Kapitel 33

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Nachdem ich Jans Zimmer verlassen hatte, zückte ich sofort mein Handy und versuchte Mara anzurufen. Allerdings ging sie nicht ans Telefon und so ging ich mit schlechter Laune ins Wohnzimmer und ließ mich aufs Sofa fallen. Murky kletterte auf meinen Schoß und ich fing an ihn abwesend zu streicheln. Andre legte mir den Arm um und lehnte sich an mich. Mit geschlossenen Augen lehnte er seinen Kopf an meinen an und atmete ruhig:" Es ist nicht deine Schuld." Ich seufzte:" Doch.. Und wie! Ich hätte mich da einfach nicht einmischen sollen. Jan hätte das schon irgendwie hinbekommen. Wäre ich an dem Abend bloß nicht aufgestanden!" Andre umarmte mich nun ganz von der Seite:" Hey... Hör auf dir solche Vorwürfe zu machen. Es ist schon alles richtig so wie es ist. Das wird schon wieder." Ich lächelte:" Ja... Du hast bestimmt recht." Auch er lächelte und wir küssten uns.

An diesem Abend versuchte ich Mara noch 3 mal zu erreichen, aber sie antwortete einfach nicht auf meine Anrufe. Das war total seltsam. Normalerweise nahm sie wenigstens ab um mich anzuschreien oder so. Aber diesesmal war es total anders. Sie schien echt mehr als sauer zu sein. Am nächsten Tag fuhr ich deshalb extra früh nach hause, in der Hoffnung mit Mara reden zu können. Sie war jedoch nicht zuhause und so setzte ich mich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an, obwohl ich nicht mal darauf achtete was gerade lief. Ich ließ mich einfach berieseln und fing an auf meiner Lippe herum zu beißen. Dies tat ich immer wenn ich aufgeregt war und ich war aufgeregt. Langsam machte ich mir nämlich richtig Sorgen. Mara war nicht der Typ dafür vor Konfrontationen zu flüchten. Außerdem fehlten in ihrem Zimmer keine Sachen, die zeigen würden, dass sie zu einer Freundin abgehauen war. Nein die Wohnung sah genauso aus wie ich sie hinterlassen hatte und das bereitete mir echt Sorgen. Nervös trommelte ich mit den Fingern auf der Sofalehne herum und versuchte mit meinen Gefühlen klar zu kommen. Immer mehr drängte sich mir das gefühl auf, dass hier etwas nicht stimmte.

Plötzlich klingelte das Telefon in unserer Wohnung. Das musste Mara sein! Total erleichtert sprang ich auf und rannte zu Hörer. Ich nahm schnell ab:" Ja?" "Hallo spreche ich da mit einer gewissen Katharina Siebert?" fragte mich eine neutrale Frauenstimme. Jetzt war ich verunsichert:" Ehm ja? Was kann ich für sie tun?" Die Frau seufzte:" Nun. Ich rufe sie an um ihnen von dem Unfall ihrer Mitbewohnerin zu berichten..." Ich fing an zu zittern:" Unfall?" Meine Stimme war total belegt und dünn. Die Frau antwortete mir weiterhin neutral und als wäre es das normalste der Welt von einem Unfall zu berichten:" Ja. Sie ist von einem Auto angefahren worden und sie ist schwer verletzt." Ich hielt mich am Schrank fest um nicht umzufallen. Vor ein paar Monaten hatten wir hier noch gestanden und Mara hatte sich ein Paar Schuhe für das Date mit Jan rausgesucht. "Frau Siebert?" fragte die Frau und ich schüttelte mich kurz um die Erinnerung los zu werden:" Ja... Entschuldigung. Wird ... Wird sie es überleben?" "Das wissen wir nicht genau. Die Ärzte tun was sie könnem aber ich kann ihnen nichts versprechen. Sie ist in einem sehr schlechtem Zustand." erläuterte die Frau weiterhin. Ich atmete die ganze Zeit tief durch um nicht zusammen zu brechen:" In welchem Krankenhaus liegt sie?" Dann erklärte mir die Krankenschwester den Weg zum Krankenhaus und ich legte nach einem kurzem Dank auf. Völlig zerstreut ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa fallen. Was wenn Mara das alles nicht überlebt und ich sie nie wieder sehe?

Mein Bad Boy ~Apecrime ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt