Kapitel 27

191 18 15
                                    

Danach war ich so erschöpft, das ich einfach nur noch ins Bett wollte. "Das war bestimmt total anstrengend heute. Ich hatte einfach zu viel Power", sagte er und sah mich entschuldigend an. Ich setzte mich hin und versuchte ihm est in die Augen zu schauen. "Ist doch alles gut. Ich bin nur etwas kaputt von dem gesamten Tag", murmelte ich und unterdrückte ein Gähnen. Als ich versuchte aufzustehen, fiel ich etwas zurück. "Warte", sagte er und hob mich mit beiden Armen an. Er trug mich nach drüben in unser Zimmer und setzte mich auf dem Bett ab. "Ich gehe eben duschen", sagte er. Mit ein paar Schritten hatte er das Zimmer verlassen und ich stand wieder auf. Wenigstens ein paar frische Klamotten wollte ich noch haben. Also tappte ich zum Schrank und suchte mir ein paar Sachen raus. Fertig mit umziehen, kam er auch schon aus dem Bad zurück. Kopfschüttelnd sah er mich an. "Du siehst aus als könntest du gleich im laufen einschlafen, leg dich hin sonst fessel ich dich ans Bett", sagte er liebevoll und schob mich zum Bett hin. "Ich fühle mich auch um ehrlich zu sein, ganz genau so", nuschelte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Seufzend sah er mich an. "Nächstes mal halte ich mich mehr zurück, versprochen", sagte er und gab mir noch einen Kuss, bevor ich mich dicht an die Wand legte. Ich schloss meine Augen als er direkt neben mir lag und seinen Arm um mich legte, als wollte er mich schützen. Erholt und erfrischt wachte ich am nächsten Morgen auf. 

Als erstes ging ich ins Bad und duschte. Gerade als ich fertig war, klingelte es an der Tür. Verwundert darüber das jemand klingelte, wickelte ich mir schnell ein Handtuch um und ging zur Tür. "Komme schon", rief ich. Vorischtshalber sah ich durch den Türspion. Blinzelnd sah ich wieder weg. Das hatte ich mich eingebildet oder? Ich sah erneut auf den Flur und seufzte laut. "Ist irgendwas passiert?", hörte ich Suga hinter mir fragen. Erschrocken drehte ich mich um. "Äh sozusagen...", murmelte ich. Fragend sah er mich an und streckte sich dabei einmal. "Kannst du an die Tür gehen und nachsehen ob ich mir das eingebildet habe oder ob da wirklich ein Typ mit blonden Haaren vor der Tür steht", sagte ich und ging einfach an ihm vorbei. Ich wusste das er nur eine Boxershorts anhatte, aber besser als ich mit meinem provisorischem Handtuch. "Ja mach ich. Und wenn da wirklich so ein Typ steht, was soll ich dann machen?", fragte er. "Lass ihn einfach rein. Mit dem habe ich noch etwas zu klären", rief ich aus dem Zimmer. Es kam keine Antwort mehr, also schob ich hinter mir die Tür zu. Verwirt tappte ich zum Kleiderschrank und nahm meine Schuluniform raus. "Was macht der hier?", murmelte ich vor mich hin und fing an mich anzuziehen. Als ich fertig damit war, schlich ich mich rüber ins Bad um mich zu schminken und meine Haare ordentlich zu machen. Aus dem Wohnzimmer hörte ich zwei Stimmen. Ich seufzte. Also hatte ich mich wirklich nicht getäuscht eben. Einfach so zog ich den Zopf noch einmal etwas fester und verließ dann das Bad. "Sukreya", hörte ich eine erfreute Stimme und jemand viel mir um den Hals. "Daniel... Was machst du hier?", fragte ich verwirrt und etwas genervt. 

"Ich wollte eigentlich an deinem Geburtstag schon herkommen, aber ich hatte deine Adresse wohl in Deutschland vergessen", sagte er und wirkte noch immer wie ein Hund der sein Herrchen nach langer Zeit wiedersah und darüber sehr erfreut war. "Ahh ja... Aber wieso?", fragte ich und schob ihn von mir weg. Suga sah mich bereits fragend an. "Wer bist du eigentlich?", fragte er. Daniel drehte sich um und verneigte sich. "Ich bin Sukreyas Freund aus Deutschland", stellte er sich vor. Sugas Blick wanderte zu mir. Kopfschüttelnd erwiderte ich den Blick. "Nein du bist nicht mein Freund und du warst es auch noch nie", bemerkte ich genervt und ging zu Suga. Er war sichtlich verwirrt und fühlte sich definitiv gestört durch Daniels Anwesenheit. "Aber-", setzte dieser an. "Daniel ich habe dir schon damals immer wieder gesagt, das zwischen uns nie etwas sein wird. Und woher hast du überhaupt meine Adresse?", bemerkte ich. Grinsend sah er mich an. "Deine Eltern haben sie mir gegeben." Entnervt stieß ich die Luft aus. Das die aber auch immer auf deren eigene Faust handeln mussten. Dabei hatte ich ihnen so oft gesagt das ich weder etwas von Daniel wollte, noch das sie irgendjemandem meine Adresse geben sollten. "Ich will ganz ehrlich sein. Es ist echt nett das du nur wegen mir hergekommen bist. Aber ich will nach wie vor nichts von dir und außerdem bin ich mit Suga verlobt. Ich möchte lieber das du jetzt gehst", sagte ich. Irgendwie tat es mir ja schon leid, das ich es ihm so sagen musste. Aber er war schon in Deutschland immer viel zu anhänglich gewesen. 

Etwas spezielle NachbarnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt