Kapitel 18

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Das machte mir schon ein wenig Sorgen, immerhin konnte er sich selbst damit ziemlich in Gefahr bringen. "Solange nichts neues vorfällt sollten wir uns einfach ganz normal verhalten", murmelte ich und schmiegte mich an seinen Arm. Er sah mir in die Augen. "Na gut. Aber nur solange nichts weiteres passiert", sagte er und stieß geräuschvoll die Luft aus. Dankbar sah ich ihn an. "Jin ist jetzt wach, dauert aber noch ein bisschen, bis er fertig angezogen ist und so", erklärte V und wir sahen ihn an. "Dankeschön", sagte ich und Suga tat es mir nach. "Keine große Sache", sagte V. Wenig später kam auch Jin aus dem Schlafzimmer und grüßte uns mit einem Gähnen. "Guten Morgen", nuschelte er und verschwand sogleich im Bad. "So dann werden wir wohl noch kurz hier warten", sagte Suga. Besser als wenn wir Jiho auf dem Flur begegnen würde, dachte ich, weil Suga nicht gerade so aussah als ob er das so toll finden würde. Ob ihn wohl V seine Anwesenheit so kribbelig machte? Ich seufzte und lehnte mich auf der Couch zurück. Dabei nahm ich seine Hand und sah ihn an. V verließ den Raum und verschwand in der Küche. Ich sah sofort zu Suga. "Es ist alles in Ordnung", sagte ich weil er einfach nur gerade aussah. "Sicher. Ich habe das Gefühl die anderen wollen auch mehr als nur deine Freunde sein", bemerkte er. Geräuschvoll stieß ich die Luft aus. "Jetzt reicht es aber mal. Du weißt genau das ich nur dich liebe und die anderen wollen mich dir sicherlich nicht wegnehmen!", warf ich ihm an den Kopf und stand auf. Er suchte nach Worten, sagte aber nicht mal ein kleines Wort der Entschuldigung. Mit Schwung drehte ich mich um und verließ die Wohnung. 

Aber in meine wollte ich jetzt auch nicht, also lief ich zum Fahrstuhl und fuhr ins Erdgeschoss. Langsam fingen Tränen an über meine Wangen zu laufen. Als ich aus dem Fahrstuhl stieg, kam mir jemand entgegen. Verwundert sah ich Sakura an. Sie lief auf Krücken, aber es schien ihr wieder besser zu gehen. "Sukreya was ist denn mit dir passiert?", fragte sie besorgt und ich sah sie an. "Ich erkläre es dir wo anders. Erstmal muss ich weg hier", erklärte ich ihr. Mit einem Nicken drehte sie sich wieder um und wir verließen das Haus. Wir setzten unseren Weg fort in Richtung Café. Während wir dem Fußweg folgten, konnte ich mich soweit beruhigen, das ich wenigstens nicht mehr weinte. Im Café angekommen setzten wir uns und Linya kam sofort zu uns. "Hallo Sukreya, kann ich euch irgendetwas gutes tun?", fragte sie und sah mich mitfühlend an. Sie hatte einfach ein Gespür dafür wenn es einem nicht gut ging. "Ja fürs uns beide bitte zwei Cappuccino", sagte ich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. Linya nickte und ging in Richtung Theke. 

Sakura sah mich ernst an und sie brauchte gar nichts sagen. Ich atmete einmal tief durch und wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht. "Es ist nichts schlimmes, denke ich. Aber er scheint laufend eifersüchtig zu sein und scheint zu denken, das ich etwas mit den anderen anfangen würde. Ihn sozusagen ersetzen wollen würde", sagte ich. Sie blinzelte kurz und hob dann ihre Augenbraue. "Ihn? Wen meinst denn du?", fragte sie. Stimmt. Sie wusste ja noch gar nicht, das ich mit Suga zusammen war. "Also es ist so, ich bin mit Suga zusammen", sagte ich so ruhig wie ich konnte. Ihre Augen wurden groß und aus ihrem Mund, kam nicht ein Wort. "Ich weiß das ist ziemlich heftig und klingt merkwürdig. Aber es stimmt schon", erklärte ich. Sie schluckte und sagte noch immer nichts. Ich biss mir auf die Lippe und sah zu Linya, die gerade mit unseren Cappuccinos zurück kam. "So hier die zwei Cappuccinos. Genießt sie", sagte sie und stellte jeweils vor uns einen hin. Dann setzte sie sich kurz zu uns. "Ich habe mitbekommen was du erzählt hast. Das ist ja eigentlich total cool. Aber natürlich blöd, das er so eifersüchtig ist im Moment", sagte sie und sah mich mitfühlend an. "Ich denke mal es ist nicht unbedingt Eifersucht. Vielleicht nur ein bisschen, aber er hat wahrscheinlich einfach Angst um mich, wegen dem ganzen was letzt passiert ist", erklärte ich. Trotzdem rechtfertigte das sein Verhalten nicht. Er benahm sich so als wenn ich nicht mal ein kleines Wörtchen mit den anderen wechseln durfte. 

Linya nickte und stieß dann geräuschvoll die Luft aus. "Mach dir nicht so einen Kopf deswegen, vielleicht hat er das hier einmal gebraucht. Ansonsten bin ich ja auch immer für dich da", sagte sie mit einem aufmunterndem Lächeln und ich sah sie dankend an. Sakura schien auch so langsam ihre Stimme wiedergefunden zu haben. "Das ist echt unglaublich. Aber ich gebe deiner Freundin total Recht", sagte sie und nickte Linya zu. Ich sah zu Sakura und lächelte. "Ich hatte euch beide noch gar nicht gegenseitig vorgestellt. "Sakura, das ist Linya. Sie war eine der ersten die ich hier kennen gelernt habe. Linya, das ist Sakura meine beste Freundin an der Schule. Wir sind auch in einer Klasse", stellte ich die beiden schnell vor. Beide sahen sich freundlich an und neigten kurz ihren Kopf nach vorn. "Na gut. Ich gehe dann mal weiter arbeiten", sagte Linya und stand auf. Sie verneigte sich kurz und ging dann zu einem Tisch an den sich gerade neue Kundschaft gesetzt hatte. Sakura und ich fingen an uns ein wenig zu unterhalten und unseren Cappuccino zu trinken. Als wir damit fertig waren, bezahlten wir noch kurz und verabschiedeten uns dann von Linya. Auf dem Weg zurück lachte ich schon gleich viel mehr und wir unterhielten uns über einige Sachen. "Ich denke mal den Stoff für die Schule müssen wir zusammen nacharbeiten", sagte Sakura und ich nickte. "Konnte ja keiner ahnen das wir beide gleich am Anfang so schlimm krank werden", sagte ich lachend und sie stimmte mir zu. "Was ich dich eigentlich fragen wollte. Du hast doch morgen Geburtstag, oder?", sagte sie. Ich nickte und sah sich lächelnd an. "Hast du da schon irgendwas geplant?", fragte sie. 

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