Kapitel 35

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Schläfrig machte ich meine Augen auf und versuchte mich zu strecken, aber dann spürte ich etwas, was mich davon hinderte. Ich blickte auf die Seite neben mir und da lag er. Jake, der ein Arm um mich gelegen hatte. Ich atmete tief ein, bevor ich versuchte ohne ihn zu wecken sein Arm von mir zu lösen. Als es funktionierte, konnte ich nicht anders und sah ihm beim Schlafen zu. Diese Gelegenheit hat man nicht immer! Sein Kopf lag auf seinem Kissen und er hielt die Augen ruhig geschlossen. Er sah so friedlich, aber immer noch heiß aus. Er atmete leise durch seine Nase ein und wieder aus. Dann verließ ich mein kuschliges, schönes, warmes Bett, wo Jake drin lag und machte leise Schritte aufs Bad zu. Ich versicherte mir zweimal, dass die Tür abgeschlossen war. Schnell legte ich meine Klamotten ab und ging unter die Dusche. Ich hatte jetzt einfach eine Abkühlung gebraucht. Nach fünf Minuten hatte ich auch schon ein Handtuch um mich gewickelt. Ich bückte mich kurz herunter, um meine Klamotten einzusammeln, die auf den Boden lagen und schloss schließlich wieder die Badezimmertür auf. Bevor ich aber raus trat, schlüpfte ich erst nur mit den Kopf durch und sah zum Bett rüber. Er lag immer noch da und schlief. Seufzend öffnete ich die Tür und eilte auf mein Schrank zu. Warte mal! Ich musste zur Schule! Da brauchte ich nur meine Schuluniform anzuziehen! Manchmal vergaß ich selber, dass ich die tragen musste. Wie ätzend das war!

„Morgen", hörte ich eine verschlafene, aber trotzdem eine gut gelaunte Stimme.

Ich zuckte erschrocken zusammen und mein Blick traf direkt auf Jake, der sich mittlerweile auf die Bettkante gesetzt hatte und sich an die Augen rieb. Seine Haare waren ziemlich verwuschelt, was ihn nur noch geiler machte und er lächelte mich mit verschlafenen Augen an, dass ich wiederum süß fand. Als ich ein Blick neben ihn wagte, sah ich zu meinem Wecker. Ich weitete die Augen auf und meine Kinnlage fiel eine Etage tiefer.

„Fuck! Jake! Wir haben verschlafen!", bemerkte ich erst jetzt.

Es war schon Zehn Uhr morgens. Wie eine verrückte hob ich meine Schuluniform vom Boden auf, die ich gestern dorthin geschmissen hatte. Damit wollte ich gerade wieder ins Bad laufen, aber da hinderte mich etwas, oder sollte ich eher sagen, jemand.

„Jake! Geh mir aus dem Weg! Ich muss mich umziehen!", rief ich aufgebracht und versuchte an ihn vorbei zu gehen, der vor der Tür stand. Wie schnell kam er überhaupt dorthin? Ich bekam ja nicht mal mit, dass er sich vom Bett erhoben hatte!

„Was nützt dir das? Wir haben nur noch zwei Stunden Unterricht! Es lohnt sich sowieso nicht mehr dorthin zu gehen", meinte er und lachte auf.

Verständnislos starrte ich ihn an und bemerkte erst jetzt, dass ich nur im Handtuch da stand, als Jake auf mich herunter sah.

„Aber, wir müssen -", unterbrach mich Jake auch da.

„Ach komm schon, Grace! Sei keine Spaßbremse und lass mal die Schule sausen!", versuchte er mich davon abzuhalten mich umzuziehen und in die Schule zu gehen.

Er hatte womöglich recht. Ich müsste mir noch die Haare föhnen, dann mich umziehen, schnell meine Sachen packen und dann zur Schule eilen. Die Zeit hätte dafür nicht gereicht und ich hätte gerade mal so zur letzten Stunde geschafft. Stöhnend gab ich mich geschlagen und ließ meine Uniform wieder zu Boden fallen.

Ich nahm dann mein Pyjama an mich, den ich zuvor anhatte und wollte sie wieder anziehen.

„Kann ich trotzdem ins Bad? Ich muss mich noch umziehen", fragte ich und hielt die zwei Sachen in einer Hand.

„Wieso tust du's nicht hier? Vor mir", gab er von sich, statt mich durchzulassen.

Er konnte sich sein sexy Lächeln auch nicht verkneifen und zwinkerte mir sogar zu. Ich konnte doch nur die Augen nach hinten Rollen und zu Gott beten. Ich machte ein anstrengendes Gesicht und tat, was jeder tun würde, wenn man von einem Jake total genervt wurde. Ihn zur Seite schubsen.

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