• S A M •
Ich hatte von dieser Taubheit gesprochen während der Schießerei. Diese unglaubliche Taubheit die mich überkam, als die ersten Schüsse fielen. Ich konnte nichts spüren oder fühlen, ich bekam nichts mit. Als ob das Blut in meinen Adern erfror.
Als ob die Hölle eingefroren war und ich mittendrin saß und nichts, außer Schüsse hören konnte. Schüsse, die sich in mein Herz hineinbohrten und mich schwer atmen ließ.
,, Sam, sag' doch etwas", hallte seine Stimme durch den kahlen, grauen Raum. Es war kalt hier, trotz der warmen Jacke von Alonso, die er um mich gelegt hatte. Ich wollte und konnte meine Augen nicht öffnen.
Mein Atem ging stoßweise, ich spürte wenige Sekunden später eine warme und große Hand auf meiner Wange. Es war, als ob mein Gehirn meinem Körper Warnsignale gab und ich mich sofort wehren musste, denn seine Berührungen kamen mir so fremd vor, so unangenehm.
Ich legte meine Hand vorsichtig auf seine und nahm sie von meiner Wange, da es sich falsch anfühlte, seine Hand auf meiner Wange zu haben. Er hielt meine Hand fest und drückte sie leicht, als ob er Halt suchte. Plötzlich kamen mir Tränen in die Augen und ich öffnete sie langsam. Direkt vor mir stand Alonso mit seinen großen dunkelgrünen Augen.
Ich hatte so Angst in seiner Nähe. Ich fühlte mich in diesem Moment nicht mehr geborgen und sicher. Nein, ich hatte Angst. Ich liebte ihn, Gott, und wie ich ihn liebte. Doch dieses miese und schreckliche Gefühl in meinem Herzen war da. Diese Angst war so schwer, es war wie eine Last.
,, Ich kann nicht mehr ... ", murmelte ich leise und legte meine Hand zitternd auf seine Wange.
Seine Augen wurden noch größer und er ließ sich plötzlich auf die Knie fallen. Seine Arme umschlossen vorsichtig meine Taille. Ich zitterte und streichelte ruhig seine Wange.
,, Es tut mir so leid", sagte ich leise. ,, Es tut mir so unendlich leid, Alonso."
Er schloss seine Augen und eine einzelne Träne rollte seine Wange hinunter auf meine Hand. Langsam legte er seinen Kopf auf meinen Schoß und ich küsste Alonso leicht auf den Kopf.
Wir beide wussten, was das bedeutete. Es war das Ende von uns beiden.
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Zwischenkapitel. Heute kommen noch 1-2 Kapitel, da dieses hier seeeehhhr kurz ist und ich länger nichts mehr gepostet habe. Nächstes oder übernächstes Wochenende vielleicht dann eine Lesenacht:3 Viel Spaß beim lesen Leutis.
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New York Nights
Teen FictionIhr altes Leben ließ Samantha Hanson in Florida, als sie mit ihrer vierköpfigen Familie nach New York City zog. Eine Stadt voller Leben und Liebe, egal ob Tag oder Nacht, es war immer etwas los. Und als sich die aufbrausende Sam im falschen Viertel...