommt noch das ich gut in Englsich und Deutsch bin, was nochmal Pluspunkte bringt. Und mit dem Abschluss den ich hier an der Schule mache, kann ich mich auch gut bewerben", sagte ich. Sie wirkten noch immer nicht überzeugt. 

"Trotzdem finde ich diese Heirat nicht in Ordnung", sagte meine Mutter. Dann sah sie mich schockiert an. "Aber du bist doch nicht etwa...", fing sie an und ihre Augen wurden ganz groß vor Sorge. Ich checkte nicht so ganz worauf sie hinaus wollte, mein Vater wohl schon denn er sprang auf und stapfte zur Tür. "Diesen Kerl mache ich kalt!", sagte er laut und riss die Tür auf. Jetzt verstand auch ich das und lief ihm sofort hinter her. Natürlich waren die Jungs nicht in deren Wohnung gegangen sondern standen noch auf dem Flur. Vor Schreck das auf einmal mein Vater dahin kam, traten sie alle zurück. Er sah sich um und entdeckte Suga. Als er auf ihn zu ging, packte er ihn am Hemd und sah ihn böse an. "Lass ihn sofort los!", sagte ich und versuchte mich zwischen die beiden zu drängen. Die Jungs reagierten ebenfalls und schafften es schließlich meinen Vater nach hinten zu ziehen. "Was denkt ihr nur von mir! Ich bin doch nicht schwanger!", sagte ich laut. Die Jungs sahen mich an und meine Mutter hielt sich die Hand vor den Mund. "Und wenn ich euch jetzt noch eins sagen darf! Wenn ihr wollt könnt ihr zu der Hochzeit kommen, wenn nicht dann lasst es einfach! Aber hört auf mein Leben zerstören zu wollen!", sagte ich wütend und war dabei bis vor meinen Vater getreten. "Aber-", fing meine Mutter an. "Kein aber! Ich will euch hier nicht mehr sehen! Wir müssen planen!", sagte ich noch wütend. Die Jungs hatten meinen Vater los gelassen und dieser drehte sich zu meiner Mutter um. 

"Na gut dann gehen wir halt", sagte mein Vater etwas verwirrt. Wahrscheinlich weil ich mich noch nie so zur Wehr gesetzt hatte. Meine Mutter sah mich mit einem letzten bittenden Blick an, aber ich nahm einfach nur Sugas Hand und zog ihn hinter mich her. "Gute Nacht Jungs. Gute Nacht Eri", sagte ich noch. "Gute Nacht ihr beiden", sagten die anderen und ich schloss hinter uns die Tür. Suga sah mich lächelnd an. "Du kannst ja richtig abgehen, wenn dir etwas nicht passt", bemerkte er. Währenddessen machte er sich an meinem Hals zu schaffen. Zwar war es ein wundervolles Gefühl, aber ich war noch immer so wütend auf meine Eltern das ich ihn entschuldigend ansah. "Lass das heute. Ich will dich nicht verletzen", murmelte ich und wischte mir einmal über die Augen. Eigentlich war ich ja doch ganz schön müde jetzt. "Alles klar Süße", sagte er und folgte mir ins Schlafzimmer. Wir legten uns wieder hin und konnten jetzt unseren wohlverdienten Schlaf genießen. 

Der nächste Morgen brach an und ich wachte als erst nach Suga auf. Er hatte seine Ellbogen auf die Bettkante gestützt und sah mich an. "Guten Morgen", murmelte er liebevoll und ich richtete  mich ein bisschen auf. "Morgen Yoongi", sagte ich und wollte mich einfach nur wieder hinlegen als ich auf den Wecker sah. "Ich schlaf dann doch noch eine Stunde länger", nuschelte ich in die Decke und wollte mich gerade wieder zurück aufs Kopfkissen fallen lassen. Er schüttelte den Kopf und zog mich zu sich heran. "Nichts da", sagte er und sah mir tief in die Augen. "Du bleibst jetzt schön wach, wenn ich schon nicht mehr schlafen kann. Außerdem lohnt sich eine Stunde überhaupt nicht." Seufzend ließ ich meine Beine aus dem Bett fallen. "Ist ja schon gut. Dann zieh ich mich jetzt an", murmelte ich und gähnte einmal. Nickend ließ er mich los und stand auf. "Ich mache dann mal Frühstück", sagte er während er das Zimmer verließ. Langsam zog ich mich um und band meine Haare zu einem hochangesetzten Zopf zusammen. Heute ging ich nur ins Bad um mich einmal ordentlich zu schminken und um meine Zähne zu putzen. Danach setzte ich mich einfach zu Suga an den Tisch. Wir aßen unser Frühstück und ich entschuldigte mich noch einmal für das was am Abend passiert war. "Ist doch nichts schlimmes passiert", sagte er abwinkend und ich blickte ihn dankbar an. Trotzdem fühlte ich mich echt mies wegen der Aktion meiner Eltern. Vor allem mein Vater hatte Maßlos übertrieben. 

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