Kapitel 30

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~Sonnenschein~

Am nächsten Morgen erwachte ich erstaunlicherweise vor Fili. Noch erstaunlicher war, dass ich die ganze Nacht wach gelegen hatte. Ich hatte gefühlt zwei Minuten geschlafen. Das lag an dem, was Fili gesagt hatte. Und mitten in der Nacht hatte ich mir eingestehen müssen, dass ich genauso empfand. Diese Erkenntnis hatte mich fast mehr getroffen, als seine Worte. Ich hatte nie darüber nachgedacht, wie viel er mir wirklich bedeutete. Aber er war mir wichtiger als jeder andere. Ich wurde glücklicher sobald er auch nur den Raum betrat und wenn er nicht da war, dachte ich ständig an ihn. Je länger wir getrennt waren, desto schlechter wurde meine Laune und mein Herz sagte mir ganz klar, dass ich ihn liebte, voll und ganz und für immer.

Jetzt war ich wach. Er lag noch seelenruhig neben mir und schlief, während sein Arm quer über mir lag. Ich musste grinsen und schob seinen Arm weg, damit ich aufstehen konnte. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal vor ihm wach gewesen war, ich mochte es, wenn ich doch mal zuerst aufwachte. Ich hielt einen Moment inne um ihn anzusehen. Und ich lächelte, weil ich mir jetzt hundert prozentig über meine Gefühle im Klaren war und es mich ausnahmsweise nicht abschreckte.

Ich stand auf und suchte meinte Kleidung zusammen und zog mich an, bevor ich wieder ins Bett kletterte, um Fili zu wecken. Ich beugte mich über ihn und pikste ihm mit den Finger in die Wange. „Wach auf. Los, Schlafmütze, es wird Zeit", sagte ich und pikste ihn, bis er irgendwann eine Reaktion zeigte.

„Kannst du mich nicht etwas netter wecken?", fragte er grummelnd und sah mich an. „Nein. Das macht doch keinen Spaß", sagte ich grinsend und wollte aufstehen, aber er hielt mich am Arm fest und zog mich zurück, sodass ich mein Gleichgewicht verlor und praktisch auf ihn drauf fiel. „Ach, Fili, echt jetzt." Aber ich musste lachen. „"Was denn?", fragte er grinsend und küsste mich.

„Du bist unmöglich", sagte ich grinsend und küsste ihn noch einmal. „Das ist besser als gewöhnlich", erwiderte er. „Das hat sich gereimt", stellte ich fest. Er lachte und ich spürte das vibrieren seines Körpers unter mir. „Wir können sogar zusammen dichten, wer hätte das gedacht?" „Na ich nicht", sagte ich nur und stand nun doch auf. Er folgt meiner Bewegung und setzte sich auf. „Ich schon." Er strich durch mein Haar. „Du denkst ja auch Bard ist schwul", erwiderte ich und lachte. Er lächelte auch und legte seine Hand in meinen Nacken, um mich zu küssen. Ich lächelte in den Kuss hinein und war mal wieder so unfassbar glücklich, bei ihm zu sein.

Ich legte meine Hände auf seine Brust um ihn wegzuschieben, aber irgendwie wurde daraus nichts. Stattdessen zog ich ihn nur noch näher zu mir. Meine Hände fuhren über seinen Körper, als hätte ich ihn nie zuvor berührt und seine Küsse wurden intensiver.

Aber dann drehte ich den Kopf zur Seite, was Fili jedoch nicht aufhielt stattdessen meinen Hals mit Küssen zu bedecken. „Fili", murmelte ich. „Hmm?" Er antwortete kaum. Ich schob ihn lächeln weg. „Lässt du mich jetzt aufstehen?" „Du bist so eine Spaßbremse", grummelte er. „Nein, ich muss nur dringend aufs Klo", sagte ich lachend und stand auf.

„Übrigens, ich denke nicht, dass Bard schwul ist, ich weiß es! Mit diesem Elbenkönig da!", rief er mir noch hinterher. „Ja klar, bestimmt", rief ich und konnte nur den Kopf über ihn schütteln. „Doch wirklich. Das ist so." „Träum weiter", sagte ich nur und verließ den Raum.

Etwas später waren wir fertig und machten uns Hand in Hand auf den Weg in die Küche um zu frühstücken. „Also, ich dachte mir heute können wir mal etwas Zeit zusammen verbringen?", schlug Fili vor und sah mich erwartungsvoll von der Seite an. Ohne dass ich es verhindern konnte, stahl sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht. „Das wäre sehr schön Fili", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Gut. Ich hab mir auch schon was Schönes für dich ausgedacht", sagte er und sah tatsächlich stolz aus. Ich unterdrückte ein Lachen. „Das war bestimmt super schwer." Er lachte und zuckte nur mit den Schultern. Wahrscheinlich hatte er sich gar nichts großes ausgedacht.

Die Sonne wird wieder für uns scheinen (Fili FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt