Den Jungs genau das zu zeigen was ihnen auch Spaß machen könnte, war nicht wie Eis essen. Obwohl ich aus der Stadt kam, stellte es sich als doch recht schwere Aufgabe heraus. Was aber ein Zusammenspiel war aus, Ideenlosigkeit und Desinteresse. Die Desinteresse war aber mehr auf Tylers Seite und weil die anderen drei Tyler und seine große Klappe so toll fanden, wollten sie natürlich nur das machen was er auch wirklich wollte. Hinzu kam, dass ich ja im Hinterkopf hatte am Nachmittag noch mit dem Boot raus zu fahren zum Schwimmen. Was auch immer ich den Herrschaften also zeigen konnte, sollte nicht so weit weg vom Hafen sein in dem ihre Yacht lag. „Ich glaub wir haben irgendwie ein Problem" stellte ich dann sehr betrübt fest und sah in die Runde. Wieso konnte ich auch nicht einfach etwas finden was absolut eine Wahnsinns Sache gewesen wäre? Ich wollte doch so gerne Marco meine Stadt zeigen. Wie aussah, wie man hier lebte und wie es einfach an jeder Ecke und Kante von Leben nur so pulsierte. Mir fiel aber einfach nicht ein wie ich dies hätte umsetzten können. Tyler sah einen Eisverkäufer und wollte natürlich ein Eis. Marcel erklärte das er ebenso Lust drauf hätte und ging mit meinem Bruder eins holen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, drehte mich von den anderen weg und fing an auf meinem Daumennagel zu kauen. Ich dachte an Dinge die mir David erzählte hatte. Was man so alles tun konnte wenn man einfach nur genug Geld besaß und sich darum keine Gedanken machen musste. Es gab zum Beispiel einen Rundflug, extra für Touristen, der sicher ein Erlebnis wert gewesen wäre aber er kostete auch ganz schön viel. Ich zuckte leicht zusammen als sich sanft Fingerspitzen über meine nackten Oberarme bewegten. An der Berührung erkannte ich sofort Marco und beruhigte mich. Zumindest beruhigte ich mich weil es Marco war, dafür setzte dann ein anderes Gefühl ein. Herzklopfen! Als er an meinen Ellenbogen angekommen war, legte er wie selbstverständlich seine Arme um meine Hüfte, zog mich enger an sich und vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge, dann flüsterte er „alles ok?"-„Nein"-„sorry" gefrustet ließ ich die Schultern hängen. „Entschuldigen kann ich das nicht wirklich. Du wolltest dass ich dir die Gegend zeige und jetzt sagt ihr zu allem nein. Dabei ist es ja nicht mal euer Wille, sondern die Rücksicht auf meinen Bruder. Ich bereue es gerade extrem, das ich ihn mitgenommen habe" giftig schaute ich über meine Schulter umso meinem Bruder nur mit Verachtung zu strafen, ohne das er es wirklich sehen konnte. „Ich gebe dir Recht, dein Bruder legt die Marschroute vor aber deswegen ist er nicht alleine schuld. Er weiß es nicht besser und hat darauf einfach kein Bock. Ich finde das gar nicht schlimm. Bis jetzt haben wir schon einiges mehr gesehen als die letzten drei Tage und das obwohl wir nur hier die Strandpromenade ablaufen"-„ich wollte euch aber so viel mehr zeigen als nur das" ich schmollte und lehnte mich gegen seine feste Brust. Es war schon richtiges rein Kuscheln in seine Umarmung. Wollte ich nicht eigentlich Abstand heute nehmen? Da ich aber an ihm klebte, wischte ich schnell den Gedanken weg und genoss die Nähe und sein Geruch der mir bei jedem lauen Lüftchen in die Nase stieg. „Also, was für eine Idee hast du denn noch? Was würdest du uns denn gerne alles zeigen wenn es so viel ist"-„am liebsten das ganze Küstenstück, hier gibt es echt viel zu sehen, auch wenn man das auf den ersten Blick gar nicht sehen kann. Von oben könnte ich euch alles zeigen" ich fing an zu kichern, da ich an diese Rundfluggeschichte dachte. „Von oben?"-„Genau, von oben! Es gibt hier sogar einige Anbieter die solche Rundflüge machen. So extra für Touristen. Ich selbst hab so was noch nie selbst gemacht, weil es einfach viel zu teuer ist aber ich weiß das es das gibt"-„das heißt, man steigt in ein Flugzeug und man kann sich also die ganze Küste von oben anschauen?"-„Genauso ist es" ich löste mich von ihm und drehte mich mit immer noch verschränkten Armen zu ihm rum. „Das klingt nach einer richtig geilen Idee"-„ja?"-„na sicher"-„aber das kostet ganz schön viel, also ich kenne den genauen Preis nicht nur einen Anbieter der nicht mal weit weg ist von hier"-„dann lass uns das doch machen"-„aber der Preis?"-„Na du hast doch eben selbst gesagt du weißt nicht was das kostet. Lass uns doch einfach erst mal schauen und gut ist?" Ich war mir plötzlich nicht mehr so sicher ob die Idee so toll war, doch ich konnte Marco nicht mehr davon abhalten denn er hatte es direkt im nächsten Atemzug den anderen erzählt. Alle waren dafür! Ich schluckte und konnte nur hoffen dass mein Geld für solch einen Trip reichen würde. Als erstes organisierten wir uns ein Taxi um zu der Adresse zu kommen in South Beach. Vielmehr erklärte uns der Fahrer wohin wir mussten, als ich ihm den Namen sagte des Unternehmens, was ich noch im Kopf hatte aus Erzählungen von David. Die Fahrt dauerte fast 45 Minuten und wir saßen wie die Ölsardinen im Auto. Dass es heiß war, musste man nicht extra erwähnen. Wir hatten das Glück auf unserer Seite, denn wir hatten das wohl einzige Auto in der ganzen Stadt erwischt, was einen Ausfall in der Klimaanlage hatte. Ich war gottheilfroh als wir endlich ankamen und das obwohl ich dicht an dicht mit Marcos saß. Ich sog die frische Luft tief in meine Lungen und fächerte mir mit einem Flyer Wind zu, der in einer Tasche klemmte von dem Vordersitz im Taxi. „Also hier wären wir dann. Dann gehen wir mal rein" ermutigte ich alle ohne selbst zu wissen was auf mich zu kam. „Nee wartet lieber hier, ich mach das schon" Marco ließ uns alle einfach stehen und ich kam mir ganz schön doof vor. Tyler hatte schon wieder einen Eiswagen entdeckt und wollte schon wieder ein Eis haben und Marcel schien die Idee schon wieder ganz hervorragend zu finden und zog auch schon mit ihm ab. „Ich sollte besser auch rein gehen" sagte ich zu Robin und drehte mich von ihm weg. Doch Robin hielt mich am Arm fest, „traust du Marco nicht zu das er das schafft?"-„Doch klar, das schon aber damit hat es auch nichts zu tun"-„sondern?" er ließ mich wieder los, er hatte ja meine Aufmerksamkeit. „Ich muss ja wenn es klappt für Tyler und mich bezahlen"-„das Geld kannst du ihm auch noch später geben"-„schon, aber ich würde lieber erst gerne wissen was es kostet, dann kann ich es vielleicht Marco auch nochmal ausreden" ich lächelte ihn breit an, denn ich war absolut in Kämpferlaune und wusste ich würde siegen. „Du willst Marco etwas ausreden wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat?"-„Ich glaub ich bekomm das gut hin"-„meinst du?"-„Bis jetzt ..." ich stockte. Nein, ein bis jetzt gab es nicht. Was hatte ich den Marco bis jetzt gut ausreden können? Er wollte dass ich blieb, ich blieb und das auch, obwohl ich mir, ernsthafte Gedenken gemacht hatte, zu gehen. Es sogar versucht hatte zu gehen. Ohne Erfolg, denn ich war mir mittlerweile sicher, ich würde Marco auch bis ans Ende der Welt folgen. Wenn er mich nur darum bat.
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A little Dream of you and me
FanficChrissy ist 24 Jahre alt und lebt in Miami. Ihr großer Traum ist es einmal Grundschullehrerin zu werden. Ihr Leben ist nicht perfekt, aber schön. Auch wenn ihre Eltern gerade im Begriff sind, sich scheiden zu lassen und ihre Mutter zurück nach Deuts...