Kapitel 50

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Geschockt stand ich vor der Tür. Eine Hand auf der Türklinke und den Kopf an eine der vielen kleinen Scheiben gelehnt. Was war nur immoment mit meinem Leben los? Jan neben mir räusperte sich:" Kathi, dass tut mir leid. Das ist alles meine Schuld. Fuck it. Hör mal, wir machen das so wir packen deine sachen oben in die Wohnung und dann bleibst du da erstmal und ich versuche mit Andre zu reden, okay? Wir wissen beide das Andre ein wenig Zeit braucht um wieder rational zu denken. Immoment ist er einfach nur sauer und es wird nichts bringen mit ihm zu reden." Jan legte seine Hand auf meine Schulter:" Ich meine wir wollen ja nicht, dass er dich rausschmeißt." Schmerzerfüllt schloss ich die Augen:" Er ist alles was ich noch habe.... Wie soll ich denn ohne ihn... Leben?" Ich hörte wie Jan schluckte:" Ich sorge dafür, dass alles wieder gut wird." Ich nickte leicht und holte schließlich die Müllsäcke:" Komm. Machen wir uns an die Arbeit."

Eine Stunde später hatten wir alle Sachen von Mara zusammen gepackt und nach oben in die Wohnung getragen. Jan und ich waren mit den Nerven völlig am ende und ich wusste, dass ich noch aus der Wohnung musste bevor Andre nach hause kam. Jan und ich hatten uns darauf geeinigt, dass er ein Kissen und den Bilderrahmen von Mara behalten durfte und ich behielt fürs erste den kleinen Elefanten den Mara seit ihrer Geburt gehabt hatte. Mit Musik auf den Ohren packte ich nun auch alle meine Sachen zusammen in eine Tasche. Als ich fertig war schrieb ich Andre einen kurzen Brief hinten auf ein Foto von uns:
Andre? Ich weiß du bist sauer und hasst mich momentan vermutlich aber es ist nicht so wie es aussah. Wie dir vielleicht aufgefallen ist sind alle Sachen von Mara weg. Jan und ich haben sie gemeinsam weggeräumt. Ich hab Jan nur getröstet. Da läuft nichts. Wie könnte ich je jemand anderen lieben als dich? Bitte überdenk deine Entscheidung noch einmal. Ich liebe dich.
Kathi
Seufzend stand ich auf und nahm meine Tasche. Jan wartete schon im Flur auf mich und hielt einen Schlüssel und meine Jacke in der Hand:" Sag einfach bescheid wenn du hunger hast. Ich bring dir dann etwas hoch." Ich lächelte schwach:" Danke." Dann umarmte ich ihn und ging aus der Wohnung. Als die Tür ins Schloss fiel fühlte es sich total endgültig an und ich musste tief durchatmen um nicht wieder weinen zu müssen. Ich drückte auf den Knopf für den Fahrstuhl und wartete. Schließlich öffnete sich die Tür und eine überraschte Regina stand im Fahrstuhl:" Kathi? Was ist passiert?" Ich schüttelte leicht den Kopf:" Ich kann noch nicht darüber reden." Schnell ging ich in den Fahrstuhl und drückte den Knopf um eine Etage höher zu fahren. Regina verschränkte die Arme und blieb stehen. Verwirrt sah ich sie an:" Willst du nicht zu den Jungs?" Sie lächelte mich leicht an:" Ach, die können warten. Eine Freundin braucht mich." Die Aufzugstüren schlossen sich und ich lächelte Regina dankbar an.

Ein wenig später hatte ich es mir in einem der leeren Räume gemütlich gemacht und saß mit Regina auf einem meiner Kissen auf dem Boden. Gerade hatte ich ihr die Situation erklärt und sie hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu. "Tja und jetzt hasst er mich wohl..." sagte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Tröstend legte Regina ihre Hand auf meinen Rücken:" Mach dir nichts draus. Das ist ein riesen Missverständnis. Ich bin mir sicher, dass sich Andre bis nachher wieder beruhigt hat und dann könnt ihr wieder normal miteinander reden. So reagiert er nunmal wenn er richtig verletzt wird. Abwehrend und ignorant. Außerdem bedeutest du ihm viel zu viel. Hab etwas Geduld und alles wird wieder gut." Ich seufzte:" Ja vielleicht hast du recht. Es ist nur alles gerade so schwer mit Mara undso." Regina fing an meinen Rücken zu streicheln:" Ich versteh dich. Vielleicht würde dir Ablenkung etwas gut tun." Leicht nickte ich:" Ja... Morgen fängt die Schauspielschule ja wieder an. Dann wird es wieder besser." "Siehst du! Naja... Ich denke ich sollte jetzt mal runter zu den anderen. Brauchst du noch irgendwas?" fragte sie vorsichtig.Ich hob den Kopf und lächelte sie an:" Nein danke und danke das du hier warst. Das hat echt gut getan." Sie zwinkerte mir zu und verließ dann die Wohnung mit den Worten:" Ach, keine Ursache!"

Mein Bad Boy ~Apecrime ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt