„Hey Jake!", rief Marc erfreut und schlug mit seinem Freund ein.
„Hi", gab Jake knapp zurück.
Als ich Jake vor der Tür sah, spürte ich ein kleiner Stich im Herz, obwohl ich doch wusste, dass er kommen würde. Er trug ein weißes Shirt und eine hellblaue Jeanshose. Dazu noch solche Schuhe, die Marc auch am ersten Tag, als ich ihn kennenlernte hatte, trug.
Direkt danach fiel sein Blick auf mich, nachdem er sich von Marc abwandte. Er wirkte so kalt und fremd. Natürlich sagte ich nicht 'Hi' oder 'Hallo' zu ihm. So oder so hätte er mir nicht zurück gegrüßt und mir wäre es dann peinlich, deshalb ersparte ich mir das ganze.
Anschließend gingen wir alle drei wieder ins Wohnzimmer, wo auch Addison war, die kurz „Hallo" zu dem ach so tollen Jake sagte.
Sofort ließ er sich auf den Sessel fallen, wo zuvor Marc saß. Er setzte sich dann eben auf einen Hocker und sah uns alle an. Keiner sagte etwas und ich fand das so peinlich. Ich versuchte zu vermeiden Jake anzuschauen, doch ich spürte sein Blick auf mir. Eher auf meine Wunde.
„Tut's weh?", fragte Jake mit rauer Stimme und sah immer noch auf die Wunde.
Als er auch nur diese Worte aussprach, schlug mein Herz noch schneller und ich sah direkt zu ihm rüber, aber wollte auch wieder den Blick von ihm abwenden, was aber nicht ging.
„Ein bisschen", antwortete ich knapp und schluckte kurz.
Schon sein Aussehen ließ mich verrückt werden und wie er mich ansah. In den nicht mal fünf Minuten wirkte Jake so konzentriert und nachdenklich. Als er mich ansah und er mir diese Frage gestellt hatte, dachte er irgendwie nach, aber wirkte auch so geistesabwesend. Nicht nur ich merkte das.
„Hey Jake! Was ist los?", fragte Marc, der rechts von ihm saß und sich ein wenig in seine Richtung beugte.
Statt ihm eine normale Antwort zu geben, hob er eine Augenbraue und musterte seinen Kumpel.
„Na, ich warte", sagte Marc geduldig und sah ihn erwartungsvoll an.
Kurz tauschte ich auch mit Addison Blicke aus und sah dann wieder zu den beiden Jungs. Jake räusperte sich auf und antwortete dann mit „Nichts".
Weil mir die ganze Zeit, seit Jake hier war, nur eine Person durch den Kopf ging und er aber nicht über diese sprach, musste ich wohl damit anfangen.
„Wie geht's denn Miley?", fragte ich desinteressiert.
Ich wollte gar nicht wissen, wie es der Hexe ging. Ich sagte das nur, weil ich mich fragte, wo oder was sie nun tat. Hoffentlich war sie wieder in Doncaster und machte da ihre Spielchen weiter. Gott beschütze meine Mutter!
Wieder sah Jake zu mir rüber und wirkte immer noch so kalt und fremd. Schulterzuckend sah er mich an, aber wandte sich auch dann von mir ab. Ich wurde immer nervöser und hatte starken Herzklopfen, aber ich ließ es mir nicht wirklich so anmerken.
Wieder wurde es ganz still und mich kotzte dieser SmallTalk total an. Noch vor kurzem konnte ich mit Jake in einem Bett schlafen und nun konnte ich ihn nicht mal ansehen. Es wirkte nicht auf mich so, dass Jake etwas von mir wollte, auch wenn meine Freunde das sagten. Er stand nicht auf mich. Man sah es doch sofort! Er war echt eiskalt zu mir und wirkte auf mich so, dass er nicht mit mir reden wollte. Nein! Es wirkte nicht nur so. Es war so! Die Stille wurde unterbrochen, als ein Handy klingelte, wobei ich aufzucken musste.
„Meins", murmelte Addison und wurde leicht rot.
Sofort zückte sie es aus ihrer Hosentasche und ging ran.
„Ja?" - „Mh..." - „Okay." - „Ja, mach ich." - „Ja, Bye!"
Das war nicht mal eine Minute und schon legte sie auf und sah dann uns alle drei nach einander an bis ihre Augen bei meine blieben.
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Dark Heart
Teen FictionAn einem Samstagabend in Doncaster wird die 17-jährige Grace Mahone, die sich kaum an die Regeln hält, von einer Party aufs Polizeirevier gebracht und später wird sie dort von ihrer Mutter abgeholt. Zu Hause gibt es richtigen Zoff, wobei sich Grace'...