Kapitel 4

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POV John

Mein Herz klopfte immer noch schnell und laut gegen meine Brust und heißer Adrenalin schoss durch mein Blut. Ich stand immer noch da wo Sherlock mich zurück gelassen hatte. Langsam beruhigte sich mein Atem und mein Schock lies nach. Ich stöhnte laut und lies mich wieder an die Hauswand sacken.

Ich hatte ein Problem.
Nein ich hatte deutlich mehr als eines.
Erstens: Sherlock Holmes war wieder von den Toten auferstanden.
Zweitens: Wir hatten uns geküsst.
Drittens: Es hatte mir gefallen.
Viertens: Zuhause wartete meine Partnerin auf mich.

Das waren definitiv drei Probleme zu viel, denn das erste war ja durchaus akzeptabel, wenn es das Zweite und das Dritte nicht gäbe.
Ich richtete mich auf und machte mich auf den Weg zu Marys Wohnung. Ich schloss leise Auf und Schlich mich ins Schlafzimmer. Mary schlief tief und fest. Es war drei Uhr am morgen. Ich legte mich wieder zu ihr und starrte an die weiße Decke.
Diese Nacht machte ich kein Auge mehr zu.

POV Mary

Am nächsten Morgen wirkte John außergewöhnlich müde, als er sich an den Frühstückstisch setzte und sich eine Tasse Kaffee eingoss.
"John?" Er reagierte nicht und starrte nur abwesend ins Leere.
"John!", sagte ich lauter. Er sah mich an und machte "Mh?".
Ich schüttelte den Kopf.
"Hast du schlecht geschlafen?"
"Ja.", antwortete John nur.
Ich setzte mich hin und goss mir ebenfalls Kaffee ein. John beobachte anscheinend sehr intensiv die schwarze Flüssigkeit in seiner Tasse und so schwiegen wir uns den Rest des Frühstücks an.
"John, ich geh gleich zur Arbeit okay?"
"In Ordnung. Wann kommst du wieder?", sagte er.
Ich runzelte die Stirn und antwortete:
"Um Acht John, wie jeden Tag."
"Ja klar."
Offensichtlich stimmte etwas überhaupt nicht mit John. Er stand auf um mich zu verabschieden.
"Bis später dann", sagte er und küsste mich auf die Wange. Er zuckte etwas zurück, wurde rot und verschwand dann in seinem Arbeitszimmer.
Ich schüttelte erneut den Kopf und machte mich dann auf den Weg zur Arbeit.
Was stimmte nicht mit John?

Was war zwischen gestern Abend und heute Morgen passiert, dass ihn derart aus der Bahn warf?

Hatte er jemanden kennengelernt ?

Aber das war doch absurd: John hätte sich nachts draußen rumtreiben müssen und eigentlich war er echt nicht der Typ dafür.

Und wenn doch ?

Was, wenn er sich nachts in irgendwelche Clubs schlich und wenn er dort eine andere Frau kennengelernt hatte...?
Und wenn... dann musste sie wirklich toll sein, wenn er deswegen so neben der Spur war.
Sollte ich ihn darauf ansprechen? Aber wenn ich falsch lag würde er denken ich vertraue ihm nicht...

Und wenn ich nachts wach bleibe und herausfinde wo er hin geht ?

Wollte ich John wirklich hinterher spionieren ?

Aber wenigstens hatte ich dann Gewissheit, dass John mir wirklich treu war...
Ich würde einfach die nächsten Nächte aufpassen ob John das Haus nachts verlässt oder nicht. Warscheinlich bilde ich mir sowieso alles nur ein.

POV John

Ich saß auf meinem Bett und und sah auf das gerahmte Bild auf meinem Nachttisch. Irene Adler hatte es gemacht als Sherlock und ich den Buckingham Palace verließen.
Sherlock lacht auf dem Bild, er hat diese Lachfältchen um die Augen und in den Wangen. Gott, er ist so schön. Ich hatte ihn so vermisst. So sehr. Dieser Fakt stand über aller Wut die ich verspürte weil er mich nicht in seinen Plan eingeweiht hatte.
Aber Ich würde mich darüber nochmal mit ihm unterhalten, da brauchte er sich gar keine Illusionen zu machen!

Bing!

Mein Handy? Offenbar hatte ich eine SMS bekommen. Ich nahm es aus meiner Tasche und entsperrte es.

Na? Denkst du grad an mich?
Heute Nacht, selbe Zeit, selber Ort.
SH

Ich grinste übers ganze Gesicht. Und wir sehr ich diese SMSen vermisst hatte.
Und wir würden uns heute wieder treffen! Ich tippte die Worte:

Wie hast du das wieder rausgefunden? Das kannst du doch unmöglich deduziert haben!
Heute Nacht okay. Aber wie wärs in 221B?
JW

Eine Minute später kam die Antwort:

Tja, ich kann neuerdings auch Gedanken lesen ;).
Okay dann Mitternacht in 221B.
SH

Okay, Sherlock Holmes hat einen Emoji benutzt. Hoffentlich meinte er das mit dem Gedankenlesen nicht ernst!

Fliegen, Küssen, Gedankenlesen -was willst du noch alles können?
JW

Jesus!
Jetzt hatte ich definitiv mit Sherlock Holmes geflirtet! So ein Mist aber auch! Und es war nicht mal so, dass es einem nicht aufgefallen könnte, wobei Sherlock es so oder so erkennen würde, das Genie.

Vielleicht finden wir es ja heute Nacht raus...;)
SH x

Okay. Okay John.
Sherlock hat einen Emoji und ein X benutzt. Er flirtete definitiv zurück.
Das konnte auch ein Blinder mit Krückstock, oder ich eben, erkennen. Und was sollte das heißen - wir werden es heute Nacht rausfinden...

Oh mein Gott.
In meinem inneren spielte sich ein Kampf ab.

Meine Stimme der Vernunft, gegen die Hälfte die schon immer etwas für Sherlock empfunden hat.

Und endlich hat sie eine Chance, sie streckt triumphierend die Faust in die Luft und betritt das Schlachtfeld. Sie ist gut gerüstet und selbstbewusst. Sie geht in Position und zieht ihr Schwert.

Die vernünftige Hälfte ist verwirrt und es mangelt ihr an Argumenten und Verteidigung. Ihr Helm sitzt schief und ihr Schwert ist nur aus Holz. Mit anderen Worten: Die Vernunft ist geschwächt.

Die Sherlock-Hälfte nutzt das für einen Angriff. Sie schreitet voller Elan in die Mitte des Kampfschauplatzes und fordert die Vernunft zum Zug. Die Vernunft fuchtelt etwas mit ihrem Holzschwert umher, kann jedoch nichts ausrichten. Doch die Sherlock-Hälfte pariert jeden Schlag grandios.
Die Vernunft wird stark getroffen und bleibt verwundet am Boden liegen. Die andere Hälfte schwengt frohlockend eine Fahne und grinst. Diese Schlacht hat sie definitiv gewonnen.

Und ich kann heute Nacht kaum noch abwarten.

I love you John Watson - a (German) Johnlock Fanfiction ( #Wattys2016 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt