Kapitel 50

1.1K 51 4
                                    

Für meine Mutter und mein Dad war es kein Problem, dass Jake hier bei uns bleiben durfte, aber es gab eine Sache, womit beide Elternteile nicht einverstanden waren.

Jake durfte nicht im selben Zimmer, wie ich schlafen.

Am Abend war der Mond ganz hoch am Himmel und viele Sterne waren zu sehen. Es war schon lange her, als ich sie sah - es war traumhaft. Traumhafter war, dass Jake und ich uns draußen aufhielten und uns auf die Gartenwiese lagen. Wir kuschelten gemeinsam auf der Wiese und sprachen miteinander. Mit seinem Daumen machte er kleine Kreise auf meiner Schultern.

„Stimmt das, dass du Klavier spielen kannst?", fragte ich im Flüsterton und klang dabei ziemlich ruhig.

„Jaa", sagte er amüsiert. „Woher weiß du das?", fragte er und beugte sich über mich.

„Hat mir Jason erzählt."

Daraufhin hob Jake gelassen eine Augenbraue hoch und lächelte schief. „Aha... Du redest also mit anderen Leuten über mich", grübelte er und hatte sich dabei etwas aufgesetzt.

„Nein, es war ganz-", versuchte ich zu erklären, aber er unterbrach mich und meinte:„Jaja. Versuch' jetzt bloß nicht zu leugnen, dass du auf mich stehst."

Verdattert sah ich ihn an und mein Herzschlag beschleunigte sich. „Nein, tu ich nicht", log ich und versuchte dabei ruhig zu klingen, damit es auch glaubwürdig rüber kam, doch Jake fing an mich so eingebildet wie noch nie zu mustern, was mich etwas nervös machte.

Ich setzte mich auf und saß im Schneidersitz auf der Wiese. „Jake, ich kann dich nicht wirklich lieben, weil ich dich dafür viel zu wenig kenne. Mehr Leute wissen mehr über dich, als ich und ... und ... und ja", beendete ich den Satz einfach hier und verstummte so langsam.

„Was und?"

Es war klar, dass er mich das fragen würde. Was wollte ich eigentlich nochmal sagen? Ach ja! Hm... Sollte ich das aber wirklich sagen? Ja, wieso denn nicht?

„Ja, es macht mich einfach traurig, dass ich so wenig über dich weiß. Eigentlich weiß ich so gar nichts über dich. Erst vor zwei Tagen erfahre ich, dass du rauchst und dann dass du Klavier spielst, sonst weiß ich gar nichts", erzählte ich enttäuscht und ließ anschließend den Kopf senken.

„Ich wüsste wirklich zu gern mehr über dich", murmelte ich noch vor mich hin und fing wieder einmal an an meiner Unterlippe zu Kauen.

Langsam hob Jake mein Kinn soweit hoch, sodass ich ihm in die Augen schauen konnte. Ich war immer noch sehr enttäuscht darüber, aber als Jake etwas lächelte, fing ich auch an zu Lächeln.

„Dann frag mich alles, was du über mich wissen möchtest", lächelte er mich zuckersüß an, wobei ich auflachen musste.

„Ja, nicht nur durch Erzählungen möchte ich dich besser kennen lernen, sondern auch durch Erlebnisse, die wir beide erleben werden."

Mein Herz machte ein Sprung, als ich die Wörter 'wir' und 'erleben' in einem Satz erwähnt habe. Das fühlte sich so an, als würden Jake und ich in der Zukunft viel zusammen machen. Das wäre so schön!

Heute hatte ich nicht vor ihn mit Fragen zu bombardieren. Wir ließen uns einfach damit Zeit. Wenn einfach der richtige Zeitpunkt dafür war. Weiterhin lagen wir zusammen gekuschelt so da und schauten hoch zu den Sternen bis meine Augenlieder von alleine zu fielen.

------------------------------

Als ich am nächsten Moment aufstand, spürte ich nicht den leichten Wind an meiner Haut, sondern die Wärme von einer Bettdecke. Ich riss die Augen auf und setzte mich auf. Ach so. Ich befand mich in mein ehemaliges Zimmer. Bin ich nicht auf der Wiese neben Jake eingeschlafen? Ohne das ich es merkte, fielen meine Augen wieder zu und ich schwank leicht hin und her bis ich im Unterbewusstsein jemand in mein Zimmer betreten hörte. Ich hörte ein leises Lachen.

Dark HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt