-Kapitel 26-

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Stella

Ein hellblaues Kleid, eine Burberry Jacke und weiße Pumps gaben mir grade mal so viel Selbstvertrauen um aus dem Haus zu gehen und Emily wiederzusehen. Sie hatte mir nach unserem Gespräch die Adresse gesendet und ich war sehr froh, dass sie nicht in der Nähe meines Apartments war. Sie sollte nicht wissen wo ich wohnte. Ein Blick auf die Uhr signalisierte mir, dass ich viel zu spät dran war. Eilig guckte ich kurz in den Spiegel und war froh mit dem Ergebnis. Im Auto angekommen, guckte ich auf meinem Handy wo ich eine SMS von Emily hatte, die mich daran erinnerte das wir heute eine Verabredung hatten. Genervt machte ich es aus und fuhr los.

Irgendwann nach gefühlten stunden kam ich an und entdeckte sie sofort. Sie stand vor der Tür und machte etwas an ihrem Handy. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie zusammen gebunden. Sie trug eine Jeans, High Heels und eine weiße Pelz Jacke. Ohne sie angefasst zu haben, wusste ich sofort das sie gefakte war. Irgendwo parkte ich mein Auto und stieg aus. Ehrlich gesagt, war ich nicht bereit sie zu treffen, doch ich hatte mir fest vorgenommen, meine Vergangenheit zu vergessen und das tat ich am besten indem ich alles abhackte. Sie sah mich sofort und lächelte breit.

''Stella'', sagte sie und umarmte mich fest. In solchen Situationen, weiß ich nicht was ich machen soll und fasste deswegen ihre Jacke an. Keine Sekunde später, wusste ich zu 100% das sie nicht echt war. ''Ich habe dich sehr vermisst'', ich löse mich von ihr und lächle sie matt an. Ich wusste nicht ob man ihr glauben konnte. Schon damals, war sie mit kleinen Lügen durch gekommen. Ohne ein Wort zu sagen, gingen wir rein und stellten uns sofort an. ''Du siehst wirklich schön aus'', sagte sie und deutete auf mein Outfit.

''Danke'', sagte ich leise, aber noch so laut, dass sie es hören konnte. Sie lächelte und bestellte sich etwas.

Nachdem wir unsere Drinks bekamen, setzten wir uns an einem Tisch und guckten uns an. Ich wusste nicht was sie von mir wollte. Jede Sekunde die ich mit ihr verbrachte machten mich nervös.

''Hör zu, der Grund warum ich angerufen habe ist, dass ich dich vermiss habe. Ja, wir haben und vor drei Jahren das letzte mal gesehen, aber seien wir ehrlich. Wir hatten eine geile Zeit''

''Geile Zeit? Mein Kosename war SpeedyStella und du warst JungferEmily.'', sie fing an zu lächeln, wurde wieder ernst als sie mein Gesicht sah.

''Ja, aber das ist die Vergangenheit, wir leben in der Zukunft''

''Die Zukunft hat aber nicht vergessen, was du mit mir angestellt hast. Du hast vor meinen Augen Drogen genommen, obwohl ich erst aus der Entzugsklinik kam. Manchmal, da hatte ich das Gefühl, dass du das absichtlich gemacht hattest. Du wolltest mich ärgern.'', ich dachte an die Zeit nach, wo Emily grade die Drogen gefunden hatte und echt gemein wurde. Von einem zum anderen Tag wurde sie beliebt und löschte alles was in ihrem Weg stand aus. Leider gehörte ich auch dazu.

''Stella, ich-''

''Nein'', sagte ich wütend und guckte auf meinem Muffin. ''Du hast mich fertig gemacht und das vergebe ich dir, was ich dir leider nie vergeben kann, ist das du mich fertig gemacht hast als meine Eltern starben. Ich habe jemanden gebraucht, eine Freundin, eine Retterin. Doch alles was du warst, war jemand der es mir unter die Nase rieb keine Familie zu haben'', wütend stand ich auf und schüttelte meinen Kaffee über mein Kleid. Verdammt, der war sehr teuer gewessen. Ich guckte Emily an, die wie versteinert da saß und ging aus dem Laden. Ich hielt es nicht mehr mit ihr aus. Ich war erwachsen genug um zu wissen, wann es richtig war zu gehen. Man konnte von mir nicht verlangen mit jemanden zu bleiben, der sich mit dir austauscht nach drei ganzen Jahren, nur weil er dich vermisst. Das war absurd und ich ließ es mir nicht gefallen.

Wie erwartet, rannte sie mir nicht hinterher. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr los. Zuhause angekommen, parkte ich das Auto und guckte auf die Straßen, kein Mensch weit und breit, was perfekt war, weil mich auf einmal ein gefühlt überzog und ohne einen Grund anfing zu weinen. Ich fing an heftig zu schluchzen und eine Träne nach der anderen kam aus meinem Auge raus. Jemand klopfte an meiner Autotür und geschockt guckte ich ihn. Es war ein Polizist, der traurig aussah.

"Miss? Geht es Ihnen gut?", mit einem nicken signalisiere ich, dass es mir einigermaßen gut geht und wische mir schnell die Tränen weg.

Mit der Vergangenheit abzuschließen war doch schwieriger als ich dachte.

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Wer hat auch alles verräterische Freunde? Hände hoch

Good Girl gone. Bad Boy run (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt