Etwas spezielle Nachbarn

Kapitel 15

"Wach auf", hörte ich jemanden weit weg immer wieder sagen. Es wurde lauter und klarer. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und sah nur weiß. Überall weiß! Ich geriet in Panik. Dann langsam bildete sich ein unscharfer Schatten über mir. Je mehr ich mich antrengte desto mehr konnte ich erkennen. Mit Tränen in den Augen saß Suga vor mir und hielt meine Hand fest. "W-", setzte ich an und hustete einmal. Er schlug die Augen weiter auf und sah mir direkt in die Augen. "Oh du bist wieder wach", sagte er und eine Träne kullerte seine Wange entlang. Ich wollte mich umsehen, konnte mich aber kaum rühren. "Nicht bewegen", sagte er leise und strich mir über die Haare. Sie waren total nass. "Wo bin ich?", fragte ich. "In deinem Zimmer", antwortete er und langsam wurde auch meine Umgebung wieder klarer. Ich sah wie die anderen in einer Ecke standen und erleichtert zu uns sahen. Bevor ich etwas fragen konnte stürzte Jung Kook zu mir und sah mich an. Suga warf ihm einen Blick zu. "Sag nichts. Das mache ich schon", sagte er zu ihm und er beugte sich wieder zurück. "Ist ja schon gut. ich mache mir einfach genauso Sorgen um sie wie du", sagte er beleidigt. Natürlich wusste ich warum aber daran zu denken bereitete mir noch mehr Kofpschmerzen. Suga sah wieder zu mir und atmete ein paar ein und aus. "Wir kamen vom Training zurück und als ich in die Wohnung kam, hast du nicht geantwortet. Ich dachte ja das du einfach nur schläfst, aber ich konnte dich einfach nicht wach kriegen. Und du warst auch total kalt", sagte er und seine Stimme zitterte während er diese Sätze aussprach. "Ich dachte wirklich kurz das du tot wärst, wirklich. Aber du hast ja noch geatmet", erzählte er weiter und in seine Augen traten wieder mehr Tränen. "Nicht weinen", murmelte ich heiser und nahm seine Hand mit meinen beiden. "Geht schon", sagte er und sah weg. Er wollte nicht das ich es sehe. "Erzähl du weiter Maknae", sagte er leise und kaum hörbar. Verwundert über diese Reaktion sah Jung Kook Suga an. "Aber-", sagte er und wollte wahrscheinlich auf das Gespräch von eben verweisen. "Mach einfach", sagte Jin von weiter hinten. "Wenn er es dir schon sagt dann mach es lieber du weißt wie emotional er ist." Jung Kook nickte und sah mich an. 

"Suga hat nach uns gerufen und als wir hierher kamen haben wir sofort den Notarzt verständigt", fing er an. "Als der hier ankam, hat er sofort gehandelt und die eine Infusion gegeben. Er hat dich natürlich untersucht und hat festgestellt das du eine sehr sehr starke Erkäktung hast, die dich so stark getroffen hat. Das erklärt den kalten Schweiß und die Hitze. Außerdem warst du sehr schwach und unterkühlt. Es wäre nicht so schlimm geworden wenn du eine Decke übergelegt hättest", erklärte er. Alles war er mir da gerade erzählt hatte schien plausibel zu sein. Ich nickte kaum merklich und ließ meinen Kopf auf das Kissen sinken. "Der Arzt meinte wenn du bis Mitternacht nicht wieder aufwachst, kann es sein das du in eine Art Koma gefallen bist", sagte er und wurde immer leiser. Auch in seinen Augen waren Tränen zu sehen. Ich fühlte mich total schuldig und vergrub mein Gesicht im Kissen. Jetzt stiegen auch mir die Tränen in die Augen. "Du darfst nicht weinen. Das strengt dich zu sehr an", sagte Suga leise und drehte meinen kopf mit seiner Hand zu sich. "Verstanden nicht weinen." Sein Blick war voller Schmerz und ich versuchte die Tränen zurück zu halten. "Du weinst doch auch...", sagte ich heiser. Er wischte sich die Tränen weg und drückte meine Hand etwas fester. "Tue ich nicht", log er und biss sich auf die Lippe. 

Jung Kook stand auf und trat ein paar Schritte zurück. "Er weint nicht, er hat nur etwas im Auge", murmelte er und verließ einfach den Raum. Ich sah ihm hinterher. "Nein...", murmelte ich. Es fühlte sich so leer an im ganzen Raum wenn einer von ihnen fehlte. "Holt ihn sofort zurück", sagte Suga zu den anderen. "Ich mach das schon", sagte Jimin. Er verließ ebenfalls den Raum und man hörte die beiden draußen auf dem Flur diskutieren. "Komm sofort zurück Jeon Jungkook!" sagte Jimin scharf zu ihm. Das war das einzige was man richtig verstehen konnte. Wir alle warteten fünf Minuten und ich sah deprimiert auf den Boden. Dann kam Jimin zurück und Jung Kook folgte ihm. "Gut dann bleibe ich auch hier", sagte er. Ich hob meinen Kopf etwas an und sah ihn dankend an. "Bitte könnt ihr alle hier bleiben, das gibt mir so viel Kraft", murmelte ich und gab mir Mühe nicht so leise zu sprechen. "Überanstrenge dich nicht gleich wieder", sagte Suga und strich mit seiner Hand immer wieder über meinen Kopf. "Ja wir bleiben alle hier und machen alles was du willst", sagte Jin. Dankend sah ich sie alle an und schloss dann meine Augen wieder. "Ich will jetzt nur ein bisschen schlafen", murmelte ich erschöpft und kuschelte mich in meine Decke. Dumpf hörte ich noch wie die anderen sich scheinbar auf den Boden setzten und sich dann leise unterhielten. Suga legte seinen Kopf auf die Bettkante und hielt weiterhin meine Hände fest. Jung Kook schien sich neben ihn gesetzt zu haben.