• S A M •
,, Ich müsste dich eigentlich dafür hassen", murmelte ich und aß einen großen Löffeln voll mit Vanillepudding.
,, Mmh", nuschelte Keyla und löffelte ebenfalls ihren Pudding. ,, Gut, dass das nicht der Fall ist." Ich schüttelte nur leicht grinsend den Kopf und stellte die schwarze Schüssel auf meinen Schreibtisch.
,, Ich meine es ernst, ich will eigentlich nicht auf diese bescheuerte Party von so einem Junkie."
,, Er ist kein Junkie!", rief Keyla und verdrehte die Augen. ,, Außerdem ist er Hispanic, diese Party wird genial. Sein Haus ist riesig und seine Eltern reich, was will man mehr?", lachte sie.
,, Wahrscheinlich würde ich euch beide verkuppeln", dachte ich laut nach. ,, Aber leider nimmt er Drogen." Ich legte meine Hand auf mein Herz und sah sie mit einem schmerzverzerrtem Gesicht an.
Keyla verengte ihre Augen und warf mich danach mit meinem blauen Kuscheltiere ab. ,, Du Penner!", rief sie aufgebracht und lachte danach laut. Ich grinste breit und lachte danach ebenfalls, als Keyla aufstehen wollte doch auf ihrer Jacke ausrutschte und mit dem Hintern auf dem Boden landete. Mein Lachen glich einem Hilfeschrei von einer Hyäne.
,, Lach' nicht so beknackt und zieh' dich um, ich muss nochmal in die Halle", grinste sie und stand auf. Ich verdrehte nur die Augen und würde mir am liebsten einen Kopfschuss geben, da meine Lebenslust gerade auf 0 war.
•••
Etwa eine halbe Stunde später stand Keyla wartend am Türrahmen und tippte auf ihrem Handy herum, bis ich angezogen und geschminkt kam, um mir meine schwarzen High Heels anzuziehen. Ich hatte ein enge dunkelblaue Jeans an mit einem grauen Croptop, was einen nicht gerade kleinen, doch auch nicht unglaublich großen Ausschnitt hatte und mir bis zum Bauchnabel ging. Und eine Lederjacke. Es war zwar noch kühl, doch so langsam kam der Frühling.
,, Heiß!", rief Keyla lachend und klatschte. ,, Wenn da mal kein Typ bei diesem Fang anbeißt." Ich grinste sie nur leicht an und schüttelte leicht peinlich berührt den Kopf.
Mit meinem Handy und meinen Schlüsseln in der Tasche gingen wir in den Aufzug. Kurz betrachteten wir uns noch im Spiegel und ich prüfte, ob meine offenen, geglätteten Haare noch gut saßen.
Wir stiegen in mein Auto ein und ich fuhr nervös zur Halle. Ich hasste diese verdammte Halle. Dort war es passiert, dort war die erste Schießerei, die ich miterlebt hatte.
Eine Gänsehaut durchfuhr mich, als Keyla mich bat, mitzukommen. Ich tippte auf dem Lenkrad herum und atmete tief ein und aus. Kurz danach stand ich auf, zog mir meine Lederjacke an und machte sie auch zu, da ich diesen schmierigen Typen dort nicht vertraute.
,, Ich muss nur schnell zu Diego, er hat nämlich die Schlüssel und wird bei einem Kumpel schlafen und da ich heute noch nach Hause gehe, brauche ich sie."
,, Du kannst auch bei mir Pennen", bot ich ihr an. Wir gingen durch den schmalen, schlecht beleuchteten Flur.
,, Ich muss morgen früh Ma mit irgendeiner Vorbereitung zu einem Essen helfen, sonst hätte ich bei dir gepennt." Ich nickte nur und sah mich vorsichtig um. Ich war schon seit Monaten nicht mehr hier und hatte eigentlich auch nicht geplant, wieder hier zu landen.
Als wir an der Küche vorbeigingen würde ich plötzlich brutal gegen die Wand gegenüber geschubst. Ich stöhnte schmerzhaft auf und konnte von Glück reden, dass mein Kopf nicht auf die Wand geknallt war oder ich mit diesen Mörderschuhen umgeknickt war.
,, Was macht denn die Princesa hier?", schrie Rosa aufgebracht. Sie kam mir gefährlich nah und verengte ihre Augen. ,, Tut mir laberleid, bist doch zu edel für unser schmuddeliges Wändschen." Ihr alkoholisierter Atem kam mir entgegen. Ich verengte ebenfalls die Augen und sah sie so wütend wie es ging an.
Ich hätte sie hier und jetzt verprügeln können. Ja, natürlich hätte ich es tun können. Ich ging seit Monaten zu einem Box-Kurs und Rosa war komplett betrunken, wenn sie nicht wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus laden würde, wäre es wohl sonst mein Verdienst gewesen.
,, Hey!", schrie jemand. Ich drehte mich um und sah, wie Diego auf uns zu gerannt kam. Das Geräusch der Schlüssel in seiner Hand war das einzige, was zu hören war, da alles mucksmäuschenstill war.
,, Auseinander, bringt Rosa hier weg", wies er die Zuschauer an und zog mich und Keyla Richtung Ausgang. ,, Was war denn bitte los?" Ich bebte noch vor Wut und ich hätte dieser arroganten Hure eine reinhauen können.
Keyla schilderte Diego die Situation auf dem Weg zu meinem Auto und er gab ihr danach die Schlüssel. ,, Bring' sie nicht mehr hierher, verstanden? Rosa ist aggressiv und wütend, sie gibt ihr die Schuld. Jetzt haut ab, bevor sie euch noch mit ihrem Motorrad verfolgt." Wir verabschiedeten uns von Diego und stiegen in meinen Wagen ein.
Warum war Rosa bitte sauer auf mich? Ich hatte seit Monaten nicht mehr mit ihr gesprochen oder sie gesehen, was wollte sie denn bitte von mir und wofür gab sie mir die Schuld?
,, Keyla, du musst mich aufklären."
,, Muss das jetzt sein? Ich dachte, du weißt das schon."
,, Nein, woher denn auch?"
,, Okay, also es fängt so an, dass sich zwei Personen ganz dolle mögen. Naja, die mögen sich nicht immer, manchmal ist es auch ein One-Night-Stand und ... "
,, Moment, was redest du da?"
,, Du wolltest doch, dass ich dich aufkläre ... "
,, Ich meine, warum Rosa mir die Schuld für etwas gibt!", rief ich und lachte danach laut.
,, Oh ... ", auch Keyla konnte sich das Lachen nicht verkneifen. ,, Es war so, Rosa war wieder mit Alonso zusammen. Doch nach etwa einem Monat hat er Schluss gemacht und Rosa gibt dir die Schuld dafür." Ich presste die Lippen aufeinander, da ich das gehörte erstmal verarbeiten musste.
Er war wieder mit Rosa zusammen? Wann? Wann haben Sie Schluss gemacht? Warum haben sie Schluss gemacht? War es wirklich wegen mir? Ach, Quatsch. Was laber ich denn da für einen Mist? Er hat mich bestimmt schon abgehakt, die verwöhnte Zicke war nun auf seiner Liste abgehakt.
•••
A/N:
Okay, ich habe beschlossen, doch keine Lesenacht zu machen. Es tut mir leid, aber ich finde, dass es besser wäre, die Kapitel einzeln zu posten, vielleicht 1-3 Kapitel in der Woche, da das Buch leider (sehr) bald zum Ende kommen wird und ich nicht alles auf einmal Posten möchte.
Hoffentlich könnt ihr mich verstehen, ich arbeite schon fleißig an den nächsten Kapiteln und wünsche euch viel Spaß beim Lesen:)
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New York Nights
Teen FictionIhr altes Leben ließ Samantha Hanson in Florida, als sie mit ihrer vierköpfigen Familie nach New York City zog. Eine Stadt voller Leben und Liebe, egal ob Tag oder Nacht, es war immer etwas los. Und als sich die aufbrausende Sam im falschen Viertel...