Kapitel 47

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Andre pov.:

Schläfrig öffnete ich die Augen und rieb mir den Nacken der total schmerzte. Ich musste wohl tatsächlich im Sitzen eingeschlafen sein. Schließlich streckte ich mich und sah nach rechts. Ich erwartete Kathi dort sitzen zu sehen aber dort war nur eine Lücke zwischen mir und Jan. Mein Blick wanderte nach vorne und dort sah ich eine zusammen gesunkene Person. War das etwa Kathi?! Sofort sprang ich auf, was keine gute Idee war, da mein Kreislauf mir zu schaffen machte. Als das Schwindelgefühl verschwunden war, rannte ich zu Kathi und richtete sie auf. Ihre Augen waren bereits offen und ich schüttelte sie verwundert:" Kathi? Hey... Was ist passiert?" Ich wartete auf eine Antwort, doch sie kam nicht. Kathi betrachtete mich nur mit einem leeren Blick. Wieder schüttelte ich sie, doch ihr Blick blieb unverändert. Dann kam eine Ärtztin aus dem Zimmer:" Entschuldigung?" Fragte sie mit heiserer Stimme und ich sah zu ihr auf:" Ja?" Sie schluckte und sah mir tief in die Augen:" Es tut mir leid es ihnen sagen zu müssen, aber.... Sie hat es nicht geschafft." Ich nickte schwer und nun endlich konnte ich Kathi's leeren Blick verstehen. Die Ärtzin drehte sich um und bevor sie den Raum verließ sagte sie noch:" Mein Beileid." Dann schloss sie die Tür hinter sich. Kurz schloss ich die Augen. Es war meine Schuld. Ich hatte Jan dazu überredet Feiern zu gehen. Verdammt. Mit wackeligen Beinen stand ich auf und zog Kathi mit auf die Füße. Sie ließ sich einfach hängen wie ein nasser Sack und bewegte sich kaum. Also trug ich sie zu Jan und setzte sie sanft auf den Boden. Fast automatisch zog sie die Beine an und legte den Kopf auf ihren Knien ab:" Sie ist tot." Behutsam legte ich meine Hand auf ihren Arm und streichelte sie mit meinem Daumen. Dann hob ich die andere und weckte Jan. Dieser öffnete langsam die Augen und sah mich verwirrt an:" Andre was..?" "Jan, sie ist tot." flüsterte Kathi mit lebloser Stimme und Jan sah sie schockiert an. "Aber... Sie ist doch nur umgefallen... Sie meinte doch es geht ihr ganz gut.." beim reden wurde seine Stimme immer dünner und ich sah wie ihm die Tränen über das Gesicht rollten. Kathi schüttelte starr den Kopf:" Sie hat es nicht geschafft." Jan drehte den Kopf nach vorne und starrte auf den Boden. Ich legte beiden die Hand auf die Schulter:" Leute, wir kriegen das schon wieder hin.... Bald wird wieder alles wie früher sein. Wir müssen uns jetzt zusammen reißen aber zusammen können wir diese Scheiße durchstehen okay?" Jan schüttelte meine Hand ab und sprang auf:" Verdammt Andre! Ich hab sie geliebt! Es wird nie wieder alles wie früher sein! Du hast doch keine Ahnung!" Dann drehte er sich um und rannte aus dem Zimmer. Ich nahm ihm seine Worte nicht übel. Er musste gerade den Tod seiner Freundin durch stehen, dann sagt man halt solche Dinge. Ich wendete mich wieder Kathi zu, die einfach nur da saß. "Wollen wir nach hause gehen?" fragte ich sie und sie nickte ohne ein weiteres Wort zu sagen. Seufzend stand ich auf und zog sie dann auf die Füße. Gemeinsam verließen wir das Krankenhaus.

Jan pov.:

Andre hatte doch keine verfickte Ahnung! War er eigentlich behindert? Bald ist alles wieder so wie früher. Pah, das ich nicht lache. Es würde nie wieder alles wie früher sein! Ich hatte gerade die Liebe meines Lebens verloren! Wieder schossen mir die Tränen in die Augen und ich rannte eine der vielen Straßen in Köln entlang. Zu allem überfluss fing es nun auch noch an zu Regnen. Waren wir hier in irgendeinem schlechten Hollywood Film? Ohne mich irgendwie beirren zu lassen lief ich einfach weiter. Der Regen konnte mich mal. Alles konnte mich mal. Ich hatte einfach keinen Bock mehr. Klar, ich musste nicht Hungern, ich hatte ein Dach über dem Kopf und ich war Gesund aber zu welchem Preis? Ich würde lieber Hungern, als Mara zu verlieren. Verdammt, ich hatte sie doch schon verloren.... Klitschnass kam ich schließlich bei dem Rheinufer an und ließ mich auf die Steine fallen. Es war vorbei. Sie war weg, für immer. Ich würde sie nie wieder in meine Arme schließen und Küssen können. Nie wieder mit ihr Lachen oder sie mal wieder aufziehen und dabei beobachten wie diese kleine Falte auf ihrer Stirn erscheint, wenn sie sich mal wieder über mich aufregt. Nie wieder würde ich ihr Lachen hören und dieses atemberaubende Lächeln sehen. Vor meinem Inneren Auge sah ich sie wieder vor mir Tanzen, an dem ersten Abend als wir uns kennengelernt hatten. In diesem wunderschönen Kleid und mit ihren gelockten Haaren. Lachend stand sie vor mir und bewegte sich im Rythmus der Musik:" Und wie heißt du, wenn man fragen darf?" Automatisch lächelte ich und antwortete laut:" Jan und du?" "Mein Name ist ein Geheimniss. Wenn du mir gefällst verrate ich ihn dir." lachend warf sie den Kopf zurück und drehte sich, wobei ihre Haare nur so durch die Luft flogen. An diesem Abend war ich ihr sofort verfallen und wollte nichts mehr als sie. Immernoch sah ich sie vor mir und diesmal lachte sie über einen meiner Witze. Ihr Lachen war so schön gewesen.....
Ich schlug mir die Hände gegen das Gesicht und schrie verzweifelt auf. Wie konnte man einen so wundervollen Menschen nur das Leben nehmen?!

Mein Bad Boy ~Apecrime ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt