Kapitel 39

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Nach dem ich fertig war mit duschen, ging ich in mein Zimmer und zog mir irgendwas aus dem Schrank zum Anziehen. Damit nahm ich die zwei Schritte rüber zu meinem Bett, setzte mich und fing an mir die verwaschen Shorts und das schwarze Shirt anzuziehen. Ich versuchte immer noch meine Gedanken zu sortieren und bekam es nicht auf die Reihe. Ich brauchte Ablenkung oder einen anderen Ort. Ich stand auf, weil ich mir Schuhe aus dem Schrank holen wollte und blieb beim Gang am Spiegel abrupt stehen. Das Shirt war mir viel zu groß was ich an hatte und ich überlegte mir warum ich so etwas in meinem Schrank hatte. Dann fiel mir der Grund ein. Es war nicht meins! Es wurde mir zwar geschenkt aber es gehörte mal dem besten Freunde von Marco. Es gehörte Robin! Ich merkte wie mir Tränen in die Augen schossen. Wie sollte ich so zur Ruhe kommen und normal über meine Zukunft nachdenken? Ich nahm mein Handy vom Schreibtisch, setze mich an mein Lieblings Platz und öffnete die Galerie. Wenn schon Tränen dann mal so richtig und ich blätterte die Bilder durch von 5 unglaublich geilen Tagen im Sommer. Es waren recht viele und auf jedem konnte man nur glückliche Menschen sehen. Marcel hatte das ein oder andere Bild mit Marco versaut, weil er es geschafft hatte es auf die unmöglichsten Arten zu bomben. Jetzt lachte ich darüber in meine Heulerei rein. Ich hatte auch ein Bild von dem Leuchtturm gemacht und mir fiel das Wettrennen wieder ein. Marco schuldet mir noch ein Essen und das obwohl er sicher gewonnen hätte. Er war ein Profi und Rennen gehörte zu seinem Schwerpunkt. Warum hatte er mich aber dann gewinne lassen? Mir wurde es immer flauer im Magen. Regelrecht kotz schlecht. Ich hatte so ziemlich alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte und ich verfluchte mich dafür die Party verlassen zu haben. Mir kamen so viele Situationen in den Sinn bei denen es mir jede Zweifel hätte nehmen müssen. Er musste gleich gefühlt haben wie ich und David hatte Recht. Ich habe ihn aus Dummheit vor den Kopf geschlagen. Wie musste er wohl empfunden haben als ich plötzlich weg war? Wenn es ihn so erwischt hatte wie mich, dann ging er durch die Hölle und ich war schuld. Ich war am Tag seiner Abreise zu spät und er wusste nicht, dass ich zu ihm kommen wollte. Auch wenn ich an dem Tag eigentlich nur hin wollte um ihn nochmal zur Rede zu stellen. Ich zog die Knie eng an meine Brust, lehnte mich darüber und brauchte lange um meine Tränen zu stillen. Ich war schuld an allem und es hätte vielleicht wirklich eine Zukunft gegeben. "Jederzeit!", ob das immer noch galt? Aber wie sollte ich ihn finden wenn ich in Dortmund war? Ok, das war nicht so schwer aber an ihn ran zu kommen, das wäre eine schwere Aufgabe. Ob er mir verzeihen würde? Vielleicht wollte er mich auch gar nicht mehr sehen. Ich würde es verstehen. Der Gedanke alles versaut zu haben ließ mich erneut anfangen mit weinen und es zog mich raus. Raus aus dem Haus. Ich rannte die Treppe runter, schnappte meinen Schlüssel und rief meiner Mutter ein knappes "bin eben weg" in den Raum. Eilig ging ich die Straße runter und hoffe darauf, dass David zu Hause war. Ich klingelte an seiner Tür und wartete doch es tat sich nichts. Auch nach dem zweiten Versuch blieb hinter der Tür alles still. Meine Schultern sackten noch tiefer als wären sie nicht schon tief genug und ich ließ mich einfach auf den Boden plumpsen. Dann würde ich einfach hier vor seiner Tür warten bis er kam. Nach 5 Minuten warten, wurde es mir nicht nur zu warm, sondern ich fing an zu grübeln und ich wollte nicht allein sein mit meinen Gedanken. In dem ganzen Chaos was mein Kopf hatte, kam ich aber auch erst einmal nicht auf die Idee David anzurufen, was aber nach zu holen war und ich aus dem Grund mein Handy aus der Hosentasche zog. Es klingelte eine kleine Ewigkeit bis ich endlich Davids Stimme hörte. "Hey wo steckst du?"-"Chrissy?"-"jep"-"oh ich bin gerade nicht zu Hause"-"das merke ich"-"was? Warum?"-"weil ich vor deiner Tür sitze", an genervt ließ ich die Augen rollen und hoffte das er mir nun sagen würde wann ich mit seiner Heimkehr rechnen konnte. "Du ich bin gerade noch bei einem Termin aber das dauert vielleicht noch eine halbe Stunde. Warum sitzt du vor meiner Tür?"-"weil es mir gerade danach war"-"nein warum bist du überhaupt hier und nicht in der Uni? Ist was passiert?"-"ja ist"-"oh scheiße! Hoffe nichts Schlimmes?"-"ganz schlimm. Bitte komm schnell"-"Christin, Was ist passiert?" Ich konnte deutlich hören, dass er nicht aufgebracht war, sondern genau wusste, dass es nicht um Leben und Tod ging. Zumal nannte er mich Christin was ein klares Zeichen dafür war, dass er mich nicht sonderlich ernst nahm aber mich rügen wollte. "Mein Herz ist gebrochen wegen einem deutschen Fußballer. Meine Eltern lassen sich scheiden und wir ziehen zu meiner Tante nach Dortmund. Was, wie du sicherlich noch weißt, genau die Stadt ist mit dem Fußballer der mir mein Herz gebrochen hat" schnell war die Sachlage auf den Punkt gebracht und ich war selbst erstaunt, dass ich dabei das Wort "wir" nutzte bei der Umzugs-Sache. Hatte ich innerlich schon zugesagt und mit meinem alten Leben abgeschlossen? "Ich beeile mich. Hol dir bei meinen Eltern vorne den Zweitschlüssel" schon hatte er aufgelegt.

Wenig später, wie versprochen, war David da und hörte mir und meinem Leid zu. Es war einiges was sich da angestaut hatte, denn ich musste ihm ja auch von der Beziehung meiner Eltern und wie sich diese entwickelt hatte, erzählen. Er hörte mir geduldig zu. Unterbrach nicht einmal und war einfach nur da. Erst als ich mich erschöpft in die Kissen fallen ließ, fragte er ein paar Sachen nach, die ich ihm zu kompliziert erzählt hatte und als er dann voll zufrieden war, ging er und goss uns erst einmal ein Glas voll mit Scotch. Dann erklärte er mir was er dachte und was er glaubte mir an Tipps geben zu können. Er ließ auch keinen Zweifel daran, dass ein neues Leben in Deutschland nicht etwas schlechtes sein könnte und ich etwas wagen sollte. Auch wenn es bedeuten würde ein ganzes Leben zurück zu lassen.

A little Dream of you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt