Kapitel 31

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~ Prinzen und Prinzessinnen ~

Früh am Abend, als es draußen zu dämmert begann, kehrten wir zurück in den Erebor. Dort wurde Fili gleich von einem Boten empfangen, der ihm mitteilte, dass Balin ihn dringend sehen wollte. Am liebsten hätte ich den Boten gehauen. Aber das machte ich natürlich nicht. Es ärgerte mich nur, dass Fili mir mal wieder weggenommen wurde.

Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu. "Tut mir leid, aber das muss ich hingehen, das verstehst du doch." Ich nickte, aber sah ihn nicht an. Er legte eine Hand unter mein Kinn, sodass ich den Blick hob. "Ich bin bald zurück. Versprochen", sagte er leise und küsste mich. Dann drehte er sich um und folgte dem Boten. Ich hingegen suchte nach Diana.

Ich fand sie zusammen mit Nori und Ori in einem kleinen Raum an einem Tisch sitzend. Sie spielten irgendein Spiel mit Holztafeln und Dianas lautstarkem Protest zu urteilen, hatte Nori geschummelt.

"Was ist denn hier los?", fragte ich amüsiert. "Nori ist los", erwiderte Diana wütend. "Er hat geschummelt. Er hat angeblich Spielkarten im Ärmel versteckt und sie heimlich ausgetauscht", erklärte Ori. "Hab ich nicht. Diana sieht Gespenster", erwiderte Nori, aber er hatte ein freches Grinsen auf dem Gesicht. "Jetzt lüge mich nicht auch noch an!", beschwerte sich Diana. Ich mochte Nori noch nie besonders und eigentlich war es klar, dass Nori bei Spielen schummelte. Der ließ doch überall was mitgehen.

Ich setzte mich neben Diana. "Hat er denn gewonnen?" "Naja, nein. Das hat Ori", gab sie zu, "Aber dann wäre ich nicht Letzte gewesen." Ich fing an zu lachen. "Ach ja. Du kannst ja nicht verlieren." Diana warf mir einen tödlichen Blick zu. "Deswegen beschuldigt sie mich also!" "Nori, du hast doch sowieso geschummelt", gab ich zurück und er zuckte nur mit den Schultern. "Hier sind auf jeden Fall mehr Spielkarten als am Anfang", sagte Ori nun auch. Ich zuckte nur mit den Achseln. War doch klar gewesen. Diana verschränkte die Arme. "Wie auch immer. Ist sowieso ein doofes Spiel." "Wieso spielst du es dann?" "Weil Kili weg ist. Irgendwas muss ich ja machen." "Ach, Kili auch? Die sind auch ständig weg. Ist langsam echt nervig", stimmte ich zu. "Angeblich ist das erst mal das letzte Treffen."

Bombur betrat den Raum, gefolgt von Bofur und Gloin, und hatte einen Topf mit heißem Essen bei sich. Nori machte sich mit Bombur sofort darüber her. Wir schlossen uns an und aßen gemeinsam den Eintopf, in dem auch Klöße waren, die sich gut dafür eignete, Nori abzuwerfen. Fand Diana jedenfalls. Ewas später setzten Diana und Ich uns etwas abseits von den Anderen.

"Wie geht es dir?", fragte Sie mich. "Hä? Gut?" Ich runzelte die Stirn. Ich wusste nicht, wieso sie danach fragte. "Na. Du hattest mal eine Verletzung", lachte Diana. "Und überhaupt. Ich wollte nur mal fragen." Ich zuckte nur mit den Schultern. "Und du und Kili. Was ist mit euch?" Sofort begannen ihre Augen zu leuchten. "Nichts ist mit uns. Also ich meine nichts Schlechtes. Er ist einfach toll." Ich musste lachen. Sie klang albern. "Wie schön." "Er ist einfach perfekt. Ich weiß gar nicht mehr. Was ich ohne ihn machen sollte. Ich meine er ist immer so süß und er sieht sofort, wenn es mir nicht gut geht. Er hat mir sogar mal ein Schlaflied gesungen, obwohl er gar nicht singen kann. Und er hat eigentlich gar keine Geheimnisse vor mir. Kennst du das, wenn du weißt, dass der andere dir alles sagt und du ihm Alles sagen kannst? Selbst deine dunkelsten Geheimnisse?" Sie wartete meine Antwort gar nicht ab. Aber irgendwie war es süß, wie sie ohne Punkt und Komma von Kili redete. "Ich glaube es gibt nichts was ihn verschrecken könnte. Aber er ist ja sowieso so mutig. Und manchmal etwas dumm, aber das ist auch einfach nur süß. Ich gebe zu. Manchmal kann er echt doof sein, wenn er wieder mal beweisen will, wie toll er ist. Aber ich glaube, das ist bei Jungs normal. Immerhin ist er ja auch der Beste."

"Ja, das bin ich ja auch", sagte Kilis Stimme. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er den Raum betreten hatte und Diana offensichtlich auch nicht. Aber das schien sie wenig zu stören. "Deswegen hab ich das ja gesagt", sagte sie grinsend. Er kam auf uns zu und Diana streckte ihm ihre Hände entgegen, die er sofort ergriff. Er verschränkte seine Finger mit ihren und blieb dicht vor ihr stehen. Sie blinzelte zu ihm hinauf. Die beiden sahen sich so offensichtlich verliebt an, dass man da fast nicht mehr zugucken konnte.

Die Sonne wird wieder für uns scheinen (Fili FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt