Kapitel 21

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Das Aufstehen am nächsten Tag fiel mir richtig schwer und mein Kopf fühlte sich genauso an. Wann hatte ich mir nur den blöden Wecker gestellt? Es wollte mir beim besten Willen nicht mehr einfallen wann ich diesen Blödsinn gemacht hatte. Noch schlimmer war, ich wusste nicht einmal auf welche Uhrzeit ich ihn gestellt hatte. Warum wollte ich überhaupt aufstehen? Es wäre besser gewesen, einfach mich weg dröhnen und dann Decke über den Kopf und nie wieder mit jemanden reden. Nur das wäre der Anfang vom Ende gewesen und so wollte ich die Geschichte nicht enden lassen. Vor meine immer noch geschlossenen Augen, schoben sich ein freundliches Lächeln und helle aufmerksame Augen. Es war das Bild von Marco und auf einmal war ich hell wach. Klar ich wollte mit den Jungs eine Shopping Tour machen, doch eigentlich hätte ich es bevorzugt, auf der Yacht von ihnen ein paar Stunden in der Sonne zu schlafen. Mein Wecker klingelte ein weiteres Mal und ich drückte wieder blind einfach nur auf den Knopf für nochmal 5 Minuten. Denn auch wenn ich irgendwie hell wach war, die Erinnerung kam wieder hoch und die wollte ich mir nicht nehmen lassen. Er küsste so verflucht gut. Es machte mir Gänsehaut und ließ mich direkt in Flammen stehen. Die Art wie er in mich eindrang, nahm mir jetzt noch den Atem und ich zog die Decke über den Kopf, biss in den Stoff und schrie leise. Der Mann war einfach der ultimative Lover und doch war da eine Sympathie zu ihm, die mich blind an den Traualtar geführt hätte um mein Leben nur noch mit ihm zu verbringen. Er war der Inbegriff der absoluten Vollkommenheit. Aber empfand meine Mutter damals nicht gleich bei meinem Vater und wo war sie nach all den Jahren? Nun war ich doch irgendwie froh dass ich wusste, in wenigen Tagen fuhr Marco wieder und ich würde ihn nicht mehr sehen. Vielleicht stellte sich die Frage auch nicht wie lange es noch laufen würde, denn es könnte heute auch schon vorbei sein. Ich stellte fest, dass ich mir eindeutig zu viel Gedanken machte und schaute endlich auf die Uhr. Es war kurz vor 8 Uhr also gerade mal vier Stunden her, dass ich mich auf das Sofa zum Schlafen gelegt hatte. Ich verdrehte die Augen und stand dann doch mit einem Lächeln auf. Dieses verschwand allerdings wieder als ich in den Spiegel schaute. Es halfen nur eine kalte Dusche und ein guter Abdeckstift.

Ich hatte mir gerade ein Handtuch aus Davids Schrank gezogen und um mich rum geschlungen als Kim ins Badezimmer geschlichen kam. Ihre Haare standen wild in alle Richtungen und sie setzte sich schmatzend auf das Klo um ihr Geschäft zu machen. Dabei hatte sie die Augen geschlossen und sah aus als würde sie direkt wieder einschlafen. „Man Issy, warum hast du deinen Wecker gestellt?"-„Weil ich gleich los muss"-„was?"-„Ich muss zu Marco. Ich mach doch einen auf Touristenführer"-„Marco heißt er also"-„ja" schmachtete ich gerade seinen Namen an und stand verträumt dabei vor dem Spiegel? „Es muss dich echt erwischt haben" kicherte Kim vor sich hin und spülte dann. „Ich muss jetzt schnell zu mir um mir noch was anderes anzuziehen und Tyler geht mit. Dem hatte ich nämlich einen schönen Tag versprochen"-„na dann stress mal alleine rum" sie wusch sich die Hände da kam auch David ins Bad. „Chrissy, dein Handy hat eine Störung. Das klingelte so laut das ich glaube die ganze Straße ist wach" ohne eine Scheu zog er seine Short aus, stellte sich unter die Dusche und ließ das Wasser laufen. „Ey man, hier sind Frauen anwesend, da kannst du uns doch nicht einfach so dein Ding vor die Nase halten" beschwerte sich Kim lautstark und ging lachend aus dem Bad raus. „Ich bin doch auch so was wie eure Schwester, was juckt euch mein Schwanz?"-„Falls es dir nicht entgangen ist, wir sind nicht lesbisch. Wir stehen auf Schwänze" gab ich ihm als Antwort und ging auch raus. Ich roch Kaffee und fand Kim in der Küche die sich immer noch halb schlafend an der Kaffeemaschine zu schaffen machte. „Ich brauche jetzt was total schwarzes, wie steht es mit dir? Oder willst du direkt los?" Ich sah auf die Küchenuhr und war eigentlich um jede Minute dankbar die ich nicht zu Hause verbringen musste. „Ja mach mir bitte auch einen"-„davon sprach ich nicht, den kannst du dir schön selber machen" sie nahm ihre Tasse und ging zum Sofa um dort halb liegend sich das heiße Getränk zu Gemüte zu führen. „Aaah tut das guuut!" Ich bevorzugte den Kaffee im Stehen zu trinken, denn ich fürchtete wieder einzuschlafen wenn ich es mir zu bequem machte. „Ist er denn so gut?"-„Was?"-„Ach komm, du weißt was ich meine. So wie du drein schaust, wette ich, dass ihr schon ordentlich euch beschnuppert habt" ich konnte das Grinsen nicht unterdrücken als mir klar wurde was sie meinte. „Was glaubst du denn?"-„Na sag ich doch, also habe ich recht. Dann kannst du mir ja sagen ob er gut ist und wann stellst du ihn uns vor?"-„Er ist nicht schlecht und warum sollte ich ihn euch vorstellen? Ich will das gar nicht so vertiefen. Deutschland ist nicht um die Ecke also wäre es ganz schön dumm da mehr rein zu investieren als nötig ist"-„ach du machst dir auch sorgen um uns? Das ist überflüssig! Ich will doch wissen wer da meiner besten Freundin den Kopf so verdreht. Wie lange kennen wir uns jetzt? Ich habe dich noch nie so gesehen Schatzi. Ehrlich gesagt, du hast einen Ausdruck auf den ich echt neidisch bin. Er muss wirklich was Besonderes sein wenn er dein Herz so berührt" Kim verfiel richtig ins Schwärmen. „Ich glaube du hast noch Restalkohol" kicherte ich und bekam von ihr ein Kissen angeworfen, was den Kaffee fast aus der Tasse holte. „Ich muss mich jetzt an Davids Kleiderschrank bedienen" dachte ich laut nach und ging in sein Schlafzimmer. Ich klaute mir eine Short und ein Shirt und machte meinen Kaffee leer. Dann stopfte ich meine Klamotten irgendwie in meine Handtasche und stellte die leere Tasse in die Küche. "Ich muss jetzt los, ich melde mich bei euch"-„denk dran ich will ihn kennenlernen" rief mir Kim noch hinterher und schon ging ich.

A little Dream of you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt