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Widerwillig stieg ich aus der Dusche und schnappte mir das Handtuch, welches Pepe mir vorher noch in die Hand gedrückt hatte. Es war das flauschigste Handtuch der ganzen Welt.
Wirklich.
Guck nicht so.

Ich wickelte mich darin ein und stellte begeistert fest, dass es von meinem Kinn, bis zu meinen Knöcheln reichte.
Stolz stolzierte ich aus dem Badezimmer und suchte Pepe.
Er stand in der kleinen Küche und werkelte an seinem Herd rum.
"Warum funktioniert das blöde Teil denn nicht?", rief er aufgebracht und raufte sich die Haare, während er aufstand und dem Küchengerät einen Tritt versetzte.
"Ist er kaputt?", fragte ich und beobachtete, wie Pepe sich erschrocken zu mir umdrehte.
"Man Michi! Erschreck mich doch nicht so.", meckerte er und griff sich theatralisch an seine Brust.
"Oder willst du das ich 'nen Herzinfarkt bekomme?"
"Nein bitte nicht.", lachte ich.
"Warum hast du eigentlich ein Kleid an?", fragte er, lehnte sich an der Küchenzeile an und verschränkte die Arme lässig vor seiner Brust.
"Ein Kleid? Ich müsste dich eher fragen, warum du eins als Handtuch benutzt!"
"Touchè.", murmelte er und anstatt sich wieder seinem Herd zu widmen, blieb sein Blick auf mir liegen.
Mir wurde warm.
Zu warm.

Ich spürte, wie ich schon wieder rot wurde und verfluchte meinen Kopf dafür.
Warum musste er denn auch immer gleich allen zeigen, wenn mir etwas peinlich war?
Manchmal wünschte ich mir wirklich, ich könnte ihn einfach tauschen.
Warum gab es keine 'Tausch deinen Kopf hier!' oder 'Hier neue Köpfe!' Läden?

"Michi? Noch da?"
"Mhm, ja. Klar bin ich noch da!", stotterte ich schnell und hob meinen Blick, so dass ich Pepe in's Gesicht gucken konnte, der direkt vor mir stand.
"Niedlich.", lachte er plötzlich und wuschelte mir durch meine Haare.
"Bi-bitte?", fragte ich verwirrt. Niedlich hatte mich noch niemand - außer meine Mutter - genannt.
Irgendwie war das - peinlich? Süß?
"Brauchst du Klamotten? In deinem Rucksack war nichts außer dein Handy und dein Portmonee."
"Äh ja. Köntest du mir etwas leihen?", fragte ich und merkte wie meine Wangen sich wieder ein bisschen mehr rot färbten.
Aber Moment.
Warum-?
"Warum warst du an meinem Rucksack?!"
"Ich wollte dir deine Sachen raussuchen, aber es war ja nix drin. Dein Handy geht übrigens nicht wieder an. Vermutlich Wasserschaden. Ich hab es aber in Reis gelegt und wenn du Glück hast funktioniert es morgen wieder."
"O-ok. Danke.", lächelte ich vorsichtig.
"Na komm. Ich geb dir etwas zum anziehen."

Pepe lief über den kleinen Flur und ich tapste ihm auf nackten Füßen hinterher.
In seinem Schlafzimmer angekommen, schmiss ich mich direkt auf sein Bett und sah an die Decke.
"Es ist so weich!", kicherte ich und hörte auch Pepe leise lachen. Dann merkte ich, wie mir Sachen ins Gesicht flogen. Ich setzte mich auf und enthedderte die verschiedenen Kleidungsstücke.

Pepe meinte, er würde sich ebenfalls eben duschen und umziehen und verließ das Zimmer, sodass ich mich schnell umziehen konnte, nur um mich kurz darauf wieder in das Bett fallen zulassen. Die Boxershorts passten zwar, aber der schwarze Pulli und die graue Jogginghose waren viel zu groß.

So ein blödes Klischee.

Dann kamst Du - (Selfishii)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt