Kapitel 12

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Unbekannt: Heey
Ich: Hey
Unbekannt: wie geht's so
Ich: Ganz gut, schätze ich.
Unbekannt: Was machst du so
Ich: Mit einer Unbekannten Nummer schreiben. Wer bist du?
Unbekannt: Hab schon auf die Frage gewartet XD
Ich: Und ich warte auf die Antwort
Unbekannt: Keine Sorge, ich bin's. Keyla.
Ich: Holy shit, könntest du das nicht früher sagen? :D
Keyla: Nö.
Ich: Woher hast du meine Nummer?
Keyla: Hab Lia gefragt.

Woher kannten sich die beiden?

Ich: Alles klar. Was gibt's?
Keyla: Heute ist doch Samstag..
Ich: Ja. Na und?
Keyla: Bisschen feiern gehen?
Ich: Och nö. Keine Lust.
Keyla: Nein nein nein, wir gehen nicht auf eine öde Hausparty von diesen weißen idiotas. Wir gehen in einen richtigen Club.
Ich: Meine Eltern sind bei sowas streng.
Keyla: Ok. Wann musst du denn wieder nach Hause?

Ich ging aus meinem Zimmer in die Küche, wo meine Mutter eine Suppe kochte. Ich legte mein Handy weg und sah ihr ein paar Sekunden dabei zu, wie sie herumrührte und fragte anschließend:,, Mom? Darf ich mit ein paar Freunden feiern gehen?" Sie sah mich erstmal skeptisch an und fing an, wieder zu rühren.

,, Wann kommst du wieder nach Hause?"

,, Wann muss ich wieder nach Hause kommen?"

,, Elf."

,, Och Mom! Ich bin siebzehn! Mindestens Mitternacht."

,, Sam.."

,, Mom, an was liegt es? Vertraust du mir nicht? Sind meine Noten zu schlecht? Ich bin Klassenbeste, woran liegt es also?"

,, Okay ... Ich vertrau dir ja. Du bist um eins wieder Zuhause." Ich nickte triumphiert und schrieb Keyla.

Ich: Um eins muss ich Zuhause sein.
Keyla: Ist doch perfekt. Wir holen dich um neun. Wo wohnst du?

Ich hab ihr meine Adresse, ging in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Wer war wir? Wollte sie mich noch mit anderen abholen?

-

,, Was wirst du anziehen?" Nein, diese Frage stellte mir nicht Keyla oder Alisha. Es war Mom.

,, Ich weiß nicht. Ich war ja nicht oft auf einer Party."

,, Vielleicht dieses schwarze Spitzenkleid?"

,, Ich will nicht als Schlampe durchgehen."

,, Quatsch, was ist daran schlampig? Es geht fast zu den Knien und ist langärmlig." Sie zog das schwarze Kleid aus meinem Schrank und hielt es hoch. Ich sah es skeptisch an und schüttelte den Kopf. ,, Ein andern Mal. Wie findest du eine Jeans mit einem schwarzen CropTop?"

,, Es ist eine Party, Schätzchen. Zieh dich wenigsten richtig an und damit meine ich ein Kleid. Wie findest du das blaue Kleid?" Sie legte das schwarze Kleid auf mein Bett und zog ein königsblaues aus meinem Schrank heraus. Es hatte dicke Träger und war an der Hüfte enger, so dass es untenrum luftig war und ein paar Zentimeter vor meinen Knien endete.

,, Warum nicht?", lächelte ich und nahm das Kleid entgegen. Ich besaß nicht viele Kleider, jedoch fand ich die Kleider, die ich besaß, nicht hässlich. Und dieses war wirklich schön, besonders die Farbe gefiel mir.

,, Dann wäre das ja geklärt. Schminkst du dich selber?"

,, Ich bin siebzehn, ich glaube, dass ich es kann", lachte ich, worauf Mom nur schmunzelte und aus meinem Zimmer ging. Es war kurz vor sechs und so saß ich mich an meinem Schreibtisch und machte Hausaufgaben.

-

,, Sam! Du hast Besuch", schrie Mom. Ich legte mein Handy aus meinen Nachttisch und stand auf, um die Tür zu öffnen. Doch diese Entscheidung nahm mir Keyla, die mich laut begrüßte.

,, Hey Samy!" Sie umarmte mich und blickte dann durch mein Zimmer. ,, Nice."

Ich lachte und warf mich auf mein Bett. Keyla hatte einen schwarzen Rock an, mit einer schwarzen, dünnen Strumpfhose. Dazu noch ein weinrotes T-Shirt und einer Lederjacke. Ihre Haare waren wild gelockt und ihr Make-Up sah fabelhaft aus. Ihre Lippen waren in einem dunklen rot geschminkt, ihre Augen zu Smokeyeyes und dann noch ihre langen Wimpern getuscht.

,, Es ist halb neun. Warum hast du dich noch nicht umgezogen?"

,, Ouh shit. Schon halb?" Sie nickte nur und stand sofort auf. Ich setzte mich vor meinen Spiegel, nahm meine Schminke raus und fing an, mich leicht zu Schminken. Doch Keyla nahm mir meinen Concealer aus der Hand und sagte:,, Setzt dich auf deinen Stuhl. Ich mach das." Widerwillig tat ich, was sie sagte und ließ mich von ihr schminken.

,, Was ziehst du an?" Ich deutete auf das dunkelblaue Kleid, was auf meinem Kopfkissen lag.

,, Hmm, gute Wahl. Wirklich schön", lächelte sie. Ich tat es ihr gleich und wurde nun von Keyla geschminkt.

Ich wusste nicht wie lange ich auf diesem Stuhl saß, doch so langsam tat mir mein Hintern weh.

Wenige Minuten später, tätschelte Keyla noch an meinem Gesicht herum, sah überall genau hin und lächelte letztendlich. ,, Ich bin so gut."

,, An Selbstbewusstsein fehlt es dir auf jeden Fall nicht", lachte ich und sah mir das Make-up an, was sie mir aufgetragen hatte. Und es sah wirklich nicht schlecht aus, darin hatte Keyla ein Talent. Meine Augenlider hatten ebenfalls einen dunklen Lidschatten, jedoch keine Smokeyeyes. Meine Wimpern waren hoch getuscht, der Concealer wirklich gut aufgetragen, genau wie der Highlighter und Blush. Ich war wirklich beeindruckt, meine Wangenknochen kamen gut zur Geltung, wie meine Lippen, die in einem dunklen Pinkton geschminkt waren.

,, Das sieht mega gut aus!", rief ich begeistert und lächelte Keyla an. Diese nickte nur und drückte mir mein Kleid in die Hand.

,, Deine Haare hast du ja schon gemacht. Wirklich schöne Locken."

,, Keyla, das sind meine Naturlocken." Sie sah mich schockiert an.

,, Willst du mich verarschen? Die sehen Mega aus! Ich dachte du lockst die jeden Tag." Ich schüttelte lachend den Kopf und zog mir schnell eine dünne Strumpfhose und das Kleid an, dazu noch eine Lederjacke und nahm ein paar meiner schwarzen, hohen Ankleboots raus.

,, Ciao Mom." Ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und schnappte mir meine schwarze Tasche. Als wir auf den Aufzug warteten, hielt ich inne und sah mit verengten Augen zu Keyla.

,, Moment, wer hat dich hergefahren?" Sie kicherte nur leise und stieg in den Aufzug ein,  doch gab mir keine Antwort.

,, Keyla!", rief ich ungeduldig.

Sie blieb nur still, bis wir rausgingen und uns der Mond abstrahlte. Es war eine angenehme Nacht.

Wir blieben vor einem Auto stehen. Das Fenster wurde heruntergefahren und Alonso grinste mich frech an.

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