• S A M •
Es wurde langsam kühler, sodass Alonso und ich uns an das Lagerfeuer saßen. Er hatte einen Arm um mich gelegt und wir saßen nah beieinander, während ich einen Maiskolben aß.
,, Die schmecken gut", schmatzte ich und aß weiter. Die Maiskolben waren leicht angebrannt und salzig, was ich total mochte, jedoch spürte ich schon, dass ich etwas zwischen den Zähnen hatte.
Verena saß sich zu uns und hatte einen Teller mit einem Maiskolben und Salat. Sie lächelte mich an und lachte, als ich noch einen Bissen vom Mais aß.
,, Wisst ihr", fing Alonso an. ,, In meiner Kultur essen wir Maiskolben mit Karamellsoße." Ich verzog das Gesicht und sah zu meinem Freund. Ernsthaft? Karamellsoße mit Mais? Konnte das überhaupt schmecken?
,, Oh, soll ich es dir holen?", fragte Verena Alonso und stand schon auf, bevor er überhaupt antworten konnte.
,, Das soll wirklich schmecken?", fragte ich ihn und überlegte. Etwas so süßes wie Karamell sollte mit etwas salzigem wie Mais schmecken?
Verena kam mit einem weiteren Teller zurück und gab es Alonso. Auf dem Teller war ein Maiskolben. Sie gab ihm die Karamellsoße, die in einem kleinen Behälter war. ,, Ich probiere es auch mal", lächelte Verena und schmierte sich allen Ernstes die Soße auf ihr Essen. Das war doch ein Witz.
Zögerlich nahm Verena einen Bissen und kaute. Kurz verzog sich ihr Gesicht, doch dann hielt sie einen Daumen nach oben und lächelte gezwungen. ,, Mmh." Ich fing an zu lachen, als sie weiter aß. Er hatte sie verarscht und sie machte allen Ernstes weiter und aß den Maiskolben.
,, Du bist so ein Arsch", lachte ich, als Verena mit ihrem Teller verschwand, angeblich, weil sie keinen Hunger mehr hatte.
,, Sie denkt, dass ich in jeder Sekunde eine Knarre raushole und hier jeden erschieße. Da spricht nichts dagegen, dass ich sie ein wenig bescheiße."
,, Sie hat Angst."
,, Sie hat scheiß Vorurteile."
•••
Etwa zwei stunden später, es war gegen elf, war das ganze irgendwie aus dem Ruder gefallen. Denn plötzlich waren es nicht mehr 30, sondern um die 70 Leute. Und diese 70 Menschen waren nicht alle nüchtern.
Der Arm von meinem Freund war fest um mich umschlungen, als wir uns auf die Couch hinsetzten wollten. Ich fand es sichtlich amüsant, wie er versuchte, jeden Typen, der mich ansah, mit seinem Killer-Blick wegzuscheuchen.
,, Lass uns abhauen", erwiderte ich und zog leicht an seiner Lederjacke. Alonso verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. ,, Warte einen Moment." Verwirrt nickte ich nur und lehnte mich wieder an seine Brust. Ich beobachtete die tanzenden Leute und musste lachen, da sich die meisten wirklich dumm anstellten. Ich war kurz davor einzuschlafen, bis ich auf einmal einen lauten Schrei hörte und sofort aufzuckte. Ich öffnete schlagartig meine Augen.
Ein paar Schüsse gingen wieder durch den Raum, mein Gehirn schien zu überfordert um irgendwas zu realisieren, da ich gar nicht mehr mitbekam, wie Alonso mich urplötzlich durch den Raum zog und ich nur hinterher stolperte. Ein erneuter Schuss brachte mich zum stillstehen.
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New York Nights
Teen FictionIhr altes Leben ließ Samantha Hanson in Florida, als sie mit ihrer vierköpfigen Familie nach New York City zog. Eine Stadt voller Leben und Liebe, egal ob Tag oder Nacht, es war immer etwas los. Und als sich die aufbrausende Sam im falschen Viertel...