,, Hast du gerade mit Alonso Ramirez geredet?", sprach mich ein Mädchen an, als ich gerade in mein Auto einsteigen wollte. Verwundert sah ich sie an.
,, Eh.. Ja. Na und?" Sie fing an zu lächeln, ich musterte sie schnell. Sie hatte ebenfalls einen dunkleren Teint wie Alonso und braune Haare. Ihre Augenfarbe sah so aus, als wäre sie schwarz, was ich noch nie gesehen hatte.
,, Niemand spricht mit Alonso, also die Leute auf dieser Schule. Alle sind hier zu arrogant", lächelte sie. ,, Ich heiße Keyla." Ich fing an ebenfalls zu lächeln.
,, Ich bin Sam. Ehm, aber ich würde nicht sagen, dass ich mich besonders gut mit Alonso verstehe." Keyla grinste nur.
,, Also Hass-Liebe?" Empört, jedoch amüsiert zugleich starrte ich sie mit offenem Mund an.
,, Niemals! Ich würde doch nichts mit so einem nervigen Typen anfangen."
,, Alonso redet nie mit Leuten von hier. Er hält sie viel zu schnöselig und eingebildet." Okay, dieser Typ war doch selber eingebildet!
,, Naja, egal. Also, bye." Sie ging auf die Bushaltestelle zu und ich überlegte mir, ob ich sie nicht einfach nach Hause fuhr. Sie schien nett.
,, Keyla?", rief ich und winkte ihr zu. Sie drehte sich um ich schrie wieder:,, Soll ich dich fahren?" Lächelnd kam sie auf mich zu.
,, Danke."
-
Ich fuhr Richtung Queens, denn dort lebte sie. Es herrschte Stau, woran ich mich noch gar nicht gewöhnt hatte, deshalb nervte es mich auch so unglaublich.
,, Oh Gott, ich hasse Stau. In Florida hatten wir höchsten einmal pro Monat Stau", beschwerte ich mich und murmelte Schimpfwörter.
,, Gewöhn' dich dran, denn sowas ist Alltag hier." Ich sah in das belustigte Gesicht von Keyla.
,, Woher kennst du eigentlich Alonso?"
,, Ach, er ist mein Cousin." Mit offenem Mund starrte ich sie an. Wie bitte? Er war ihr Cousin? War sie auch ein Gangmitglied? Hatte ich nicht Französisch mit ihr? Okay, falscher Gedanke.
,, Was guckst du denn so? Nein, ich bin kein Gangmitglied, wenn du das denkst", lachte sie und nahm ihr Handy raus. Sie quietschte kurz auf.
,, Hast du Lust kurz zu mir zu kommen? Ich hab Bude frei." Ich überlegte. Wenn ich mitkäme, würde das wohl eine neue Freundschaft heißen und ich mochte sie schon. Und wenn ich wieder nach Hause fuhr, würde ich dort gammeln und nichts machen.
,, Okay. Warum nicht? Ich ruf nur kurz meine Eltern an." Ich rief während dem Autofahren meine Eltern an. Mom war mit Dad im Fitnessstudio und danach wollten sie einkaufen. Jake war in der Schule, also war es kein Problem.
,, Geht klar", lächelte ich.
Ich hielt vor einem kleinen Haus. Es hatte rote Backsteine und war voll gesprayt mit spanischen Wörtern und ein paar Englischen. Dort stand fuck LG, QUEEN's BITCH und WARRIORS!
Ich war entsetzt, doch stieg langsam aus. Keyla beachtete die Wände nicht, sondern suchte ihre Schlüssel und schloss die Haustür auf. Sie warf ihre Tasche ins Wohnzimmer und betrat die kleine Küche.
,, Nudeln oder Tachos?" Ich zuckte mit den Schultern.
,, Hab noch nie Tachos gegessen."
,, Fuck", entfuhr es ihr. Plötzlich fing sie an zu lachen und grinste mich nach ein paar Sekunden amüsiert an. Ich warf ihr nur einen verwirrten Blick zu, jedoch zuckten meine Mundwinkel ebenfalls etwas.
,, Oh Mist, du meinst es ernst", erwiderte Keyla und hielt sich die Hand vor den Mund. So schlimm war es nun auch wieder nicht, fand ich.
,, Okay, ich bring dich zu Marco, Dieser Typ macht göttliche Tacos, Orgasmus im Mund, versichere ich dir." Ich fing an zu lachen und ließ mich von ihr rausziehen. Wir gingen die Straße entlang und sprachen über unsere Hobbys.
,, Wie findest du Basketball?", fragte sie mich etwas später, als wir schon ungefähr zehn Minuten lang liefen.
,, Es macht Spaß, aber ich weiß nicht, ob ich gut darin bin", lächelte ich und zuckte kurz mit den Schultern. ,, Aber ich bin auch klein."
Keyle blieb stehen, hielt mich an meinem Oberarm und fing an meine Größe zu Betrachten.
,, Wie groß bist du?"
,, 1, 66 Meter", sagte ich. Sie war ein kleines Stück größer als ich, vielleicht zwei Zentimeter.
,, Naja, ich bin 1,67 groß. Riesen sind wir nicht, aber wenn wir gut sind, können wir gegen Ramon gewinnen", sie grinste und ging weiter. Ich fragte mich, wer Ramon sei und ob wir vielleicht gegen ihn spielen würden.
Vor einem kleinen Imbissstand blieben wir stehen. Oben stand Marco's und ein kleiner Mann, der mit Keyla auf spanisch sprach, bereitete uns keine Sekunde später Tacos zu.
,, Er ist der Beste", flüsterte sie; Ich sah mich um. Einen Park gab es ebenfalls. Ein paar Jugendliche rauchten und spielten Baskteball. Es war angenehm warm, so dass ich meine Jacke auszog und mein CropTop besser zur Geltung kam. Hinter mir pfeiften ein paar Jungs, und ich zeigte ihnen meinen Stinkefinger. War ich ein Hund? Fehlte bloß noch, dass sie mich catcalled.
,, Beachte diese pendejos nicht", lächelte Keyla mich an und überreichte mir den Taco.
,, Geht auf's Haus, weil es dein erster Taco ist", zwinkerte Marco uns zu, mit einem spanischen Akzent. Ich bedankte mich und biss in den Taco rein, nachdem wir uns auf eine Bank gesetzt hatten.
Es schmeckte wirklich unglaublich gut. Die Soße war etwas scharf, was ich total mochte, da ich es liebte, scharf zu essen. Der Mais war knackig wie die Paprika, und eine unbekannte Fleischsorte schmeckte ich. Ich biss sofort noch einmal rein und schmeckte ebenfalls den Salat und die Tomaten, doch der Käse war am Besten.
,, Mmh!", rief ich überrascht und fing an, zu kauen. Ich liebte dieses Gericht jetzt schon.
,, Ih weih", schmatzte Keyla aufgeregt und schluckte ihren Bissen runter. ,, Marco macht einfach die besten Tacos der Welt. Und seine Salsa ist göttlich, aber die 'zeig ich dir ein andern Mal", grinste sie und biss nochmal rein. Ich freute mich jetzt schon, noch mehr Gerichte ihrer Kultur zu probieren.
Nach dem Essen spatzierten wir durch den Park und sprachen über verschiedene Themen, wobei wir irgendwann an einen Basketballplatz ankamen.
,, Zeit, die Kalorien zu verbrennen", lachte Keyla und plötzlich kam Alonso und ein paar Jungs aus einer anderen Ecke.
,, Keyla! Warum hast du die gringa hergeschleppt?"
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New York Nights
Teen FictionIhr altes Leben ließ Samantha Hanson in Florida, als sie mit ihrer vierköpfigen Familie nach New York City zog. Eine Stadt voller Leben und Liebe, egal ob Tag oder Nacht, es war immer etwas los. Und als sich die aufbrausende Sam im falschen Viertel...