POV Sherlock
Ich öffnete meine Augen. Ich lag in einem Krankenhauszimmer mit großen Fenstern, durch die gleißendes Licht auf mein Bett schien. Das Piepsen der Geräte war verschwunden. Ich tastete unter meine Bettdecke und merkte dass ich eines von diesen Krankenhaushemden trug. Darunter war ein Verband fest um meine Brust gewickelt. Ich richtete mich stöhnend auf und fiel sogleich wieder in das große Kissen unter mir. Dann wandte ich meinen Kopf nach links und sah...John. John!
"John?", murmelte ich. Er war auf einem Stuhl, der direkt neben meinen Bett stand, zusammengesunken und schlief.
Ich griff nach seiner Hand und streichelte sie sanft. John murmelte etwas und zuckte dann zusammen.
"John", sagte ich erneut und etwas lauter. Ich lies seine Hand los. Er öffnete langsam seine Augen und setzte sich aufrechter hin. Er brauchte wohl einige Sekunden bis er sich klar war wo er sich befand. Doch dann sah er mich und ich konnte sehen wie ihm buchstäblich ein Stern vom Herzen fiel.
"Sherlock!", rief er unendlich erleichtert und nahm sofort meine Hand. "Du bist wach! Wie geht es dir? Was ist passiert um Himmels Willen? An was kannst du dich erinnern?"
Er quetschte sich neben mich auf die Bettkante und sah mich an.
"So viele Fragen auf einmal", murmelte ich und lächelte, etwas müde.
"Ich bin so froh dass du aufgewacht bist Sherlock", sagte John und fuhr sich erschöpft mit einer Hand durch seine Haare.
"Wie lange war ich weg?", fragte ich.
"Eine Woche", antwortete er, "Eine ganze, lange, schreckliche Woche."
"Oh...", machte ich leise. Ich hatte komplett das Zeitgefühl verloren.
"Also? Was ist passiert Sherlock? Wer hat dich angeschossen?"
Ich atmete tief durch und sagte: "Ich weiß es nicht, John."
John sah mich ungläubig an und ich fuhr fort: "Ich war einkaufen...und wollte eine Abkürzung nehmen, weil ich ja die Einkaufstüten hatte. Ich bin also durch diese Gasse gelaufen, weißt du in der Nähe der Bahnbrücke, und dann hat jemand auf mich geschossen. Das nächste an das ich mich erinnere war das Krankenhaus."
Ich wusste, wie lückenhaft und unrealistisch diese Erzählung klang. Aber aus irgendeinem Grund hatte ich beschlossen Mary da raus zu lassen. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie tat sie mir leid, und sie hatte schon genug Probleme.
"Aber...du musst doch gesehen haben, wer dich angeschossen hat", sagte John langsam. "Der Arzt hat gesagt du wurdest von vorne in die Brust geschossen."
"Ja...aber ich kann mich echt nicht erinnern. Ich sehe kein Gesicht. Vielleicht hatte der Täter eine Maske auf oder so."
John runzelte die Stirn. "Ja...vielleicht", murmelte er.
"Ich kann mich noch an andere Dinge erinnern", sagte ich und sah John an.
"An was denn?", fragte er teils hoffnungsvoll, teils unsicher.
"Ich erinnere mich daran wie ich auf der Intensivstation lag...dass muss wohl noch ziemlich am Anfang gewesen sein. Und ich erinnere mich daran wie du reinkamst und dich zu mir gesetzt hast. Du hast mit mir gesprochen. Daran erinnere ich mich genau."
John nickte etwas verlegen, sagte aber nichts.
"John, ich erinnere mich auch an jedes Wort dass du gesagt hast."
Er sah weg und biss sich auf die Lippen.
"Danke John." Ich zog ihn zu mir herunter und küsste ihn sanft auf die Wange.
"Es tut mir leid dass ich es dir nie ins Gesicht gesagt habe...", sagte John leise.
"Das ist nicht so wichtig John, ehrlich ich finde nicht dass-"
"Ich liebe dich Sherlock", unterbrach mich John und küsste mich auf den Mund. Ich schlang meine Arme um ihn und erwiderte den Kuss. Ich legte alle Emotionen hinein die ich seit einer Woche mit mir rumgetragen hatte. Wie sehr ich ihn vermisst hatte. Wie sehr ich ihn liebte.
John löste sich von mir und streichelte meine Wange.
"Ich liebe dich auch John", sagte ich, "und ich habe dich so sehr vermisst."
"Ich habe dich auch vermisst", erwiderte er.
Eine Weile sahen wir uns nur an. Aber ich hatte einige Fragen an John, und ich konnte es nicht erwarten sie loszuwerden.
"Was ist so passiert in der letzten Woche? Irgendwelche Neuigkeiten? Moriarty? Irgendetwas?"
John grinste angesichts meines wohl hoffnungsvollen Gesichtsausdrucks und antwortete: "So ein Zufall dass du fragst! Es ist tatsächlich etwas passiert. Lestrade hat Moriarty in U-Haft."
Ich sah ihn enttäuscht an. "Aber er wird doch ausbrechen!?"
"Natürlich wird er das. Oder er schafft es irgendwie wieder sich bei dem Prozess rauszuhauen. Aber erstmal ist er weg oder?"
"Ist wohl so", sagte ich und war doch ein bisschen erleichtert.
"Weißt du wann ich gehen kann?", fragte ich.
"Ich weiß es nicht genau, aber bestimmt bald. Sie haben dich vor drei Tagen auf eine normale Station verlegt und sagen deine Werte bessern sich täglich. Und nun wo du aufgewacht bist...aber es kann schon noch eine Woche dauern."
Ich stöhnte. "Kannst du dich nicht zuhause um mich kümmern, du bist doch Arzt...", sagte ich hoffnungsvoll.
John lächelte. "Das kannst du den behandelnden Arzt ja selbst fragen, ich muss ihn sowieso benachrichtigen dass du aufgewacht bist. Und wenn es nicht klappt - ich komme dich doch jeden Tag besuchen!"
"Mhhh", machte ich und spielte mit dem Saum seinen Pullovers.
"Ach ja, dein Handy und alles liegen hier in der Schublade okay?" Er stand auf.
"Nicht gehen", bettelte ich und griff nach seiner Hand.
"Ich komm doch bald wieder", versprach er und küsste mich noch einmal. "Bis dann", verabschiedete er sich und verließ den Raum.
Ich seufzte. Dann öffnete ich die Schublade mit meinen Sachen und holte mein Handy hervor. Ich öffnete meine Nachrichtenbox und bekam einen kleinen Schock, als ich über 100 neue Nachrichten angezeigt bekam. Und sie waren alle von ihr. Irene Adler.
DU LIEST GERADE
I love you John Watson - a (German) Johnlock Fanfiction ( #Wattys2016 )
Fanfiction[POV Sherlock, Kapitel 3] "Zwei Jahre...", keuchte John, "wie konntest du mir das antun!?" "John", presste ich hervor während er einen erneuten Versuch startete mir eine reinzuhauen. "Gib mir nur einen...nur einen Grund...",sagte er mit angespannten...