Ein wenig übertrieben für eine einzelne Person, oder nicht? "Bringt sie ins Schloss, sperrt sie in ihr Zimmer und seht gefälligst zu, dass sie nicht abhaut!", knurrte Luzifer seinen Wachen zu. Oh, oh da hatte ich mir aber was eingebrockt. Kalte Hände ergriffen meine Arme und führten mich unsanft in Richtung Wald. Ich wehrte mich nicht. In gewisser Hinsicht hatte ich ja selbst schuld. Lucas trat neben die Wachen die mich festhielten und wollte uns begleiten, als sein Vater ihm mit erhobener Stimme befahl: "Lukas du bleibst hier!"
Traurig sah er mich durch seine wunderschönen blauen Augen an. Er würde es nicht wagen sich seinem Vater zu widersetzen. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich widersetzte mich Luzifer eigentlich tagtäglich, aber ich glaube heute hatte ich es ein WENIG übertrieben. Wie würde er mich wohl bestrafen? Lucas riss mich aus meinen Gedanken und flüsterte: "Bitte mach keinen Mist! Ich komme später zu dir.'', damit drehte er sich um und ging zu den Engeln und seinem Vater zurück.
Der Engel, der das Pech hatte meinen Fuß dahin bekommen zu haben, wo die Sonne nicht hin kam, stand nun wieder gerade und blickte mir böse lächelnd hinterher. Eine Wache beugte sich zu mir und flüsterte verärgert: "Wenn du meinen Bruder auch nur ansatzweise in Gefahr bringst, werde ich dich bei lebendigem Leibe in Stücke reißen!" Ich brauchte nicht lange, bis ich begriff wer da gesprochen hatte. Klar, dachte ich, es war Lucas Bruder, welcher bei der Höllengarde arbeitete. Empört flüsterte ich zurück: "Ich habe doch gar nichts getan!" Ja, ich muss zugeben, den einzigen, den ich aus der Familie, sonst noch richtig gern hatte, außer Lucas, war deren Katze. Schon ein wenig bitter, oder?
Ruckartig wurde ich nach vorne gezogen und grob auf eines der Pferde gezerrt, die mit Luzifer und seinen Wachen gekommen waren." Euer Ernst, Leute ich bin nur ein normales Höllenwesen!", sagte ich so laut, dass mich jeder der Wachen hören konnten, ''Kein Schwerverbrecher." Aber statt eine Antwort zu bekommen, wurde ich ignoriert. Ein Schnalzen ertönte von der vorderen Wache. Und die Pferde, die jetzt alle mit Wachen besetzt waren galoppierten los. Wir ritten eine knappe halbe Stunde, bevor ich gewaltsam vom Pferd gezogen wurde. Jedes Mal, wenn ich dieses Schloss sah staunte ich aufs Neue. Es war riesig und schimmerte in dem Rot des Höllensteins. An allen vier Ecken waren Türme angebracht, welche nun bedrohlich in den Himmel ragten. Auch mein Zimmer lag, in einem der Türme. Ich wurde etliche Treppen hinauf geführt, bis wir endlich dort ankamen. Hätten sie mich fliegen lassen, wäre ich zu dem großen, an meinem Zimmer grenzenden Balkon geflogen, aber so musste ich den ganzen Weg laufen. Endlich oben angekommen verriegelte man die hölzerne Balkontür und ließ mich alleine zurück. Ich wartete Stunden lang ohne, dass Lucas kam. Als endlich die Tür geöffnet wurde stand jedoch nicht Lucas dort.
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Die Hölle ist kein Spielplatz
ParanormalDer Krieg zwischen Himmel und Hölle tobt schon seit Jahrtausenden zwischen den Welten. Isabel, ein Mädchen, welches werder Engel noch Höllenwesen zu sein scheint gerät zwischen die Fronten und zu allem Überfluss zieht sie auch noch, durch eine ungl...