2. Kapitel

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~ gesucht und gefunden~

Die Zwerge in ihren Fässern wurden langsamer und steuerten auf das Ufer zu. Ich wartete noch einen Moment, bevor ich aus dem Schatten trat.
Einer von ihnen schrie etwas, keine Ahnung was es war. Er gestikulierte wild in unsere Richtung. Das konnte wohl kaum der Anführer der Truppe sein.
Diana trat neben mich, sie wirkte sehr angespannt. Andere begannen lautstark zu rufen und irgendetwas zu diskutieren. Aber ein Zwerg starrte uns einfach an, mit einem Blick, der mich sofort erstarren ließ. Er hatte einen selbstbewussten, arroganten Ausdruck, der meist Einen Anführer zierte.
„Seid gegrüßt! Wir sind Freunde. Wir helfen euch gerne aus dem Fluss zu kommen", rief ich und hob meine Hände als Zeichen des Friedens.
„Wer seid ihr?", fragte ein Weißhaariger Zwerg.

„Mein Name ist Diana und das ist meine Schwester Carana, aus den Eisenbergen. Zu euren Diensten."
Wir verbeugten uns, wie es die Sitten verlangten.
„Was habt ihr hier zu suchen?", fragte ein anderer. Es war der Zwerg, der mich als erstes gesehen hatte.
„Wir sind auf der Suche nach Leuten aus unserem Volk, aber ich habe nicht erwartet sie in Fässern zu finden." Gespannt sah ich zwischen ihren Gesichtern hin und her. Einige von ihnen erreichten das Ufer und stiegen aus den Fässern. Darunter auch der Zwerg, den ich für ihren Anführer hielt. Ich ließ meine Arme wieder sinken.
"Bin das nur ich oder hast du auch ein bisschen Angst? ", fragte Diana leise. "Das bist nur du, ich fürchte mich nicht vor ihnen. Sie sind unser Volk."
„Und wieso solltet ihr an diesem Ort nach Zwergen suchen?", meldete sich der Zwerg.
„Wir suchen Hinterbliebene aus dem Erebor. Wir glaubten, hier am Ehestens eine Spur zu finden, denn wir wussten nicht, wohin Durins Volk gezogen ist."
"Ihr seit doch noch zwei Mädchen!" Der Weißhaarige hatte erneut die Stimme erhoben und stellte sich hinter den anderen. Keiner wagte es, sich vor ihn zu stellen. „Wir sind vielleicht Mädchen aber wir haben hart trainiert und wir können es mit vielen aufnehmen."
Ich schaute zwischen den vielen Zwergen umher. Sie hatten alle keine Waffen oder Rüstungen, was mich ziemlich wunderte.
Der Zwerg sah uns einen Moment an. Er wusste scheinbar nicht, wie er mit uns umgehen sollte. Sicher, es war ungewöhnlich Frauen mit Waffen zu sehen und sie mitten im Nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich wusste er nicht, ob er uns mitnehmen, beschützen oder nachhause schicken sollte.

„Ich sehe ihr habt keine Waffen. Wir haben welche", sagte ich. Ein blonder Zwerg trat neben ihn.
"Thorin, sie sind aus unserem Volk, sie können uns helfen, wir haben nichts mehr, das weißt du auch."
Auf seiner anderen Seite redete der weißhaariger Zwerg auf ihn ein.
"Hat er Thorin gesagt? ", fragte ich leise.
"Ja...", sagte Diana leise und hob dann ihre Stimme, "Seid ihr Thorin, Sohn von Thror und Thrain, der rechtmäßige König unter dem Berge?"
Gespannt sah ich ihn an. Er hob den Kopf und jetzt wusste ich, was an diesem Zwerg so besonders war. Er war ein König und strahlte das in alle Richtungen aus.
"Wenn es so wäre?"
Also ja. Ich kniete nieder, verneigte mich vor dem König und Diana neben wir tat das Gleiche. "Erhebt euch", sagte Thorin schroff, als ob es ihm unangenehm wäre. Aber wir mussten ihm jetzt unsere Loyalität beweisen.
"Glaubst du wir haben überhaupt eine Chance?", fragte Diana mich leise.
"Ich hoffe doch. Ich habe nicht vor, hier einfach aufzugeben."
"Wieso sollten wir euch nicht sofort zurück schicken?", fragte Thorin."Bitte, ihr seid derjenige den wir gesucht haben. Wir werden zu euch stehen und euch treu sein. Unsere Wurzel liegen in Durins Volk aus dem Erebor und wir würden alles geben um dorthin zurück zu kehren", sagte Diana, mir so viel Inbrunst und Überzeugung, dass selbst ich überrascht war. Aber Thorin schien unbeeindruckt.
„Wie können wir euch beweisen, dass wir es ernst meinen?", fragte ich.
„Ich glaube euch. Ich denke nur nicht, dass ihr hierher gehört."
Der Blonde sagte schon wieder etwas zu ihm. Es schien, als ob er ihn dazu überreden wollte, uns mitzunehmen. Mal hoffen, dass er es auch schaffte. „Wir gehören auch nicht in die Eisenberge. Sicher es ist ungewöhnlich aber wir sind nicht die ersten."
Er schwieg, aber dann sah er uns wieder an. Sein Blick war kalt und sagte ganz genau, dass er uns am liebsten auf ein Pony setzen und in die Eisenberge bringen würde.
"Werdet ihr nicht Zuhause vermisst?", fragte er und Vorwurf lag in seiner Stimme. Als ob wir von Zuhause fortgerannt wären.
"Wir wissen, was wir hier tun", sagte ich und versuchte zu verbergen, wie genervt ich war. "Ihr gehört zu eurer Mutter", sagte der Weishaarige. Er sah uns freundlich an und ich verstand seine Beweggründe aber nachgeben würde ich sicher nicht.
"Sie weiß, dass wir hier sind. Sie war dafür dass wir gingen, unseres töten Vaters wegen. Und ich denke ihr könnt hier Hilfe gebrauchen."
"In der Tat. Vielleicht könnt ihr uns hier helfen, dann sehen wir weiter."
Thorin Worte waren endgültig, aber erstmal genug. Wie es dann weiter ging würden wir ja sehen.

Die Sonne wird wieder für uns scheinen (Fili FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt