Teil 21 - Lucas

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Ich muss jetzt endlich etwas unternehmen, dachte ich. Wütend nahm ich die Vase von meinem Schreibtisch und schmiss sie mit alles Kraft gegen die Wand. Sie zersprang in Tausend kleine Teile, wie einen Tag zuvor Isabels Fenster. Die Putzkrafte hatte hier wirklich immer etwas zu tun. Entweder Karian und Saldron prügelten sie sich, ich schmiss mal wieder irgendetwas durch die Gegend oder prügelte mich mit ihnen. Ein leises Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken." Herrein." Brummte ich und daraufhin öffnete sich die große Tür meines Zimmers und Saldron streckte den Kopf herrein. "Lucas?" Fragte er unsicher." Darf ich rein kommen?" Wütend sah ich ihn an." Verschwinde Saldron ich habe kein Bock mit dir zu diskutieren." Sagte ich leise und mit einem neutralen Ton. Ich drehte mich um, setzte mich aufs Bett und stützte den Kopf in die Hände.

Ein klicken ertönte als die Tür ins Schloss fiel und eine Hand legte sich auf meine Schulter." Sorry kleiner Bruder. Karian hat mich nur so lange provoziert, bis ich einfach ausgerasstet bin. Tut mir leid." Müde sahs sah ich hoch und die zwei schwarze Augen, die meinen so ähnlich sahen. "Hast du überhaubt eine Ahnung was ich für eine Angst habe. Hast du überhaupt einen blassen Schimmer davon, was ich durchmachen. Und verdammt noch mal denkst du das es mich interessiert warum du und Karian sich prügeln. Es ist mir egal, für mich ist nur noch eine Sache wichtig! Isabel." schnautzte ich ihn an. Ich schloss kurz die Augen, um nicht wieder völlig aus zu rassten. Ich musste endlich etwas unternehmen, und dabei kann ich mich nicht auf meine Geschwister verlassen. Mit einem wütenden Funkeln in den Augen schlug ich die Augen wieder auf."Raus!" Saldron zog beide Augenbrauen hoch sagte jedoch kein Wort mehr bevor er mein Zimmer verließ.

Unruhig packte ich einige Sachen zum Anziehen in einen Rucksack und zog dessen Reißverschluss zu. Ich schmiss ihn mir über die Schulter und ging nach draußen zum nächsten Portal in die Menschliche Welt. Von dort aus könnte ich weiter nach einen Weg in den Himmel suchen. Als ich das letzte mal in der Menschen Welt gewesen war, waren meine Brüder bei mir gewesen, nun war ich auf mich gestellt. Das nächste gelegene Portal war nur einige Kilometer vom Schloss entfernt und lag mitten im Wald auf einer kleinen Lichtung.

Als ich noch einige Meter von diesem entfernt war, konnte ich bereits das bläulichen Schimmern durch die Bäume sehen, welches jedes Portal ausstrahlte. Nach weiteren Schritten um einige Bäume hatte ich es endlich erreicht. Groß und bedrohlich ragte ein roter Bogen aus reinem Rubin vor mir auf aus dessen inneren das bläulichen Licht schimmerte. Je näher ich dem Portal kam, desto stärker wurden meine Gefühle. Plötzlich schwollen Wut, Angst und Verzweiflung zu einem riesen Gewirr in meinem Inneren an. Ein letztes Mal atmete ich tief durch den Mund ein und tat den entscheidenden Schritt durch das Portal. Nun würde ich sie retten und nichts und niemand könnte mich aufhalten. Nichts und Niemand, dachte ich, bevor mein eigener Körper begann zu verblassen, bis er schließlich komplett verschwand.

Die Hölle ist kein SpielplatzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt