XXXIII

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"Versteh ich nicht.", sagte ich erneut und beobachtete Pepe, wie er bestimmt zum hundertsten mal die Augen verdrehte.
"Jetzt verstehst du es noch nicht. Warte doch einfach ab."

"Aber warum soll ich denn hier bleiben?", fragte ich und wedelte verständnislos mit meiner Hand durch die Luft. Hinter mir räusperte sich Dario.
"Also so schlimm ist es hier doch nicht!"

Pepe machte eine Handbewegung die ihn zum Schweigen brachte.
"Es dauert auch nicht lange und dann kannst du nachkommen. Versprochen Michi!"
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.

Was heckte er nur schon wieder aus?

"Es ist nichts gefährliches?", fragte ich und gab schließlich nach, als Pepe ernergisch mit dem Kopf geschüttelt hatte.
"Na gut. Aber brauch nicht so lange.", sagte ich und fügte mit einem Blick auf Dario, noch ein "Bitte" hinzu.

Das ganze war mir nicht ganz geheuer.

"Danke kleiner!", rief Pepe, zog mich zu sich und drückte mir einen Kuss auf, bevor er die Treppe runterstürmte.

"Nenn' mich nicht so!", rief ich ihm hinterher und drehte mich dann zu Dario um, der die ganze Szene mit reichlich Belustigung beobachtet hatte.

Popcorn gefällig?

"Und worauf hast du Lust?", fragte er und ging durch die Tür in der er die ganze Zeit am Türrahmen gelehnt hatte.

"Weiß nicht.", nuschelte ich und folgte ihm in das kleine Wohnzimmer.

Es war gemein von Pepe mich hier einfach abzusetzen. Ich kannte Dario doch kein bisschen und jetzt sollte ich mit ihm den Nachmittag verbringen?

Der konnte was erleben wenn ich ihn wieder zu Gesicht bekam!

"Also Selfie, erzähl doch mal. Seid ihr jetzt zusammen?"

Dario ließ sich auf sein Sofa fallen und bedeutete mir rüber zu kommen. Ich ging langsam auf ihn zu und setzte mich gegenüber auf den kleinen Sessel.

"Naja.", nuschelte ich und überlegte.

Offiziell ja nicht, aber...

"Naja hört sich nicht gut an.", lachte er und richtete sich auf, um seine Ellbogen auf seinen Knien abzustützen.

"Solange er dich zu nichts zwingt.", lachte er und zwinkerte mir verschwörerisch zu.

Ich merkte sofort wie ich rot anlief.

Toll.

"Ne- Nein! Tut er nicht!", stotterte ich auch direkt und wurde nur noch roter, weil Dario wissend nickte.

"Schon gut. Ich hör' auf dich auszuquetschen. Wie wär's mit Mario Kart?"

Dario pausierte das Spiel und griff fluchend nach seinem Handy.

"Wehe das ist nicht wichtig und ich verliere deswegen!", schimpfte er und ich lachte bei der Aussage.

Er verlor sowieso schon die ganze Zeit.

"Ja...Achso...Oh...ja...natürlich...jahaaa...man Pepe...ja ich hab's verpennt...wir kommen...ja wir beeilen uns...jaja bis gleich!" Dario legte genervt auf und verdrehte die Augen.
"Dein Freund ist anstrengend.", sagte er und schmiss sein Handy neben sich.

"Na komm die Runde können wir auch noch eben zu ende fahren."

"Wartet er schon?", fragte ich und hielt meine Fernbedienung startbereit vor mich.

"Ja wir müssen uns sofort beeilen, sonst befürchte ich, dass er schneller hier vor der Tür steht, wie ich dich fertig machen kann.", lachte er und ich seufzte.

"Wirklich jetzt schon?", fragte ich enttäuscht und Dario warf mir einen belustigten Blick zu.

"War doch nicht so schlimm bei mir?", lachte er weiter und wurde unachtsam, sodass er von der Strecke abkam und auf den letzten Platz rutschte.

"So eine Mistkacke!"

Mittlerweile standen wir vor Pepes Wohnungstür. Ich wurde langsam nervös bei dem Gedanken was er jetzt schon wieder veranstaltet hatte. Die Straßenlaterne, die vor dem Wohnblock auf unsere Köpfe leuchtete, flackerte, und generell war es schon ziemlich dunkel draußen. Dementsprechend froh war ich auch darüber, dass Dario mich bis hierhin gebracht hatte.

"Danke.", wandte ich mich ihm zu und grinste schief.
"Kein Problem. Und demnächst gibt's mal 'ne Revanche, klar?", fragte er und boxte mir freundschaftlich gegen die Schulter.
"Klar ganz sicher!", lachte ich und rieb mir die schmerzende Stelle wo er mich getroffen hatte.

"Und jetzt ab nach oben. Der sitzt bestimmt schon auf heißen Kohlen."

Dario wunk mir noch zu bevor er um die Ecke und somit aus meinem Sichtfeld verschwand.

Ich drehte mich zurück zur Tür und drückte mit zitternden Fingern auf die passende Klingel.

Es dauerte lange bis endlich der summ-ton erklang und ich endlich die Stufen zu Pepes Wohnung hochlaufen konnte. Was er wohl geplant hatte?
Langsam wurde ich richtig neugierig!

Die Haustür stand offen.

Was ging denn jetzt ab?

Sollte ich reingehen oder warten?

"Pepe?", rief ich leise durch den Türspalt und dann nochmal etwas lauter.

Keine Antwort.

Meine Finger fingen an zu schwitzen.

Was zog er hier ab?

Ich griff entschlossen nach der Türklinke und schob die Tür auf.

Ich stockte mitten in der Bewegung, zog scharf die Luft ein.

"Pepe?!"

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Damdamdam D:

Dann kamst Du - (Selfishii)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt